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Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

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Arbeitsmarktqualifikation<br />

Deutschland/<br />

Frankreich<br />

WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN 176<br />

dern insbesondere die Wirtschaftswissenschaften heraus. Viele dieser<br />

Erscheinungen sind im Rahmen zuvor herrschender Erklärungssysteme<br />

nicht zutreffend analysiert worden. Der Bedarf an theoretisch<br />

abgestützten und empirisch sorgfältig überprüften Diagnosen und Erklärungen<br />

ist deshalb groß. Beiträge zur Erforschung noch nicht ausreichend<br />

verstandener wirtschaftlicher Erscheinungen und ihrer Konsequenzen<br />

für Wirtschaft, Gesellschaft und das politische System zu<br />

fördern, ist ein Ziel der <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong>. Die folgenden Stichworte<br />

mögen Hinweise auf Prioritäten geben. Doch sollen sie nicht<br />

davon abhalten, auch andere innovative Projekte zu unterbreiten.<br />

Im Mittelpunkt der Förderung sollen interdisziplinär und empirisch<br />

angelegte Projekte stehen. Dies betrifft zum einen die Teilgebiete<br />

der Wirtschaftswissenschaft wie beispielsweise Volkswirtschaftslehre,<br />

Betriebswirtschaftslehre, Ökonometrie, Wirtschaftsgeschichte,<br />

zum anderen die Nachbardisziplinen wie etwa Soziologie, Rechtswissenschaft<br />

und Politische Wissenschaften. Vorzug genießen Studien<br />

mit einer soliden theoretischen Grundlage, einer überzeugenden<br />

Überprüfung mit Hilfe anspruchsvoller Verfahren der empirischen<br />

Wirtschaftsforschung und wirtschaftspolitisch gehaltvollen, innovativen<br />

Schlussfolgerungen. International vergleichende Forschungen<br />

sind besonders willkommen.<br />

Themen für gesamtwirtschaftliche Analysen können sich beispielsweise<br />

auf die EU-Erweiterung, die internationale Migration, die institutionellen<br />

Regelwerke etwa auf dem Arbeitsmarkt und die Herausforderungen<br />

an die Systeme der sozialen Sicherung beziehen. Einzelwirtschaftliche,<br />

insbesondere betriebswirtschaftliche Studien können<br />

unter anderem Finanzmarktanalyse oder Aspekte aus dem Bereich der<br />

„Corporate Governance“ zum Inhalt haben, wohingegen die üblichen<br />

Befragungen von Unternehmen nur ausnahmsweise gefördert werden.<br />

Enge Bezüge zu den Wirtschaftswissenschaften weisen etwa das<br />

Arbeitsrecht und das Wettbewerbsrecht auf, die Soziologie kann wichtige<br />

Beiträge zu Erwerbsbiographien und die Politischen Wissenschaften<br />

zur Erklärung und Überwindung institutioneller Starrheiten liefern,<br />

um jeweils nur eines unter zahlreichen Beispielen aufzuführen.<br />

Prof. W. Franz und Dr. V. Steiner, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung<br />

(ZEW), Mannheim, erhalten Fördermittel für das<br />

Projekt „Qualifikation und Arbeitsmarkterfolg in Deutschland und<br />

Frankreich – Der Einfluss von bildungs- und familienpolitischen Maßnahmen<br />

im Vergleich“.<br />

In einer vergleichenden Analyse zwischen Deutschland und Frankreich<br />

wird der Zusammenhang zwischen individueller Qualifikation<br />

und dem daraus auf dem Arbeitsmarkt resultierenden Erfolg für<br />

Frauen und Männer untersucht. Da zum einen die nationalen Bildungssysteme<br />

erheblich voneinander abweichen, zum anderen Unterschiede<br />

in den Rahmenbedingungen bezüglich der Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf in beiden Ländern bestehen, sind unterschiedliche<br />

Auswirkungen auf die Ausbildungsentscheidung und

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