02.12.2012 Aufrufe

Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Thyssen</strong>-<br />

Vorlesungen<br />

Ikonologie der<br />

Gegenwart<br />

QUERSCHNITTBEREICH „BILD UND BILDLICHKEIT“ 172<br />

Nach dem Modell angelsächsischer „Lectures“ richtete die <strong>Fritz</strong><br />

<strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> bereits 1979 eine Serie von <strong>Thyssen</strong>-Vorträgen ein.<br />

Gerade für Wissenschaftler in benachbarten Fachgebieten sind solche<br />

Vorträge wertvoll, da sie oft Zusammenfassungen neuer Forschungen<br />

darstellen, von denen viele Anregungen ausgehen können.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> betrachtet die Einführung solcher Vortragsreihen<br />

als ein von ihr besonders zu förderndes Anliegen.<br />

Bisher wurden fünf Vortragsfolgen abgeschlossen.<br />

– „Preußen – seine Wirkung auf die deutsche Geschichte“ in Berlin,<br />

– „Auseinandersetzungen mit der Antike“ in München,<br />

– „1945 und die Folgen – Kunstgeschichte eines Wiederbeginns“ in<br />

Köln,<br />

– „Das künftige Mitteleuropa – Tradition und Perspektiven“ in<br />

Prag,<br />

– „The Impact of German Tradition on the Humanitites and Sciences“<br />

in Tel Aviv und Jerusalem.<br />

Gemeinsam mit dem Präsidenten der Humboldt-Universität (Prof. J.<br />

Mlynek) eröffnete der Vorsitzende des Kuratoriums der <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> (Dr. K. Liesen) im Dezember <strong>2001</strong> in Berlin eine neue<br />

Vorlesungsreihe unter dem Titel „Berliner <strong>Thyssen</strong>-Vorlesungen zur<br />

Ikonologie der Gegenwart“. Verantwortlich für die wissenschaftliche<br />

Organisation und Durchführung sind Prof. G. Boehm, (Kunsthistorisches<br />

Seminar, Universität Basel) und Prof. H. Bredekamp (Kunstgeschichtliches<br />

Seminar, Humboldt-Universität Berlin).<br />

Visuelle Kompetenz gehört zu den Grundanforderungen so gut wie<br />

jeder wissenschaftlichen Disziplin und jeder Technik; sie verbindet<br />

gleichermaßen Kultur- wie Naturwissenschaften. Der ubiquitären<br />

Nutzung steht jedoch die Unsicherheit gegenüber, was Bilder den<br />

jeweiligen Anlass hinaus zu leisten vermögen und wie sie erkenntnistheoretisch<br />

zu beurteilen sind. So aufwendig auch vor allem<br />

technische Bilder gestaltet werden, so unbefriedigend erscheint es,<br />

dass bis heute eine weitgehend abbildhafte Theorie vorherrscht,<br />

welche die Bilder in ihrem eigenen Medium entwertet und entschärft.<br />

Aus diesem Grund steht die Vorlesungsreihe unter dem Generaltitel<br />

„Ikonologie der Gegenwart“. Mit dem Hinweis auf die vor etwa hundert<br />

Jahren gegründete, mit dem Namen Aby Warburg verbundene<br />

Ikonologie soll betont werden, dass Bilder eine unübertragbare Autonomie<br />

besitzen, gegenüber der eine umso höhere Anstrengung<br />

aufzuwenden ist, um sie historisch und begrifflich zu bestimmen.<br />

„Ikonologie der Gegenwart“ bedeutet in diesem Sinn die Begründung<br />

einer „Logik der Bilder“.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!