14.05.2014 Aufrufe

Sommersession Teil 2 - Schweizer Parlament

Sommersession Teil 2 - Schweizer Parlament

Sommersession Teil 2 - Schweizer Parlament

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

293<br />

Die Festlegung der Vergütungssätze nach der Wirtschaftlichkeit<br />

der Anlagen sollte ein Eigenkapital von 20 Prozent und auf<br />

Stufe Ebitda (Ertrag minus Betriebs- und Unterhaltskosten) ein<br />

Internal Rate of Return von 5 Prozent über die Amortisationsdauer<br />

ermöglichen. Das bedeutet gegenüber heute eine Reduktion<br />

der Vergütungssätze für viele Produktionsarten. Ist der<br />

Bundesrat bereit, die Tarife entsprechend anzupassen?<br />

Die integrierten Fotovoltaikanlagen werden heute mehrfach vergünstigt:<br />

als Ersatz eines Gebäudeteils, über Steuerabzüge,<br />

über höhere KEV-Tarife und durch teilweise lokale und kantonale<br />

Förderprogramme für integrierte Anlagen. Zudem verlokken<br />

die hohen Tarife für integrierte Anlagen dazu, angebaute<br />

Anlagen mit dem Dachspengler ohne ästhetischen Mehrwert in<br />

integrierte Anlagen zu verwandeln. Die integrierten Anlagen<br />

produzieren wegen der schlechten Lüftung weniger, kosten<br />

aber mehr und erreichen wegen der zu hohen KEV-Vergütung<br />

Nettorenditen von 9 Prozent. <strong>Teil</strong>t der Bundesrat die Ansicht,<br />

dass die Anforderungen für integrierte Anlagen angepasst werden<br />

sollten?<br />

Der Anlagebetreiber erhält 100 Prozent des KEV-Vergütungssatzes.<br />

Für den eingespiesenen Strom zahlt das lokale Energieversorgungsunternehmen<br />

(EVU) der Swissgrid den Strompreis<br />

gemäss Swissix Base, welcher 2012 6 Rappen pro Kilowattstunde<br />

betrug. Die relevante Bezugsgrösse wäre aber der<br />

Preis, den das lokale EVU hätte zahlen müssen, um diesen<br />

Strom in seinem lokalen Netz zu haben. Dieser liegt bei etwa 11<br />

Rappen pro Kilowattstunde. Sollten die lokalen EVU der Swissgrid<br />

nicht den Strompreis zahlen, den sie tatsächlich mit der<br />

KEV einsparen?<br />

22.05.2013 Antwort des Bundesrates.<br />

21.06.2013 Nationalrat. Erledigt.<br />

x 13.3255 n Ip. Girod. Sicherstellung der Stilllegungs- und<br />

Entsorgungskosten für das KKW Mühleberg (22.03.2013)<br />

In Artikel 32 der Stilllegungs- und Entsorgungsfondsverordnung<br />

(SEFV) wird vorgeschrieben, dass für die Fonds-Äufnung eine<br />

Betriebsdauer von 40 Jahren angenommen wird.<br />

Im März 2012 entschied das Bundesverwaltungsgericht, die<br />

beantragte befristete Betriebsbewilligung des Kernkraftwerks<br />

Mühleberg nicht aufzuheben, sondern nur bis Juni 2013 zu verlängern.<br />

Somit hat das Kernkraftwerk Mühleberg heute keine<br />

rechtskräftige unbefristete Betriebsbewilligung.<br />

Das Kernkraftwerk Mühleberg wurde 1972 in Betrieb genommen<br />

und überschritt im Jahr 2012 die 40-Jahres-Grenze.<br />

Gemäss der Stilllegungs- und Entsorgungsfondsverordnung<br />

hätten die Fonds Ende 2012 für Mühleberg geäufnet sein sollen<br />

(Zielsumme: 1463 Millionen <strong>Schweizer</strong>franken). Doch die<br />

Summe wurde weder von der BKW bezahlt noch vom Bundesamt<br />

für Energie von der BKW verlangt. Es fehlen somit zum<br />

heutigen Zeitpunkt etwa 600 Millionen <strong>Schweizer</strong>franken für die<br />

