02.12.2012 Aufrufe

Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zafar/<br />

Jemen<br />

ARCHÄOLOGIE; ALTERTUMSWISSENSCHAFT 102<br />

vom 3. Jahrhundert vor Chr. bis in das 2. Jahrhundert nach Chr. reichen.<br />

Im Keramikbefund auffällig und für Palmyra bisher erstmalig<br />

ist der hohe Anteil an hellenistischer Ware des 3. und 2. Jahrhunderts<br />

v. Chr.: u. a. Fischteller, Megarische Becher, rhodische Amphorenstempel.<br />

Insgesamt ergibt sich daraus zum ersten Mal für Palmyra<br />

eine gesicherte Keramik- und Siedlungsabfolge vom Hellenismus bis<br />

in die römische Kaiserzeit. Darüber hinaus lassen die Kleinfunde (neben<br />

der Keramik u. a. Gegenstände aus Bronze, Glas, Stuck und<br />

Münzen) die weitreichenden Handelsbeziehungen Palmyras schon<br />

in hellenistischer Zeit in neuem Licht erscheinen.<br />

Mit dem Nachweis der Existenz der hellenistischen Siedlung von<br />

Palmyra in dem betreffenden Areal eröffnet sich hier für den Vorderen<br />

Orient zum ersten Mal die Möglichkeit, vorrömisch-hellenistische<br />

Siedlungsstrukturen kontinuierlich über einen längeren Zeitraum<br />

sowie auf einer größeren Fläche zu untersuchen. Angesichts<br />

der Größe der Fläche kann dies nur exemplarisch in einzelnen Sondagen<br />

und Testgrabungen geschehen. Dabei erhalten die Befunde<br />

aus Palmyra gerade im Vergleich mit jüngst ergrabenen hellenistischen<br />

Befunden in benachbarten Regionen des syrischen Raumes (u.<br />

a. in Nisa, Dura Europos, Hierapolis, Apamea, Bosra, Gadara) besondere<br />

Bedeutung.<br />

Folgende Kurzberichte sind während des Berichtszeitraums erschienen:<br />

Schmidt-Colinet, Andreas; Kh. al-As’ad: Zur Urbanistik des hellenistischen<br />

Palmyra. Ein Vorbericht. – In: Damaszener Mitteilungen.<br />

12. 2000. S. 61–93; Taf. 7–16.<br />

Schmidt-Colinet, Andreas; G. Plattner: Geophysical survey and<br />

excavation in the „Hellenistic Town“ of Palmyra. – In: Archaeological<br />

Prospection. 4th International Conference on Archaeological<br />

Prospection, Vienna, 19. 13.9.<strong>2001</strong>. Ed.: M. Doneus et al. <strong>2001</strong>. S.<br />

175–177.<br />

Palmyra/Syrien: Kooperationsprojekt der Außenstelle Damaskus<br />

und der Orientabteilung des DAI, der Generaldirektion der Altertümer<br />

und Museen Syriens und des Instituts für Klassische<br />

Archäologie der Universität Wien. – In: Stadtforschung. Projekte<br />

des DAI. Berlin/Bonn/Rom <strong>2001</strong>/02. Hrsg.: Astrid Dostert. <strong>2002</strong>. S.<br />

76/77.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> unterstützt Prof. W. Arnold (Seminar für Semitistik, Universität<br />

Heidelberg) bei der Ausgrabung bedrohter Denkmäler in Zafar<br />

(Hauptstadt der Himyaren) – spätvorislamische Frühgeschichte<br />

im Jemen.<br />

Nachdem die Himyaren im Jahre 280 n. Chr. als Sieger über Saba<br />

hervorgegangen waren und sich der Geltungsbereich ihrer neuen<br />

Hauptstadt Zafar bis Nordarabien ausgedehnt hatte, entbrannte ein<br />

lang andauernder Bürgerkrieg zwischen Juden und Christen.<br />

Zunächst entmachtete der jüdische König den christlichen Adel und

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!