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Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

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QUERSCHNITTBEREICH „INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN“<br />

Prof. K. Kaiser, Forschungsinstitut der Deutschen Gesellschaft für<br />

Auswärtige Politik (DGAP), Berlin, wurden <strong>2001</strong> Fördermittel bewilligt<br />

für das Projekt „Die EU und China zu Beginn des 21. Jahrhunderts.<br />

Die interregionalen Beziehungen unter Bedingungen globalisierter<br />

Wirtschafts- und Sicherheitspolitik sowie der europäischen<br />

Neuordnung“.<br />

Das vorliegende Projekt hat die Aufgabe, innenpolitische wie internationale<br />

Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf die EU-China-<br />

Beziehungen zu untersuchen. Dabei sollen systematische wie theoretische<br />

Ansätze genutzt werden.<br />

Vier strategische Trends sind für die Thematik von erheblicher Bedeutung:<br />

– die Entwicklung der globalen Politik und des Kontextes der Globalisierung,<br />

– die Entwicklung in Asien im Zusammenhang mit dem Aufstieg<br />

Chinas zur Großmacht,<br />

– der Verlauf der ökonomischen und politischen Transformationsprozesse<br />

und ihre Folgen für die Sicherheits- und Verteidigungspolitik<br />

sowie für die weltwirtschaftliche Integration Chinas,<br />

– die Entwicklungen innerhalb der EU mitsamt ihrer ökonomischen<br />

und politischen Auswirkungen.<br />

Die Debatte um die angemessene westliche Strategie gegenüber<br />

China bewegt sich schon lange zwischen den Polen „Engagement“<br />

und „Eindämmung“ und weist daneben eine Vielzahl von kombinatorischen<br />

Varianten auf. Eine kooperative Haltung zu China ist insgesamt<br />

zwar geboten, zu beachten sind jedoch auch die innenpolitischen<br />

Unwägbarkeiten und ihre Konsequenzen für die Außenpolitik<br />

des Landes.<br />

Auch das Fehlen einer kohärenten europäischen Sicherheits- und<br />

Verteidigungspolitik stellt sich als Problem dar. Die Asien- und<br />

Chinapolitik der EU hat zwar seit den neunziger Jahren unter maßgeblicher<br />

Beteiligung Deutschlands eine Aufwertung erfahren, wird<br />

aber nicht zuletzt durch die innereuropäische wirtschaftliche Konkurrenz<br />

erschwert. Die Zusammenarbeit im Rahmen des Asia-Europe-Meetings<br />

(ASEM) entspricht zwar einer interregionalen Logik<br />

und einem Streben nach wirtschaftlichem Austausch und internationaler<br />

Sicherheit, sie muss im Laufe des Projekts aber noch eingehend<br />

auf ihre Erfolgsbilanz hin geprüft werden.<br />

Im Kontext der europäischen Asienstrategie hat sich seit den frühen<br />

90er Jahren eine Politik herausgebildet, die durch das China-Konzept<br />

von 1998 eine neue Grundlage erhalten hat. Darin wird auf die<br />

Verstärkung des politischen Dialogs, die Unterstützung des Reformprozesses<br />

und verstärkte finanzielle Hilfeleistungen verwiesen. Sicherheitspolitische<br />

Fragen erweisen sich dagegen als problematisch.<br />

EU und<br />

China

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