Sommersession Teil 2 - Schweizer Parlament
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d. den Transfer des Risikos auf die Konsumentinnen und Konsumenten<br />
erst dann, wenn diese im Besitz der Ware sind (Art.<br />
20 der Richtlinie)?<br />
Diese Interpellation befasst sich nicht mit dem Rückrufrecht, da<br />
dieses gegenwärtig im Zusammenhang mit der parlamentarischen<br />
Initiative 06.441 separat behandelt wird.<br />
Mitunterzeichnende: Aubert, Bernasconi, Chopard-Acklin, Fässler<br />
Hildegard, Fehr Hans-Jürg, Feri Yvonne, Fridez, Hadorn,<br />
Kiener Nellen, Pardini, Piller Carrard, Reynard, Rossini, Schneider<br />
Schüttel, Wermuth (15)<br />
14.11.2012 Antwort des Bundesrates.<br />
14.12.2012 Nationalrat. Die Diskussion wird verschoben.<br />
12.3899 n Mo. Fraktion BD. Tagesschulen. Förderung von<br />
national einheitlichen Strukturen und Qualitätsmerkmalen<br />
(28.09.2012)<br />
Der Bundesrat wird beauftragt, mithilfe einer Fachgruppe national<br />
einheitliche Strukturen und Qualitätsmerkmale für Tagesschulen<br />
auszuarbeiten.<br />
Sprecherin: Quadranti<br />
30.11.2012 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.<br />
12.3901 n Ip. Giezendanner. Regelwerk über polyaromatische<br />
Kohlenwasserstoffe im Strassenbau (28.09.2012)<br />
Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) beabsichtigt, die Werte von<br />
polyaromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) im Ausbauasphalt<br />
deutlich zu reduzieren. In der heutigen Regelung wird<br />
Ausbauasphalt mit Werten bis zu 20 000 mg PAK/kg (dieser<br />
Wert wurde einmal festgelegt, obwohl niemand weiss, wie) wieder<br />
in den Produktionsprozess mit speziellen Aufbereitungstechniken<br />
zurückgeführt. Die Praxis zeigt, dass diese<br />
Grenzwerte weder für Mensch noch für Umwelt schädlich sind,<br />
auf jeden Fall konnte noch niemand das Gegenteil empirisch<br />
belegen. Nun sind seitens Bafu Bestrebungen im Gange, diesen<br />
Grenzwert auf 5000 mg PAK/kg zu senken. Alles, was darüberliegt,<br />
müsste nach den Vorstellungen des Bafu in Zukunft<br />
thermisch entsorgt werden.<br />
In der Schweiz werden per dato etwa 5 000 000 Tonnen<br />
Asphaltmischgut produziert und eingebaut. Davon wird rund ein<br />
Viertel Ausbauasphalt mit aufbereitet, das heisst also etwa 1<br />
250 000 Tonnen. Rechnet man nun, dass etwa ein Drittel davon<br />
einen PAK-Wert von über 5000 mg/kg aufweist, müssten nach<br />
Vorstellung des Bafu etwa 412 500 Tonnen Ausbauasphalt thermisch<br />
entsorgt werden. Der Preis für die thermische Entsorgung<br />
beläuft sich inklusive Transportanteil auf rund 150 000 <strong>Schweizer</strong>franken.<br />
Dies würde bedeuten, dass die 412 500 Tonnen<br />
Kosten von 61 875 000 Franken verursachen würden.<br />
Die 412 500 Tonnen Ausbauasphalt, welche in Zukunft thermisch<br />
entsorgt werden, müssten durch Primärbaustoffe im Aufbereitungsprozess<br />
ersetzt werden. Diese Menge für<br />
Mineralkomponenten und Bitumen als Bindemittel würde<br />
zusätzliche Kosten von etwa 59 000 000 Franken auslösen.<br />
Somit würde die thermische Entsorgung von Ausbauasphalt mit<br />
Werten über 5000 mg/kg PAK volkswirtschaftlich Gesamtkosten<br />
von etwa 121 000 000 Franken bedeuten.<br />
Die thermische Entsorgung von Ausbauasphalt sowie auch die<br />
zusätzlichen Primärbaustoffe (Produktion und Transport) würden<br />
einen unverhältnismässigen CO2-Ausstoss verursachen,<br />
welcher durch die Fachleute aus dem Bafu in ihrem Bericht<br />
nicht einmal ansatzweise mitberücksichtigt wird.<br />
Deshalb drängen sich folgende Fragen auf:<br />
