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Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

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QUERSCHNITTBEREICH „INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN“<br />

Handlungszusammenhänge, die Reform der Streitkräfte in flexible,<br />

über strategische Entfernungen schnell verlegbare Interventionsarmeen<br />

und die Beteiligung der Bundeswehr an militärischen Missionen<br />

außerhalb des NATO-Vertragsgebietes.<br />

Im Mittelpunkt des ersten Problembereichs steht die Haltung der<br />

Bundesrepublik zur neuen NATO und der EG/EU mit einer sicherheits-<br />

und verteidigungspolitischen Dimension. Untersucht werden<br />

zum einen die funktionale und geographische Erweiterung sowie die<br />

Europäisierung des Atlantischen Bündnisses, zum anderen die Entwicklung<br />

einer gemeinsamen europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik<br />

vom Vertrag von Maastricht über den von Amsterdam<br />

bis hin zum „Signal von St. Malo“.<br />

Im zweiten Problemfeld werden die beiden Reformansätze der Bundeswehr<br />

im Kontext des Strategischen Konzepts der NATO von 1991<br />

und 1999 stehen. Besonders beachtet werden sollen ihre Ausrichtung<br />

in Umfang, Struktur und Ausrüstung auf die Kernaufgaben von<br />

Streitkräften nach dem Ende des Ost-West-Konflikts und die Entwicklung<br />

des Verteidigungshaushaltes.<br />

Im dritten Problemfeld wird der Beitrag der Bundeswehr zu Krisenprävention<br />

und Konfliktmanagement diskutiert. Im Mittelpunkt stehen<br />

dabei der zweite Golf-Krieg, die humanitären Einsätze auf dem<br />

Balkan, in Afrika und Asien sowie die Beteiligung an den Friedensmissionen<br />

in Bosnien-Herzegowina und der NATO-Luftoperation<br />

„Allied Force“ in und um den Kosovo.<br />

In der wissenschaftlichen Literatur werden unterschiedliche Schlussfolgerungen<br />

über das Akteursverhalten des vereinten Deutschland gezogen.<br />

Unterstellt wird entweder die Rückkehr zu einer traditionellen<br />

Großmachtpolitik, ein Festhalten an der für die alte Bundesrepublik bestimmenden<br />

Verhaltensweise eines Handelsstaates, einer Zivilmacht<br />

oder einer zurückhaltenden Macht. Anhand der drei zentralen Politikfelder<br />

wird überprüft, ob das Verhalten des vereinten Deutschland in<br />

den drei Problembereichen mit dem von den vier führenden Denkschulen<br />

der Internationalen Beziehungen – Neorealismus, Institutionalismus,<br />

demokratischer Liberalismus und Konstruktivismus – unterstellten<br />

Verhaltensmuster übereinstimmt. Anhand dieser vier Erklärungsansätze<br />

werden die vier zentralen Fragen des Projektes diskutiert:<br />

– Ausmaß und Ausprägung von Wandel bzw. Kontinuität der deutschen<br />

Sicherheits- und Verteidigungspolitik seit der Vereinigung,<br />

– Außen- und Innensteuerung der deutschen Sicherheits- und Verteidigungspolitik,<br />

– Handlungsspielräume der deutschen Sicherheits- und Verteidigungspolitik,<br />

– künftiges Akteursverhalten des vereinten Deutschlands, das an<br />

den Gegensatzpaaren Führungsrolle und Führungsvermeidungsreflex<br />

festgemacht wird.

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