Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

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QUERSCHNITTBEREICH „INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN“
mension eines Problembereichs. Deutschland übernimmt eine
Primärrolle in Bereichen mit einer nicht-militärischen Dimension
(Europäisierung und Osterweiterung des Bündnisses, und die politisch-institutionellen
Aspekte der Gemeinsamen Europäischen Sicherheits-
und Verteidigungspolitik). Das Akteursverhalten der Bundesrepublik
in den Politikbereichen mit einer nichtmilitärischen Dimension
wird durch die Erklärungsansätze des Institutionalismus
und des demokratischen Liberalismus am besten prognostiziert. In
den Bereichen mit einer militärischen Dimension (Beteiligung an
„out-of-area“-Einsätzen oder militärisch-operative Aspekte der
„neuen NATO“ (Projektionsstreitkräfte) und der GESVP (Konvergenzkriterien))
präferiert Deutschland eine Sekundärrolle. Dieser
„Führungsvermeidungsreflex“ in Problembereichen mit einer militärischen
Dimension lässt sich auf den konstruktivistischen Erklärungsansatz
zurückführen, in dessen Mittelpunkt die für Deutschland
historisch bedingte „Kultur der Zurückhaltung“ steht.
Im Berichtszeitraum wurden publiziert:
Meiers, Franz-Josef: The reform of the Bundeswehr. Adaption or
fundamental renewal? – In: European Security. 10, 3. 2001. S. 1–22.
Meiers, Franz-Josef: Deutschland. Der dreifache Spagat. – In:
Viertelsjahresschrift für Sicherheit und Frieden. 19, 2. 2001.
S. 62–68. – In: Die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik.
Hrsg.: Hans-Georg Ehrhart. Baden-Baden 2002. S. 35–48.
Meiers, Franz-Josef: Die Gemeinsame Europäische Sicherheitsund
Verteidigungspolitik als Zankapfel zwischen den USA und
Europa. – In: Jahrbuch für internationale Sicherheitspolitik 2001.
Hrsg.: Erich Reiter. Hamburg usw. 2001. S. 433–452.
Meiers, Franz-Josef: La réforme de la Bundeswehr. Adaption ou
rénovation intégrale? – 2001. 44 S. (Les Notes de l’ifri; No. 35)
Meiers, Franz-Josef: Was zählt und wer zählt? Die Transatlantischen
Beziehungen nach dem 11. September. – In: Europäische Sicherheit.
51, 8. 2002.
Prof. W. Wessels, Seminar für Politikwissenschaft, Universität Köln,
erhielt Fördermittel für das Projekt „Die Europäische Sicherheitsund
Verteidigungspolitik (ESVP) im transatlantischen Kontext – Entfremdung
oder neue Partnerschaft?“.
Das Projekt stellt sich zur Aufgabe, die Auswirkungen der Schaffung
einer Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) auf
die transatlantischen Beziehungen zu untersuchen. Hierzu wird zum
einen die institutionelle, operative und strategische Entwicklung der
ESVP analysiert, zum anderen werden die Grundlinien und spezifischen
Ausprägungen der US-amerikanischen Außen- und Verteidigungspolitik
behandelt; beide Stränge sollen in einem weiteren Schritt
in Bezug zueinander gesetzt werden. Eine wichtige Rolle kommt dabei
den nationalen Positionen bedeutender EU-Staaten (Deutschland,
ESVP