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Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

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GESCHICHTSWISSENSCHAFTEN<br />

– Vorgespräche für die KSZE.<br />

An Fortschritten in dieser Richtung war insbesondere der Bundesrepublik<br />

gelegen. Sie versprach sich davon eine Abschwächung der<br />

Teilung Deutschlands und Europas, die Herstellung einer europäischen<br />

Sicherheitsstruktur unter Einbeziehung der Sowjetunion sowie<br />

letztlich die politische Überwindung des Status Quo durch einen<br />

friedlichen Wandel im Warschauer Pakt. Mit den Veränderungen,<br />

welche die Entspannungspolitik für den Ost-West-Konflikt mit sich<br />

brachte, wandelte sich auch die Stellung der Bundesrepublik im internationalen<br />

System. Die Bundesrepublik als das Deutschland im<br />

Westen nutzte eine international günstige Konstellation, West- und<br />

Ostpolitik nicht mehr ausschließlich als Gegensätze erscheinen zu<br />

lassen.<br />

Das Projekt verfolgt das Ziel, die „neue“ Ostpolitik der Regierung<br />

Brandt/Scheel vor dem Hintergrund deutschlandpolitischer, ostpolitischer,<br />

europapolitischer und transatlantischer Problemstellungen<br />

zu analysieren und die Verzahnung von westdeutscher Außenpolitik<br />

und internationalen Beziehungen sowohl im Westen als auch nach<br />

Osten herauszuarbeiten.<br />

Die Untersuchung gliedert sich in drei Teilbereiche:<br />

– Die Einfügung der Bundesrepublik in die amerikanisch-sowjetischen<br />

Entspannungstendenzen und die Einwirkung der Bundesrepublik<br />

auf diesen Prozess. Hier ist herauszuarbeiten, welche<br />

Auswirkungen die Vorreiterrolle der Bundesrepbulik im Entspannungsprozess<br />

auf die deutsch-sowjetischen und deutsch-amerikanischen<br />

Beziehungen und darüber hinaus auf das Verhältnis<br />

der Bundesrepublik zu ihren westeuropäischen Partnern hatte.<br />

Insbesondere wird darauf abzuheben sein, dass die Entscheidungsträger<br />

im Bonner Regierungsapparat vermehrt die Kategorie<br />

des nationalen Interesses in den außenpolitischen Diskurs einbrachten<br />

und einen größeren Handlungsspielraum im Westen<br />

und gegenüber dem Osten reklamierten. Großes Gewicht wird<br />

auch der Frage der wechselseitigen Perzeptionen zugemessen<br />

werden, insbesondere der Wahrnehmung der neuen Ostpolitik<br />

seitens der westlichen Verbündeten.<br />

– Der europäische Rahmen: westeuropäische Integration und<br />

europäisches Sicherheitssystem. In diesem Zusammenhang ist<br />

der Beitrag der Bundesregierung zur Vorbereitung der Konferenz<br />

für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa zu bestimmen.<br />

Ebenso gilt es, die Doppelfunktion der Bundesrepublik als Motor<br />

der Ost-West-Entspannung und der Fortführung der europäischen<br />

Union zu analysieren.<br />

– Deutschlandpolitik und friedlicher Wandel in den Staaten des<br />

Warschauer Paktes. Hier soll gezeigt werden, dass die sozialliberale<br />

Bundesregierung trotz der Anerkennung des Status Quo<br />

unter Einbeziehung der DDR die Option auf Wiederherstellung

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