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Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

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WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN<br />

das Erwerbsverhalten von Frauen und Männern zu erwarten. Eine<br />

mikroökonometrische Analyse des Bildungs- und Erwerbsverhaltens<br />

auf Basis von deutschen und französischen Individualdaten soll deshalb<br />

ermöglichen, Ansatzpunkte für eine effizientere Gestaltung der<br />

Bildungs- und Familienpolitik in Deutschland zu identifizieren.<br />

Zunächst wurden das deutsche und französische Bildungssystem<br />

miteinander verglichen, um eine Grundlage für das Verständnis beider<br />

Systeme in ihren institutionellen sowie kulturellen Merkmalen zu<br />

schaffen. Anschließend wurde eine Analyse der Bildungsstrukturen<br />

mit Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) für Deutschland<br />

und der Enquête Emploi für Frankreich durchgeführt. In einem nächsten<br />

Schritt wurden die Einflussfaktoren des höchsten erreichten Bildungsniveaus<br />

in beiden Ländern untersucht und ein methodischer<br />

Rahmen für eine solche Analyse entwickelt. Die durchgeführten Untersuchungen<br />

zeigten, dass sich, trotz wesentlicher Unterschiede in<br />

der Gestaltung der Bildungssysteme und in der Verteilung der Bildungsabschlüsse,<br />

beide Länder in Bezug auf den Einfluss des familiären<br />

Hintergrunds erstaunlich ähnlich sind. Daran anknüpfend soll<br />

in einer weiteren Analyse die Auswirkung der Ausbildung auf die<br />

Arbeitsmarktaussichten in Deutschland und Frankreich verglichen<br />

werden. Ziel ist es, Erkenntnis über die relative Bewertung von Bildungsabschlüssen<br />

auf dem Arbeitsmarkt zu gewinnen.<br />

Um die Bewertung der im Laufe der Erwerbskarriere erworbenen<br />

Berufserfahrung in Deutschland zu ermitteln, wurde gefragt, inwieweit<br />

unterschiedliche Lohnprofile von Frauen und Männern durch<br />

zurückliegende Erwerbsunterbrechungen erklärt werden können. In<br />

einem weiteren Schritt wurde bei der Untersuchung diskontinuierlicher<br />

Erwerbsverläufe nach der Art der Unterbrechung unterschieden.<br />

Auf diese Weise konnten die jeweiligen Effekte auf den Lohn<br />

aufgrund von formalem Erziehungsurlaub, darüber hinausgehenden<br />

Erziehungsphasen, Arbeitslosigkeit und anderen Gründen identifiziert<br />

werden. Weiterhin wurde untersucht, welche Frauen ihre Erwerbstätigkeit<br />

nach der Geburt eines Kindes unterbrechen und welches<br />

die Einflussfaktoren für eine Unterbrechung in Deutschland<br />

sind. Im Anschluss an die Untersuchung der Determinanten der Inanspruchnahme<br />

von Erziehungsurlaub in Deutschland ist eine Analyse<br />

der entsprechenden Einflussfaktoren in Frankreich geplant. Zusätzlich<br />

soll untersucht werden, ob die steuerliche Behandlung des<br />

Einkommens im Ehegattensplitting oder Familiensplitting als negativer<br />

Anreiz auf die Erwerbsbeteiligung von Frauen wirkt. Zu diesem<br />

Zweck sollen die Effekte einer Einführung des französischen Systems<br />

des Familiensplittings auf das Erwerbsverhalten in Deutschland,<br />

insbesondere von Frauen, simuliert werden.<br />

Im Berichtszeitraum sind folgende Publikationen erschienen:<br />

Beblo, Miriam, und Elke Wolf: Erwerbspause kann teuer kommen.<br />

Einkommensverlust für Frauen. – In: EU magazin. 3/<strong>2001</strong>.<br />

S. 31/32.

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