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Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

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Öffentlicher<br />

Dienst<br />

in Europa<br />

SOZIOLOGIE 206<br />

Delhey, Jan: Sozialer Zusammenhalt in europäischen Gesellschaften.<br />

– In: Datenreport <strong>2002</strong>. Zahlen und Fakten über die Bundesrepublik<br />

Deutschland. Hrsg.: Statistisches Bundesamt Bonn. (Im<br />

Druck)<br />

Für das Projekt „Sozialstruktur, soziale Sicherung und soziale Lage<br />

des öffentlichen Dienstes: Europäische Muster und nationale Fallstudien“<br />

erhielt Dr. F. Rothenbacher, Mannheimer Zentrum für Europäische<br />

Sozialforschung (MZES), Universität Mannheim, Mittel der<br />

<strong>Stiftung</strong>.<br />

Im Jahre <strong>2001</strong> wurde die Arbeit an einer Monographie über den öffentlichen<br />

Sektor in Europa in einer soziologischen Perspektive intensiviert.<br />

Für drei große europäische Länder, Großbritannien,<br />

Frankreich und Deutschland, wurden erste Versionen von Länderstudien<br />

verfasst. Weiterhin gab es Fortschritte an den vergleichenden<br />

Teilen des Projekts: diese Teile untersuchen die drei Länder<br />

Großbritannien, Frankreich und Deutschland in Hinblick auf alle<br />

drei Forschungsdimensionen. Die Monographie rekonstruiert für<br />

diese drei Länder die historische Entwicklung der Alterssicherungssysteme<br />

der Beamten und ihrer Abhängigen seit ihrem frühen Beginn<br />

in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und ihre sukzessive<br />

Ausdehnung von den Staatsbeamten auf andere Berufsgruppen des<br />

öffentlichen Dienstleistungsbereichs.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass in allen drei Ländern die Regelungen<br />

über die soziale Sicherheit für Beamte eine der ersten Systeme der<br />

Alterssicherung waren und vor der allgemeinen Altersversorgung für<br />

Industriearbeiter bestanden. Außerdem war seit ihrem Beginn die<br />

Altersversorgung für Beamte erheblich günstiger als andere Systeme<br />

der Alterssicherung. Die bessere Altersversorgung der Beamten in<br />

allen drei Ländern führt zu überdurchschnittlich hohen Alterseinkommen<br />

wie auch zu überdurchschnittlich guten sozio-ökonomischen<br />

Bedingungen der Gesundheits- und Wohnverhältnisse.<br />

Obgleich dieses Muster in allen drei Ländern vorhanden ist, bestehen<br />

dennoch bemerkenswerte institutionelle Unterschiede und Unterschiede<br />

in den Wohlfahrtserträgen. Frankreich und Deutschland<br />

besitzen „kontinentale“ Beamtensysteme mit einer großen Zahl von<br />

Beamten und speziellen Systemen der Altersversorgung für Beamte,<br />

welche eine erste und eine zweite Säule in einer einzigen Alterspension<br />

kombinieren. In Großbritannien – mit einem Beveridge-Typus<br />

der sozialen Sicherheit – ist der Civil Service klein und die meisten<br />

Beschäftigten in den öffentlichen Dienstleistungen sind öffentliche<br />

Angestellte. Alterspensionen in den öffentlichen Dienstleistungen<br />

sind typischerweise Berufsrenten (occupational pensions). Alterspensionsbezieher<br />

in den öffentlichen Dienstleistungen beziehen die<br />

staatliche Grundrente (basic state pension) und zusätzlich die Alterspension<br />

aus der zweiten Säule, die Berufsrente aus ihrem Beschäftigungsverhältnis<br />

(occupational pension).

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