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Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

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157<br />

SPRACH- UND LITERATURWISSENSCHAFTEN<br />

Von dieser Korrespondenz veröffentlichten diverse Ausgaben des<br />

Zuckmayer-Jahrbuches bisher die Briefwechsel mit Paul Hindemith,<br />

Annemarie Suhrkamp-Seidel, Ernst Jünger, Carl Jacob Buckhard<br />

und Max Frisch. Für den Band 6 dieses Jahrbuchs (2003) ist die Edition<br />

des Briefwechsels zwischen Zuckmayer und Gottfried Bermann<br />

Fischer vorgesehen.<br />

Zuckmayer war 1934, nachdem der arisierte Ullstein-Verlag die bestehenden<br />

Verträge gelöst hatte, ein Autor des Fischer Verlages geworden.<br />

Sein Briefwechsel mit Bermann Fischer umfasst mehr als<br />

500 Briefe, von denen bislang 47 veröffentlicht sind, und deckt mit einer<br />

bei Zuckmayer sonst nicht vorfindlichen Geschlossenheit einen<br />

Zeitraum von über 40 Jahren ab. Das Korpus dokumentiert chronologisch<br />

zunächst die Auseinandersetzung von Autor und Verleger mit<br />

der NS-Kulturpolitik, dann Probleme des Exils, in das beide gezwungen<br />

wurden, und nach 1945 die Schwierigkeiten der Rückkehr auf<br />

den deutschen Buchmarkt (zentral ist hier etwa die Auseinandersetzung<br />

zwischen Bermann Fischer und Peter Suhrkamp, die 1950 zum<br />

Eklat führte; Zuckmayer war mit beiden Verlegern befreundet).<br />

Nach 1950 reflektiert der Briefwechsel die rapide Konsolidierung des<br />

S. Fischer Verlages und bricht auch nach dessen Verkauf an den<br />

Holzbrinck-Konzern nicht ab. Damit reicht Bermann Fischers Austausch<br />

mit Zuckmayer historisch weit über seine 1955 endende Korrespondenz<br />

mit Thomas Mann hinaus, den einzigen Briefwechsel des<br />

Verlegers, der bis heute vollständig publiziert wurde. In seinem<br />

Schriftverkehr mit Zuckmayer werden zudem vielfältigere Themen<br />

angesprochen als zwischen ihm und Mann, etwa Fragen der Intermedialität:<br />

Zuckmayer war sehr an der Verfilmung seiner Werke interessiert<br />

und erweist sich in diesem Briefwechsel als ,Medienarbeiter’<br />

(Harro Segeberg). Daneben macht die Korrespondenz divergierende<br />

Urteile über gemeinsame Bekannte und Freunde sichtbar,<br />

etwa über das Verhalten Gerhart Hauptmanns während des NS-Regimes,<br />

und erhellt damit kulturhistorisch aufschlussreiche Konflikte.<br />

Der Projektplan sieht vor, alle Briefe abzudrucken. Der Kommentar<br />

enthält biographische Informationen zu allen darin genannten Personen,<br />

bibliographische Angaben aller erwähnten Werke sowie Sacherläuterungen<br />

und Erklärungen des historischen Kontextes, soweit<br />

dieser zum Verständnis der Briefe notwendig und nicht voraussetzbar<br />

ist. Der Band wird durch ein Personen- und ein Werkregister erschlossen.<br />

Die Rhetorische Begriffsbildung als Adaptions- und Übersetzungsprozess<br />

im ostslavischen Raum des 17. und 18. Jahrhunderts ist Gegenstand<br />

eines von der <strong>Stiftung</strong> geförderten Projekts von Prof. R.<br />

Lachmann (Fachgruppe Literaturwissenschaft / Slavistik, Universität<br />

Konstanz). Bearbeiter ist Dr. K. Bogdanov (Zentralinstitut für Russische<br />

Literatur, Sankt Petersburg).<br />

Mit Beginn des 17. Jahrhunderts lässt sich im ostslavischen Raum<br />

(Ukraine und Russland) ein Paradigmenwechsel in der literarischen<br />

Ukraine/<br />

Russland<br />

Rhetorische<br />

Begriffsbildung

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