Sommersession Teil 2 - Schweizer Parlament
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4. Wie reagieren die italienischen Behörden, wenn die Rücküberstellung<br />
von besonders verletzlichen Asylbewerbern angezeigt<br />
wird?<br />
5. Ist er bereit, seine Praxis zu überdenken, der Rechtsprechung<br />
des EUGH zu genügen und zu verhindern, dass die<br />
Schweiz wieder Schuld auf sich legt, weil sie besonders gefährdete<br />
und verletzliche Menschen nicht mit der angemessenen<br />
Um- und Rücksicht behandelt?<br />
Mitunterzeichnende: Aubert, Tschümperlin (2)<br />
15.02.2012 Antwort des Bundesrates.<br />
16.03.2012 Nationalrat. Die Diskussion wird verschoben.<br />
17.04.2013 Nationalrat. Erledigt.<br />
11.4187 n Ip. Sommaruga Carlo. Ankauf- und Transportverbot<br />
für Erdöl aus Syrien wirksam durchsetzen (23.12.2011)<br />
Das EVD hat am 9. Dezember 2011 die Sanktionen gegen das<br />
menschenverachtende Regime von Bashar Al-Assad verschärft.<br />
Weiterhin bleibt aber offen, wie der Bundesrat das Verbot<br />
umsetzen will, Erdöl und Erdölerzeugnisse aus Syrien nicht<br />
zu importieren, anzukaufen und zu befördern, das er am 23.<br />
September 2011 beschloss. Bundesrat Schneider-Ammann<br />
erklärte auf die Frage 11.5357, ihm sei nicht bekannt, inwieweit<br />
in der Schweiz niedergelassene Rohstofffirmen in den Handel<br />
mit syrischem Erdöl involviert sind. Die fünf grössten Ölhändler<br />
in Genf (Vitol, Trafigura, Gunvor, Litasco, Mercuria) handelten<br />
2010 mit 744 Millionen Tonnen Erdöl. Das sind 28 Prozent des<br />
Welthandelsvolumens. Hinzu kommen 5 Prozent von Glencore<br />
in Zug. Rund ein Drittel des Erdöl-Welthandels wird über die<br />
Schweiz abgewickelt. Darunter dürfte sich auch solches aus<br />
Syrien befinden. Ich frage den Bundesrat:<br />
1. Wie setzt er das Ankauf- und Transportverbot für syrisches<br />
Erdöl und syrische Erdölprodukte durch? Selbst dann, wenn<br />
dieses Erdöl <strong>Schweizer</strong> Territorium nicht berührt, aber von<br />
<strong>Schweizer</strong> Händlern angekauft und transportiert wird?<br />
2. Das Verbot erstreckt sich auch auf die Bereitstellung von<br />
Finanzmitteln, Versicherungen und Rückversicherungen, die in<br />
diesem Zusammenhang getätigt werden. Was hat er vorgekehrt,<br />
um die entsprechenden Sanktionsmassnahmen gegenüber<br />
Syrien auch im Finanzsektor durchzusetzen?<br />
3. Die "Financial Times" meldete am 7. September 2011, dass<br />
Syrien "alternative" Käufer für sein Erdöl sucht, nachdem bis<br />
anhin 96 Prozent des syrischen Rohöls von der EU importiert<br />
worden ist. Sind <strong>Schweizer</strong> Erdölhändler an dieser Suche nach<br />
"alternativen" Käufern beteiligt? Was unternimmt der Bundesrat<br />
gegen Umgehungsversuche?<br />
4. Artikel 3 des Embargogesetzes bietet eine Grundlage, um<br />
unmittelbar und mittelbar Betroffene einer umfassenden Auskunftspflicht<br />
zu unterwerfen. Sie müssen den vom Bundesrat<br />
bezeichneten Kontrollorganen die Auskünfte erteilen und die<br />
Unterlagen einreichen, die für eine umfassende Beurteilung<br />
oder Kontrolle erforderlich sind. Hat der Bundesrat bei den<br />
erwähnten Erdölhandelsfirmen entsprechende Auskünfte eingeholt?<br />
5. Was unternimmt der Bundesrat zusätzlich, damit die Schweiz<br />
nicht - wie schon im "Oil for Food"-Skandal - erneut zur Umgehung<br />
von Sanktionen missbraucht wird?<br />
