Sommersession Teil 2 - Schweizer Parlament
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4. Sind andere gesetzgeberische Massnahmen denkbar, welche<br />
die vollständige Umgehung der Mehrwertsteuer verhindern<br />
würden, ohne dass ausländisches Recht betroffen wäre?<br />
5. Verstösst Deutschland mit der wettbewerbsverzerrenden<br />
Mehrwertsteuer-Regelung gegen internationales Recht?<br />
Mitunterzeichnende: Amherd, Caroni, Darbellay, de Buman,<br />
Hutter Markus, Meier-Schatz, Naef, Ritter (8)<br />
13.02.2013 Antwort des Bundesrates.<br />
22.03.2013 Nationalrat. Die Diskussion wird verschoben.<br />
12.4098 s Mo. Ständerat. Aufhebung einer praxisfremden<br />
und rechtsungleichen Bestimmung im KVG (Kuprecht)<br />
(11.12.2012)<br />
Der Bundesrat wird beauftragt, eine Änderung des Bundesgesetzes<br />
über die Krankenversicherung (KVG) vorzulegen,<br />
wonach der zweite Satz von Artikel 41 Absatz 1 inhaltlich aufgehoben<br />
wird.<br />
Mitunterzeichnende: Bischofberger, Bruderer Wyss, Diener<br />
Lenz, Eberle, Egerszegi-Obrist, Germann, Graber Konrad,<br />
Gutzwiller, Keller-Sutter (9)<br />
13.02.2013 Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion.<br />
NR Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit<br />
18.03.2013 Ständerat. Annahme.<br />
12.4101 n Mo. Lehmann. Keine Wettbewerbsnachteile für<br />
<strong>Schweizer</strong> Casinos (12.12.2012)<br />
Der Bundesrat wird beauftragt, das Spielbankengesetz und die<br />
entsprechenden Verordnungen dahingehend anzupassen, dass<br />
die Wettbewerbsnachteile der <strong>Schweizer</strong> Casinos gegenüber<br />
dem Glücksspielangebot in den Nachbarländern aufgehoben<br />
werden.<br />
Mitunterzeichnende: Aeschi Thomas, Candinas, Darbellay,<br />
Flückiger Sylvia, Frehner, Glanzmann, Gschwind, Kaufmann,<br />
Landolt, Lüscher, Müller Leo, Pfister Gerhard, Regazzi,<br />
Schneeberger, Schneider-Schneiter, Stolz, Vogler,<br />
Wasserfallen (18)<br />
13.02.2013 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.<br />
12.4102 n Ip. Reimann Lukas. Öffentliche Vergabe von Bundesaufträgen.<br />
Vermeidung von Reputationsrisiken<br />
(12.12.2012)<br />
Jedes Jahr werden durch die Bundesbehörden grosse Ausschreibungen<br />
mit viel Aufwand vorbereitet und nachher an Lieferanten<br />
vergeben. Insbesondere im Bereich der Textilien gab<br />
es in der jüngsten Vergangenheit immer wieder Unstimmigkeiten,<br />
welche den Weg in die Presse fanden (Arbeiten in den<br />
Slums, keine angemessene Bezahlung in Drittweltländern<br />
usw.). Die Reputation bzw. Glaubwürdigkeit der öffentlichen<br />
Beschaffungspraxis des Bundes wird dadurch infrage gestellt.<br />
Bei der öffentlichen Beschaffung müssen Reputationsrisiken<br />
vermieden werden. Dies kann nur mit einem transparenten Verfahren<br />
und mit professionellen Rahmenbedingungen für das<br />
Setzen von Standards und Kontrollen vor sowie nach der Vergabe<br />
von öffentlichen Aufträgen erreicht werden. Zudem<br />
braucht es klare Verantwortliche und Sanktionen bei Verstössen.<br />
Aufgrund dessen stellen sich folgende konkrete Fragen:<br />
1. Wie stellen Armasuisse und SBB konkret sicher, dass es<br />
nicht wieder zur Weitervergabe von Aufträgen an Subakkordanten<br />
der beauftragten Lieferanten in Produktionsländern kommt?<br />
2. Wie regelt man die Kontrollen vor Ort bei den Produzenten,<br />
und wer ist verantwortlich für die Umsetzung bzw. die Definition<br />
