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Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

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KUNSTWISSENSCHAFTEN<br />

Folgende Publikationen sind im Berichtszeitraum hervorgegangen:<br />

Bredekamp, Horst, et al.: Vom Nutzen des Todes für Zeit und<br />

Ewigkeit. Anmerkungen zu den römischen Papst- und Kardinalsgrabmälern<br />

der frühen Neuzeit. – In: Kritische Berichte – Zeitschrift<br />

für Kunst- und Kulturwissenschaft. 29,2. <strong>2001</strong>. S. 7–20.<br />

Karsten, Arne, und Philipp Zitzlsperger: Bilderkrieg in Neu-St.<br />

Peter. Alessandro Algardis Grabmal für Papst Leo XI. de’Medici<br />

und die „Borgia-Krise“ der Jahre 1632/34. – In: Städel Jahrbuch.<br />

N.F. Bd. 18. <strong>2001</strong>. S. 195–212.<br />

Behrmann, C., et al.: The Roman tombs for popes and cardinals of<br />

the Early Modern Age – form and demand. – In: Anlacta Romana<br />

Istituti Danimarci. 31. <strong>2002</strong>. [Im Druck]<br />

Büchel, D., u. a.: Mit Kunst aus der Krise? Das Grabmal Pierre Legros’<br />

für Papst Gregor XV. Ludovisi in der römischen Kirche Sant’Ignazio.<br />

In: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft. <strong>2002</strong>. [Im Druck].<br />

Prof. A. Beyer (Institut für Kunstgeschichte, RWTH Aachen) widmet<br />

sich mit Unterstützung der <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> dem Projekt „Die<br />

Papstgrabmäler – Strategien apostolischen Gedächtnisses. Zu Geschichte<br />

und Formen der päpstlichen Sepulkralkunst“.<br />

Das Forschungsprojekt wendet sich unter genuin kunsthistorischen<br />

Gesichtspunkten ausgewählten Papstgrabmälern zu, deren Analyse<br />

im Wesentlichen vier Fragekomplexe umfasst.<br />

Graborte: Beschloss ein Papst, sein Grabmal an einem individuellen Ort<br />

oder als Teil einer kollektiven Grablege errichten zu lassen, so war diese<br />

Entscheidung durch unterschiedliche Motive bestimmt, vornehmlich<br />

durch persönliche Anlässe und Bindungen, aber auch durch überpersönliche,<br />

kontinuitätsstiftende Bewusstseinshaltungen und möglicherweise<br />

auch durch eine gewollte Teilhabe am Ruhm bedeutender Vorgänger<br />

oder durch eine Wertschätzung von Orten und Räumen, die<br />

durch die Nähe zu bestimmten Bildern oder Reliquien auratisiert waren.<br />

Wenngleich die Klärung dieser Motivationen der Einzelanalyse vorbehalten<br />

bleiben muss, entscheidet der Ort des Papstgrabmals darüber<br />

hinaus häufig über die mit der Papstmemoria befassten Personen und<br />

Personengruppen. Unabhängig davon, ob diese durch die römische Gemeinde,<br />

den Bischof von Rom oder eigens eingerichtete klerikale wie<br />

monastische Memorialgemeinschaften verrichtet wurde, so zeigt doch<br />

die räumliche Kontextualisierung der Papstgrabmäler in den jeweiligen<br />

Grabkirchen, dass die Ortswahl stets der Möglichkeit der maximalen<br />

Gebetsmemoria durch den Rompilger Rechnung trug.<br />

Auftraggeber: Da Päpste in der Regel ihre eigenen Grabmäler stifteten,<br />

deren Fertigstellung jedoch selbst nicht erlebten, sind Papstgrabmäler<br />

oft Denkmäler der Hinterbliebenen, die weniger die Erinnerung<br />

an den Papst als die an das eigene Geschlecht sichern sollten.<br />

Bedingt durch die Wahlmonarchie des Papsttums gilt dies um so<br />

mehr, weil sie sich mit jedem Pontifikatswechsel neu formierenden<br />

Papstgrabmäler

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