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Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

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Parlamentarismus<br />

Deutschland<br />

Handbuch<br />

GESCHICHTSWISSENSCHAFTEN 56<br />

Militärelite, insbesondere in den Generalstäben. Aber auch die<br />

breite Öffentlichkeit beschäftigte sich mit solchen Szenarien.<br />

Das Projekt zielt weniger darauf ab, einzelne Neuerungen der Waffentechnik<br />

und Rüstungsproduktion oder Erfahrungen mit neuen Erscheinungsformen<br />

des Krieges darzustellen. Vielmehr sollen Aneignung<br />

und Verarbeitung der Informationen über neue Formen der<br />

Kriegsführung (Kampfverfahren, Gefechtsführung, Operationsleitung,<br />

Logistik und Strategie) innerhalb der Militärführungen Frankreichs,<br />

Österreichs und Preußens – am Rande auch Englands und<br />

Rußlands – zwischen 1850 und 1890 vergleichend untersucht werden.<br />

Angelpunkt der Analyse ist die Entwicklung des Kriegsbildes<br />

im Offizierkorps europäischer Landstreitkräfte im Hinblick auf waffentechnische,<br />

logistische und organisatorische Innovation und Folgen<br />

für die Kriegsplanung, den Übungsbetrieb und die Elitenrekrutierung.<br />

Besondere Berücksichtigung sollen dabei die Auswirkungen<br />

des Eisenbahntransports und der Telegraphie, der Infanteriebewaffnung<br />

und der Geschützausstattung auf die Kriegsführung finden.<br />

Mit dem Badischen Parlamentarismus 1819 bis 1870/71 (Teilband<br />

des Handbuchs der Geschichte des deutschen Parlamentarismus) ist<br />

ein Projekt befasst, für das Prof. W. Pyta (Historisches Institut, Universität<br />

Stuttgart) Fördermittel der <strong>Stiftung</strong> erhält.<br />

Das Projekt zielt auf eine umfassende Gesamtdarstellung der Geschichte<br />

des Parlamentarismus im Großherzogtum Baden von den<br />

Anfängen im Jahre 1819 über die Zäsur von 1848/49 hinaus bis in die<br />

Reichsgründungszeit.<br />

Der badische Parlamentarismus zeichnete sich im 19. Jahrhundert<br />

durch eine beträchtliche Entwicklungsdynamik aus, zu der insbesondere<br />

die rasche Ausbildung von politischen Parteien und Fraktionen<br />

im engeren Sinne beitrug. Von Anfang an versuchte die Zweite Kammer<br />

des badischen Landesparlaments zielstrebig und vielfach auch<br />

mit Erfolg, die parlamentarischen Kompetenzen auf zentralen Gebieten<br />

zu erweitern. Richtungsweisende Reformerfolge, etwa die Einführung<br />

der Pressefreiheit (1832), die faktische Durchführung der<br />

budget-rechtlichen Ausgabenkontrolle (1843), die Aneignung des<br />

Initiativrechts und diverse strittige Errungenschaften wie die Ablösung<br />

der Feudallasten (1831 ff.) oder Justizreformen verliehen dem<br />

badischen Landesparlament damals schon einen besonderen Rang.<br />

Der badische Radikalismus der 1840er Jahre, die Revolutionsereignisse<br />

mit der kurzlebigen badischen Republik, die „Neue Ära“ der<br />

Jahre von 1859 bis 1866 mit dem badischen „Kulturkampf“ und dem<br />

in diesem Zusammenhang aufgebrachten Schlagwort vom badischen<br />

„liberalen Musterland“ markieren weitere Aspekte der Geschichte<br />

des badischen Parlamentarismus im 19. Jahrhundert.<br />

Gemäß der Gesamtkonzeption der Reihe „Handbuch des deutschen<br />

Parlamentarismus“ gliedert sich das Projekt in zwei Hauptteile, deren<br />

erster den Rahmenbedingungen der Parlamentstätigkeit gewidmet<br />

sein wird:

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