Sommersession Teil 2 - Schweizer Parlament
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x 11.3917 n Ip. (Frösch) Teuscher. Umsetzung der Bundesstrategie<br />
Migration und Gesundheit (29.09.2011)<br />
Nicht nur hinsichtlich der Gesundheitssituation, sondern auch<br />
bei der Inanspruchnahme des Gesundheitswesens unterscheiden<br />
sich eingewanderte Menschen von Einheimischen. Erstere<br />
haben sich vor ihrer Migration in anderen Gesundheitssystemen<br />
bewegt. Fehlende Kenntnisse über Angebote, Rechte und<br />
Pflichten, strukturelle Zugangsbarrieren oder fehlende transkulturelle<br />
Kompetenz betreffend Gesundheitsversorgung und Prävention<br />
führen oft zu Benachteiligungen von Migrantinnen und<br />
Migranten. Um diese Situation zu verbessern, hat das Bundesamt<br />
für Gesundheit (BAG) seinen Hauptfocus in der Bundesstrategie<br />
Migration und Gesundheit 2008-2013 wie folgt<br />
formuliert: Die Bundesstrategie Migration und Gesundheit<br />
bezweckt, die Gesundheitssituation der Migrationsbevölkerung<br />
in der Schweiz zu verbessern und gesundheitliche Chancengleichheit<br />
herzustellen. Ein wesentlicher Bestandteil dieser<br />
Strategie ist es, Angebote der Prävention und Gesundheitsförderung<br />
für die Migrationsbevölkerung zu öffnen.<br />
In den verschiedenen Kantonen werden heute Bedarfsanalysen<br />
betreffend Migration und Gesundheit durchgeführt. Einige Kantone<br />
haben ihre Ergebnisse bereits abgeliefert.<br />
Fragen:<br />
1. Wird der Bund die Kantone bei der Umsetzung der empfohlenen<br />
Massnahmen finanziell unterstützen?<br />
2. Was ist unter dem Ziel "Ungleichheit abbauen" zu verstehen,<br />
wie es in der Gesundheitsstrategie und im Präventionsgesetz<br />
des Bundes formuliert ist? Mit welchen Massnahmen und mit<br />
welchen finanziellen Mitteln soll dieses wichtige Ziel erreicht<br />
werden?<br />
3. Das BAG hat im Rahmen seiner Gesundheitsstrategie im<br />
Bereich Migration in fünf Spitälern das Projekt Migrant Friendly<br />
Hospitals lanciert und finanziell unterstützt. In der Schweiz gibt<br />
es mehr als 200 Spitäler. Wird die Lancierung des Projekts<br />
Migrant Friendly Hospitals in Zukunft auch in weiteren <strong>Schweizer</strong><br />
Spitälern unterstützt werden?<br />
Mitunterzeichnende: Lachenmeier, Teuscher (2)<br />
09.12.2011 Antwort des Bundesrates.<br />
05.12.2011 Nationalrat. Der Vorstoss wird übernommen durch<br />
Frau Teuscher.<br />
16.03.2012 Nationalrat. Die Diskussion wird verschoben.<br />
30.04.2013 Der Vorstoss wird abgeschrieben, da der/die Urheber/in<br />
aus dem Rat ausgeschieden ist.<br />
11.3919 n Mo. Frehner. Anpassung der Frist für die Prämienmitteilung<br />
im KVG (29.09.2011)<br />
Der Bundesrat wird beauftragt, dem <strong>Parlament</strong> eine Änderung<br />
des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG) vorzulegen,<br />
welche das BAG verpflichtet, die Prämiengenehmigung<br />
bis spätestens 31. August eines jeden Jahres<br />
vorzunehmen.<br />
30.11.2011 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.<br />
x 11.3920 n Mo. Fraktion der <strong>Schweizer</strong>ischen<br />
Volkspartei. Kein Familiennachzug für vorläufig<br />
Aufgenommene (29.09.2011)<br />
Der Bundesrat wird beauftragt, folgende Gesetzesänderung in<br />
die Revision des Asylgesetzes aufzunehmen; Artikel 85 AuG ist<br />
wie folgt zu ändern:<br />
Art. 87 Abs. 7<br />
Vorläufig Aufgenommene haben kein Recht auf Familiennachzug.<br />