1. Sind sich die verantwortlichen Fachleute des Bafu über die<br />
volkswirtschaftlichen Mehrkosten bewusst?<br />
2. Sind sich die verantwortlichen Fachleute des Bafu bewusst,<br />
dass sowohl die thermische Entsorgung wie auch der Ersatz<br />
durch Primärbaustoffe einen unverhältnismässigen CO2-Mehrausstoss<br />
bedeutet?<br />
3. Nach dem Scheitern dieser Regelung vor zwei Jahren in der<br />
Chemikalienverordnung soll jetzt ein weiterer Anlauf dieser<br />
unsinnigen PAK-Wert-Reduzierung vorgenommen werden?<br />
Mitunterzeichnende: Aebi Andreas, Aeschi Thomas, Amaudruz,<br />
Amstutz, Baader Caspar, Binder, Blocher, Borer, Bortoluzzi,<br />
Brand, Brunner, Büchel Roland, Büchler Jakob, Bugnon, Darbellay,<br />
de Courten, Egloff, Eichenberger, Estermann, Fehr<br />
Hans, Fiala, Flach, Flückiger Sylvia, Frehner, Freysinger,<br />
Geissbühler, Giezendanner, Glanzmann, Gössi, Grin, Grunder,<br />
Haller, Heer, Hurter Thomas, Hutter Markus, Joder, Kaufmann,<br />
Keller Peter, Knecht, Landolt, Leutenegger Filippo, Lustenberger,<br />
Mörgeli, Müller Thomas, Müller Walter, Müri, Pantani, Parmelin,<br />
Perrin, Pfister Gerhard, Pieren, Quadri, Regazzi,<br />
Reimann Lukas, Reimann Maximilian, Rime, Rösti, Rusconi,<br />
Schilliger, Schneeberger, Schwander, Stahl, Stamm, Veillon,<br />
Vitali, von Siebenthal, Wandfluh, Wasserfallen, Wobmann,<br />
Ziörjen (70)<br />
21.11.2012 Antwort des Bundesrates.<br />
22.03.2013 Nationalrat. Die Diskussion wird verschoben.<br />
12.3904 n Ip. (Wyss Ursula) Jans. Massnahmen gegen<br />
Straflosigkeit von Unternehmen bei Menschenrechtsverletzungen<br />
und Umweltschäden (28.09.2012)<br />
Am 25. September 2012 legten Amnesty International und<br />
Greenpeace einen internationalen Untersuchungsbericht zum<br />
Fall Trafigura von 2006 vor. Gemäss einem niederländischen<br />
Gericht hat der Konzern in einem wohl einmaligen Akt Schiffe in<br />
schwimmende Raffinerien umfunktioniert und dort stark schwefelhaltige<br />
Öl-Rückstände verarbeitet. Im Wissen, dass die Entsorgung<br />
des anfallenden Sondermülls in Europa teuer wäre,<br />
versuchte die Firma sie als "Tankwaschwasser" deklariert zu<br />
entsorgen. Da europäische Häfen ablehnten oder Sondermülltarife<br />
verlangten, exportierte die Firma die Abfälle in die Elfenbeinküste.<br />
Dort offerierte eine unerfahrene Firma die<br />
"Entsorgung" in Akouédo in Abidjan, der offenen städtischen<br />
Müllgrube. Trafigura erteilte den Auftrag - mit katastrophalen<br />
Folgen für über 100 000 Menschen. Im Rahmen eines Vergleichs<br />
stellten die Behörden aber alle zivilrechtlichen Schritte<br />
ein und kurz darauf auch die Strafuntersuchung "mangels<br />
Beweisen". Auch mit Betroffenen schloss die Firma einen Vergleich<br />
(in Grossbritannien). Einzig in den Niederlanden wurde<br />
die Firma in zweiter Instanz für den Entsorgungsversuch in<br />
Amsterdam verurteilt. Sechs Jahre danach ist damit festzustellen:<br />
Nirgends wurde die Firma für die katastrophalen Ereignisse<br />
in der Elfenbeinküste strafrechtlich belangt.<br />
1. Soweit bekannt, kam es in der Schweiz zu keiner Untersuchung<br />
(obwohl 2006 einer der wichtigsten Firmenstandorte und<br />
heute operativer Hauptsitz). Führt der Bundesrat dies auf Lükken<br />
im Vollzug oder im (Unternehmens-)Strafrecht zurück?<br />
2. Wie beabsichtigt er solch stossende Fälle von Straffreiheit bei<br />
juristischen Personen zu verhindern?<br />
3. Wie der Fall zeigt, ist Sorgfalt - gerade im intransparenten<br />
Rohstoffhandel - nicht für alle selbstverständlich. Wie beabsichtigt<br />
der Bundesrat zu gewährleisten, dass auch solche Firmen