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Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

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GESCHICHTSWISSENSCHAFTEN 82<br />

Trends und regionale sowie soziale, speziell geschlechtsspezifische<br />

Unterschiede zu analysieren.<br />

Als Referenzmaß wird der Human Development Index (HDI) verwendet,<br />

der sich aus den drei Wohlfahrtskomponenten Gesundheit,<br />

Bildung und Zugang zu Ressourcen zusammensetzt. Neben dem HDI<br />

wird der sogenannte GDI (Gender-related Development Index) eingesetzt,<br />

der die HDI-Werte um das Ausmaß der Ungleichheit zwischen<br />

Männern und Frauen korrigiert. Zudem wird ein erweiterter<br />

Development Index konstruiert, der sowohl eine vollständigere Erfassung<br />

des Lebensstandards gewährleistet als auch die regional differenzierte<br />

Analyse ermöglicht. Dieser Index setzt sich aus folgenden<br />

Indikatoren zusammen: Bruttoschulbesuchsraten im primären und<br />

sekundären Bildungssektor, Säuglings-, Kinder- und Müttersterblichkeit,<br />

Lebenserwartung ab dem fünften Lebensjahr, Morbiditätsraten,<br />

Einkommen und Arbeitslosigkeit.<br />

Ein weiterer zentraler Aspekt des Projektes ist die Erforschung der<br />

Ursachen für die während der Weltwirtschaftskrise und in der frühen<br />

Phase des NS-Regimes aufgetretenen Divergenzen zwischen der gesundheitlichen<br />

und der ökonomischen Entwicklung. Darüber hinaus<br />

soll ein Vergleich Deutschlands mit anderen westeuropäischen Ländern<br />

die deutsche Wohlfahrtsentwicklung im europäischen Kontext<br />

einzuschätzen helfen.<br />

Als wichtigste Quellen für das Projekt dienen die Angaben in den<br />

Publikationen der Statistischen Ämter. Die quantitativen Ergebnisse<br />

sollen in einer Datenbank aufbereitet und im Internet präsentiert<br />

werden.<br />

Schwerpunktmäßig konzentriert sich die Arbeit bislang auf die Erfassung<br />

der einschlägigen Daten aus den Veröffentlichungsreihen<br />

des Statistischen Reichsamtes und des Statistischen Bundesamtes sowie<br />

aus verschiedenen zeitgenössischen Periodika wie z. B. Reichsarbeits-<br />

und Reichsgesundheitsblatt. Ergänzend dazu wurden die relevanten<br />

Bestände des Bundesarchivs (Berlin, Koblenz) ausgewertet.<br />

Auf nationaler Ebene ist die Erfassung und Berechnung der zur Konstruktion<br />

der verschiedenen Indizes vorgesehenen Indikatoren und<br />

deren Aufbereitung zu Zeitreihen beendet. Für weitere acht westeuropäische<br />

Staaten ist die Ermittlung des HDI für mehrere Stichjahre<br />

abgeschlossen. Erste Ergebnisse der bisherigen Auswertungen wurden<br />

in einem Aufsatz mit dem Titel „Ein Human Development Index<br />

für Deutschland: Die Entwicklung des Lebensstandards von 1920 bis<br />

1960“ zusammengefasst (zur Veröffentlichung eingereicht beim<br />

Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte).<br />

Der Akzent der gegenwärtigen Phase der Untersuchung liegt auf der<br />

Durchführung der Regionalanalyse. Regionale Unterschiede in der<br />

Wohlfahrtsentwicklung sollen dabei auf Länderebene des Deutschen<br />

Reichs und der Bundesrepublik sowie anhand ausgewählter Regierungsbezirke<br />

und größerer Städte Westdeutschlands in den Volkszählungsjahren<br />

diskutiert werden. Im Moment werden deshalb die

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