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Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

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Verfassung<br />

SBZ/DDR<br />

1947 – 1949<br />

GESCHICHTSWISSENSCHAFTEN 74<br />

Dokumente der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die Erforschung<br />

der sowjetischen Außenpolitik speziell gegenüber Deutschland<br />

zu vertiefen, wird durch G. P. Kynin (Moskau) und J. P. Laufer<br />

(Potsdam) eine dreibändige (russische) Auswahledition vorbereitet.<br />

Band 1 und 2 sind bereits in russischer Sprache erschienen:<br />

SSSR i germanskij vopros 1941–49 = Die UdSSR und die deutsche<br />

Frage 1941–1949. Dokumente aus dem Archiv für Außenpolitik<br />

der Russischen Föderation. Hrsg.: Historisch-Dokumentarisches<br />

Department des MID Rußlands; Zentrum für Zeithistorische Forschung<br />

Potsdam. – Moskau: Verl. Internat. Beziehungen.<br />

T. 1. 22. 6. 1941 – 8. 5. 1945. 1996. 782 S.<br />

T. 2. 9. 5. 1945 – 3. 10. 1946. 2000. 878 S.<br />

Der etwa 800 Seiten umfassende Band 3 (6. 10. 1946–15. 6. 1948) befindet<br />

sich in der Drucklegung.<br />

Durch die deutsch-russische Historikerkommission wird die vollständige<br />

deutsche Übersetzung finanziert, die für die ersten beiden<br />

Bände bereits abgeschlossen ist. Die Veröffentlichung der im Dokumententeil<br />

unveränderten, aber im Kommentarteil verbesserten<br />

deutschen Ausgabe der gesamten Edition ist für 2003 geplant.<br />

Das Zentrum für Zeithistorische Forschung und das Historisch-Dokumentarische<br />

Departement beabsichtigen, vorbehaltlich der Unterstützung<br />

durch die Deutsch-Russische Historikerkommission, die<br />

Edition bis zum Ende der Stalin-Ära (1948–1953) fortzusetzen.<br />

Prof. R. Morsey und Prof. S. Fisch (Forschungsinstitut für öffentliche<br />

Verwaltung, Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften,<br />

Speyer) erhalten für das Projekt „Die Entstehung der Verfassung in<br />

der Sowjetischen Besatzungszone/DDR 1947 bis 1949. Darstellung<br />

und Dokumentation“ Fördermittel der <strong>Stiftung</strong>.<br />

Nach der bedingungslosen Kapitulation des nationalsozialistischen<br />

Deutschlands beschlossen die Siegermächte in allen Besatzungszonen<br />

im Sommer 1945 (Potsdamer Konferenz) die Wiederherstellung<br />

demokratischer Zustände. In der Sowjetischen Besatzungszone<br />

(SBZ) wurden im Oktober 1946 in den fünf neu gebildeten Ländern<br />

Landtage konstituiert, die in einem relativ kurzen Prozess bis<br />

Februar 1947 Landesverfassungen verabschiedeten. Die Verfassungsberatungen<br />

der ostdeutschen Länder verliefen ausgesprochen<br />

turbulent. Nicht wenige der schließlich verabschiedeten Konstitutionen<br />

gingen auf die Initiative der bürgerlichen Parteien zurück. Letztlich<br />

jedoch setzte die SED ihre zentralen Verfassungsvorstellungen –<br />

u. a. Gewalteneinheit, unbegrenzte Souveränität des Landtags als<br />

des „höchsten demokratischen Organs“, planwirtschaftliche Prinzipien<br />

– durch.<br />

Die Verfassungsgenese in den fünf ostdeutschen Ländern unterschied<br />

sich deutlich von der auf zonaler Ebene 1948/49. Der unmit-

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