der Rahmenbedingungen (Abgrenzung der Institutionen Armasuisse,<br />
BBL, Babs und weitere, z. B. GWK)?<br />
3. Was machen Armasuisse bzw. SBB jetzt nach diesen Vorfällen<br />
konkret, um vorgefallene Versäumnisse zu vermeiden, und<br />
wie gehen Armasuisse bzw. SBB konkret weiter mit der Wahrnehmung<br />
von Verantwortung im Bereich der öffentlichen<br />
Beschaffung?<br />
4. Wer verantwortet die Professionalisierung der Kontrollen<br />
(Richtlinien definieren, Standards setzen, Abläufe der Kontrollen<br />
bestimmen, Effektivität und Effizienz in der Qualität garantieren<br />
und Weiteres), um unlauteres Verhalten nicht zu<br />
ermöglichen und allenfalls zu sanktionieren? Und wie stellt sich<br />
der Bundesrat zur Installation eines Inspektorates, welches<br />
diese Kontrollen professionell vor Ort mit internationalen Kontrollinstanzen<br />
und Prüfungsgesellschaften durchführen und verantworten<br />
könnte?<br />
5. Was gedenkt der Bundesrat zu tun, falls solche Versäumnisse<br />
sich wieder ereignen sollten und die Reputation der einzelnen<br />
Bundesbehörden weiter strapaziert werden sollte?<br />
6. Was geschieht mit den schwarzen Schafen, wenn sich<br />
jemand nicht an die Vereinbarung hält, und was ist vorgesehen,<br />
insbesondere bei der Armasuisse und den SBB?<br />
27.02.2013 Antwort des Bundesrates.<br />
22.03.2013 Nationalrat. Die Diskussion wird verschoben.<br />
12.4103 n Ip. Glättli. Missachtung der Rechte der Kinder.<br />
Kinderrechtskonvention im <strong>Schweizer</strong> Asylverfahren<br />
(12.12.2012)<br />
Mit Inkrafttreten der Uno-Kinderrechtskonvention (KRK) am 26.<br />
März 1997 anerkannte die Schweiz erstmals völkerrechtlich die<br />
Menschenrechte der Kinder. In der Botschaft vom 29. Juni 1994<br />
(94.064), in der Kommissionsdebatte, im Gutachten des EDA<br />
vom 11. Mai 1995 und in der Plenumsdebatte wurde klar die<br />
direkte Anwendbarkeit des Diskriminierungsverbotes von Artikel<br />
2 angenommen; das Anhörungsrecht von Artikel 12, eine fundamentale<br />
Neuerung, anerkennt die bundesgerichtliche Praxis als<br />
direkt anwendbar, während das Kindeswohlprinzip in der<br />
schweizerischen Amtspraxis nur als Interpretationshilfe dient.<br />
Die in Artikel 7 des Europäischen Übereinkommens über die<br />
Ausübung der Kinderrechte vorgeschriebene prioritäre Leitung<br />
von Kindesverfahren sieht der Bundesrat auch ohne Ratifikation<br />
bereits im schweizerischen Recht verankert (BBl 2008 4561).<br />
Der 2. Staatenbericht der Schweiz ans Uno-Kinderrechtskomitee<br />
vom 20. Juni 2012 thematisiert die Realisierung der Kinderrechte<br />
in Administrativverfahren nicht eigens. Die Asylbehörden<br />
führen die Verfahren mit Kinderbeteiligung weder prioritär noch<br />
rasch; vielmehr verzögert die Priorität von Dublin-/Nichteintretensentscheiden<br />
für Erwachsene die Kinderverfahren, und<br />
diese dauern ein Mehrfaches der verfassungsrechtlich zulässigen<br />
Länge (BGE vom 15. Oktober 2012/1C_195/2012; Urteil<br />
BVGer vom 18. Juli 2012, D-7273/2012). Werden Kinder in diesen<br />
Beschwerdeverfahren urteilsfähig, so werden sie systematisch<br />
nicht angehört (D-5871/2006, BVGer-Urteil vom 9. Februar<br />
2010), was auch ihr Anhörungsrecht von Artikel 29 des Verwaltungsverfahrens-<br />
und Asylgesetzes sowie Artikel 29 BV verletzt;<br />
das gilt auch, wenn das Kind die unzulässig hohe Altersschwelle<br />
des BFM von 14 Jahren überschritten hat.