Sprecher: Fehr Hans<br />
30.11.2011 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.<br />
17.04.2013 Nationalrat. Ablehnung.<br />
11.3939 n Ip. Sommaruga Carlo. Archivsperre Südafrika<br />
und das Verbrechen der Apartheid (29.09.2011)<br />
Der Bundesrat hat 2003 eine Zugangssperre über im Bundesarchiv<br />
lagernde Unterlagen verhängt, welche Verstrickungen von<br />
<strong>Schweizer</strong> Exportunternehmen und Banken mit Südafrika während<br />
der Zeit des Apartheidregimes betreffen. Dieser tiefe Eingriff<br />
in die Forschungsfreiheit sollte <strong>Schweizer</strong> Firmen davor<br />
bewahren, wegen dieser Verstrickungen angeklagt zu werden.<br />
In seiner Antwort auf die Anfrage Rechsteiner Paul 10.1063<br />
betont der Bundesrat, dass er die Entwicklungen in diesem<br />
Dossier periodisch überprüft. Seit dem 1. Januar 2011 ist Artikel<br />
264a des <strong>Schweizer</strong>ischen Strafgesetzbuches in Kraft, der in<br />
Absatz 1 Buchstabe i das Verbrechen der Apartheid zu einem<br />
Verbrechen gegen die Menschlichkeit erklärt: Wer zwecks<br />
systematischer Unterdrückung oder Beherrschung einer<br />
Gruppe von Menschen u. a. aus rassistischen Gründen in<br />
schwerwiegender Weise Grundrechte vorenthält oder entzieht,<br />
wird mit einer Freiheitsstrafe von nicht unter fünf Jahren<br />
bestraft. Ich frage den Bundesrat:<br />
1. Betrachtet er es angesichts dieses neuen Strafartikels weiterhin<br />
als seine Aufgabe, <strong>Schweizer</strong> Firmen vor Rechtsrisiken zu<br />
schützen, die daraus erwachsen, dass sie in einem Drittstaat<br />
aufgrund von Verstrikkungen in das Verbrechen der Apartheid<br />
angeklagt werden könnten?<br />
2. Enthalten die gesperrten Akten Informationen über Tätigkeiten,<br />
die seit dem 1. Januar 2011 als Verbrechen der Apartheid<br />
zu qualifizieren sind?<br />
3. Falls dies nicht der Fall wäre: Vor welchen anderen Rechtsrisiken<br />
will er die in den Archivalien erwähnten Firmen schützen?<br />
4. Betrachtet er es als falsch, dass die USA Verstrickungen von<br />
Firmen in das Verbrechen der Apartheid gerichtlich beurteilen?<br />
5. Wie beurteilt er das Reputationsrisiko für die Schweiz, wenn<br />
trotz Archivsperre bekannt wird, dass <strong>Schweizer</strong> Firmen während<br />
der Zeit des Apartheidregimes in verbotene Geschäfte mit<br />
Südafrika verstrickt waren?<br />
6. Ist es Aufgabe des Bundesrates, <strong>Schweizer</strong> Firmen vor<br />
Rechtsrisiken zu schützen, die dadurch entstehen, dass sie völkerrechtliche<br />
Verpflichtungen wie die Achtung der Menschenrechte<br />
missachten oder an Verbrechen gegen die<br />
Menschlichkeit beteiligt sind?<br />
7. In welchem Rhythmus überprüft er die erwähnte Zugangssperre?<br />
Passt er seine Kriterien neuen Entwicklungen an?<br />
8. Ist jetzt nicht der Zeitpunkt gekommen, diese ohnehin sehr<br />
fragwürdige Sperre endlich aufzuheben?<br />
16.11.2011 Antwort des Bundesrates.<br />
23.12.2011 Nationalrat. Die Diskussion wird verschoben.<br />
11.3940 n Mo. Humbel. Zigarettenpreise. Garantie des auf<br />
Packungen angegebenen Preises (29.09.2011)<br />
Der Bundesrat wird aufgefordert, Artikel 10 Absatz 3 des Tabaksteuergesetzes<br />
(TStG) so zu ergänzen, dass der vom Hersteller<br />
oder Importeur auf den Kleinhandelspackungen für Zigaretten,<br />
Zigarren und Zigarillos aufgedruckte Preis beim Verkauf weder<br />
über- noch unterschritten werden darf.