6. Ist er namentlich bereit, die Verjährungsfristen für entsprechende<br />
Wirtschaftsdelikte endlich angemessen zu verlängern?<br />
Mitunterzeichnende: Aebischer Matthias, Bernasconi, Carobbio<br />
Guscetti, Chopard-Acklin, Fehr Jacqueline, Hardegger, Heim,<br />
Marra, Nordmann, Reynard, Schenker Silvia, Voruz (12)<br />
22.02.2012 Antwort des Bundesrates.<br />
16.03.2012 Nationalrat. Die Diskussion wird verschoben.<br />
11.4192 n Ip. Sommaruga Carlo. Für ein Freihandelsabkommen<br />
mit Indien ohne Bestimmungen zu den handelsbezogenen<br />
Rechten an geistigem Eigentum (23.12.2011)<br />
Wird der Bundesrat in seinen Verhandlungen mit Indien über<br />
ein Freihandelsabkommen wie die Europäische Union auf die<br />
Aufnahme von Bestimmungen zu den handelsbezogenen<br />
Rechten an geistigem Eigentum (Adpic plus) verzichten?<br />
Mitunterzeichnende: Bernasconi, Carobbio Guscetti, Fehr Jacqueline,<br />
Kiener Nellen, Rossini, Schenker Silvia, Steiert (7)<br />
22.02.2012 Antwort des Bundesrates.<br />
16.03.2012 Nationalrat. Die Diskussion wird verschoben.<br />
11.4196 n Ip. Ingold. Keine Strassenquerung ohne<br />
Sicherheitshalt (23.12.2011)<br />
Die aktuelle Unfallserie auf Fussgängerstreifen bewegt die<br />
Bevölkerung und ist aufgrund der vielen Todesfälle ausserordentlich<br />
tragisch. Die Gründe dafür sind vielfältig und teilweise<br />
längst bekannt: die früher einsetzende Dunkelheit, die<br />
schlechte Witterung, fehlende Aufmerksamkeit, Ablenkung<br />
durch "elektronische Spielzeuge", aber auch baulich schlecht<br />
angelegte oder sanierungsbedürftige Fussgängerstreifen, welche<br />
den aktuellen und bekannten Normen nicht entsprechen.<br />
Um die Zahl der Unfälle an Fussgängerstreifen möglichst zu<br />
reduzieren, bitte ich den Bundesrat um die Beantwortung der<br />
folgenden Fragen:<br />
1. "Keine Strassenquerung ohne Sicherheitshalt" oder "Warte,<br />
luege, lose, laufe" (Kindergartenregel, die auch Bundesrätin<br />
Leuthard in der Via-sicura-Debatte erwähnte): Obwohl hundertfach<br />
wiederholt, sind diese Botschaften in der Bevölkerung<br />
offensichtlich noch zu wenig oder nicht mehr verankert. Was<br />
sieht er für Möglichkeiten, um die Bevölkerung in ihrem eigenen<br />
Interesse entsprechend zu instruieren, sodass sie mit einem<br />
unbedingten Sicherheitshalt zur Vermeidung von Unfällen beitragen<br />
kann?<br />
2. Ist er bereit, die Strasseneigentümer innerhalb einer<br />
bestimmten Frist zur Sanierung mangelhafter Fussgängerstreifen<br />
zu verpflichten?<br />
3. Ist er bereit, den Strasseneigentümern vorzuschreiben, dass<br />
sie bei besonders gefährlichen Fussgängerstreifen Temporeduktionen<br />
einführen müssen, zumindest bis zu einer Sanierung?<br />
4. Beurteilt er die Abschreckungswirkung der Bussen für die<br />
Verwendung von Telefon, SMS und anderen elektronischen<br />
Geräten am Steuer als ausreichend, oder erwägt er allenfalls,<br />
die betreffenden Bussen zu erhöhen?<br />
5. Kann er sich vorstellen, Stresstests für Fahrzeuglenker einzuführen<br />
und beispielsweise Simulatorfahrten während der Ausbildung<br />
vorzusehen, um sie besser für das Gefahrenpotenzial von<br />
Fussgängern auf schlecht sichtbaren Streifen zu sensibilisieren?<br />
Mitunterzeichnende: Allemann, Moser, Müller-Altermatt,<br />
Streiff (4)<br />
22.02.2012 Antwort des Bundesrates.<br />
16.03.2012 Nationalrat. Die Diskussion wird verschoben.