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Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

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Serotonintransporter<br />

MEDIZIN UND NATURWISSENSCHAFTEN 242<br />

von CAA, Härmorrhagien, zur Degeneration von Nervenzellen und<br />

schließlich zur Entwicklung einer Demenz führen. Ein erstes transgenes<br />

Mausmodell für HCHWA-D ist der Forschungsgruppe kürzlich<br />

gelungen und wird jetzt analysiert.<br />

Im Berichtszeitraum wurden publiziert:<br />

Jucker, Mathias, et al.: Pathogenesis and mechanism of cerebral<br />

amyloidosis in APP transgenic mice. – In: Research and perspectives<br />

in Alzheimer’s diseases. Eds.: Konrad Beyreuther et al. Heidelberg<br />

<strong>2001</strong>. S. 87–95.<br />

Winkler, David T., et al.: Spontaneous hemorrhagic stroke in a<br />

mouse model of cerebral amyloid angiopathy. – In: The Journal of<br />

Neuroscience. 21(5). <strong>2001</strong>. S. 1619–1627.<br />

Winkler, David T., et al.: Thrombolysis induces cerebral hemorrhage<br />

in a mouse model cerebral amyloid angiopathy. – In: Annals<br />

of Neurology. 51. <strong>2002</strong>. S. 790–793.<br />

Für die konditionale Überexpression des Serotonin- und Noradrenalin-Transporters<br />

in Mäusen als molekulargenetisches Modell der Depression<br />

erhielten Prof. D. Bartsch, PD Dr. P. Gass und PD Dr. P.<br />

Schloss, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim, Fördermittel<br />

der <strong>Stiftung</strong>.<br />

In den Industrieländern sind bis zu 5 Prozent der Bevölkerung von einer<br />

schweren, bisweilen lebensbedrohlichen Depression betroffen,<br />

und etwa 15 Prozent leiden mindestens einmal im Leben vorübergehend<br />

daran. Eine Ursache ist ein Mangel des Neurotransmitters<br />

Serotonin im synaptischen Spalt, der Übergangsstelle, an der Nervensignale<br />

von einer Nervenzelle zur nächsten weitergeleitet werden.<br />

Dieser Mangel kann entstehen, wenn der physiologische Prozess<br />

der Serotonin-Wiederaufnahme, durch den das Serotonin nach<br />

erfolgter Impulsübermittlung in die vorgeschaltete Nervenzelle<br />

zurückkehrt, über sein Ziel hinausschießt. Medikamentenwirkstoffe,<br />

mit denen die Serotonin-Wiederaufnahme gehemmt wird, kann man<br />

deshalb erfolgreich zur Therapie schwerer Depressionen einsetzen.<br />

Verantwortlich für den Wiederaufnahmevorgang ist der humane<br />

Serotonintransporter (SERT), ein in die Zellmembran an der Synapse<br />

eingelagertes Protein. Auf welche Weise der Serotoninmangel an<br />

den Synapsen die Depressionen verursacht, ist jedoch weitgehend<br />

unklar.<br />

Zur Aufklärung der Mechanismen soll ein Tiermodell der Depression<br />

konstruiert werden: Zunächst sollen mit gentechnischen Methoden<br />

verschiedene Mausstämme und Zellkulturen hergestellt werden, bei<br />

denen das menschliche Gen für den SERT in allen Zellen vorhanden<br />

ist. In einem Mausstamm soll das SERT-Gen ständig übermäßig stark<br />

ausgeprägt werden, zwei andere und auch die Zellkulturen sollen so<br />

gestaltet sein, dass das SERT-Gen sich in zwei verschiedenen Typen<br />

von Gehirnzellen durch geeignete Manipulationen nach Belieben<br />

ein- und ausschalten lässt. Es wird erwartet, dass die übermäßig

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