Stilllegung und Entsorgung des Kernkraftwerks Mühleberg.<br />

Weshalb wurde die gesetzliche Bestimmung nach Artikel 32 der<br />

SEFV im Fall von Mühleberg nicht vollzogen?<br />

Mitunterzeichnende: Hodgers, Leuenberger-Genève, Trede,<br />

van Singer (4)<br />

22.05.2013 Antwort des Bundesrates.<br />

21.06.2013 Nationalrat. Erledigt.<br />

x 13.3256 n Ip. Girod. Fragwürdiges Engagement des Bundesrates<br />

für transadriatische Gaspipeline (22.03.2013)<br />

Ich bitte den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:<br />

1. Die IEA hat 2011 und 2012 in Bern betont, dass ab 2017<br />

keine neue Infrastruktur für fossile Energien aufgebaut werden<br />

darf, wenn wir die 2-Grad-Erwärmungsgrenze global nicht überschreiten<br />

wollen. Die Schweiz trägt dieses 2-Grad-Ziel international<br />

und national mit. Wie ist es somit zu verantworten, dass<br />

sich die offizielle Schweiz trotzdem für die transadriatische Gaspipeline<br />

(TAP) einsetzt?<br />

2. Die offizielle Schweiz hat sich vergeblich bei Iran für einen<br />

Gasvertrag eingesetzt, der Bundesrat unterstützt die bündnerische<br />

Repower beim Bau eines Kohlekraftwerkes in Italien, und<br />

nun werden bei Aserbaidschan Türklinken geputzt. Wie können<br />

solche Projekte, die nicht nur äusserst klimaschädlich, sondern<br />

auch in Bezug auf Menschenrechte, Sozialstandards und Korruption<br />

äusserst fragwürdig sind, durch die offizielle Schweiz<br />

unterstützt werden? Auf welche Verfassungs- und Gesetzesgrundlagen<br />

stützt sich dieses Engagement ab? Wurde die APK<br />

über diese Auslandaktivitäten informiert und befragt?<br />

3. Was ist das Hauptmotiv für die offizielle Schweiz, das TAP-<br />

Projekt so massiv zu unterstützen?<br />

4. Diese neue Pipeline würde primär Italien versorgen. Die heutige<br />

Nord-Süd-Leitung erlaubt momentan keinen Süd-Nord-<br />

Transport, und ob dies je der Fall sein, wird ist unsicher. Europa<br />

ist heute ausreichend mit Erdgas versorgt, und die EU hat den<br />

Ausstieg aus den fossilen Energien beschlossen. Der Bedarf<br />

wird also längerfristig nicht zu-, sondern abnehmen. Wo liegt<br />

also das ökonomische Interesse?<br />

5. Falls erhofft wird, dass damit insbesondere russisches Erdgas<br />

aufgrund zusätzlicher Konkurrenz künftig preisgünstiger zu<br />

haben sein wird: Weshalb soll Aserbaidschan die Preise von<br />

Russland unterbieten? Wie wurde der Umstand gewichtet, dass<br />

weltweit das Angebot von verflüssigtem Erdgas (LNG) massiv<br />

erhöht wird und somit der Wettbewerb auch ohne neue Pipeline<br />

spielt?<br />

6. Inwiefern wird die Versorgungssicherheit verbessert, wenn<br />

man weitere Leitungen aus vergleichbar unsicheren Ländern<br />

nach Westeuropa legt?<br />

7. Wenn das TAP-Konsortium rund um die Axpo den Zuschlag<br />

erhalten würde, müsste dann die Axpo das Projekt aus politischen<br />

Gründen auch bauen, oder wäre die Axpo frei, eine<br />

erneute Wirtschaftlichkeitsbeurteilung durchzuführen? Würde<br />

der Bund einspringen, falls sich die TAP als nichtamortisierbare<br />

Fehlinvestition entpuppt?<br />

Mitunterzeichnende: Glättli, Hodgers, John-Calame, Leuenberger-Genève,<br />

Thorens Goumaz, Trede, Vischer Daniel (7)<br />

29.05.2013 Antwort des Bundesrates.<br />

21.06.2013 Nationalrat. Erledigt.<br />

13.3257 n Ip. Friedl. Grossstaudammprojekt im Mekong-<br />

Delta. Widerspruch zu den Zielen der <strong>Schweizer</strong><br />

Entwicklungszusammenarbeit (22.03.2013)<br />

Laos hat ohne Zustimmung der Mekong River Commission<br />

(MRC) mit Vorarbeiten für den ersten Grossstaudamm im<br />

Unterlauf des Mekong-Flusses, den Xayaburi-Damm, begonnen,<br />

bevor die Risiken über die Auswirkungen des Dammes<br />

seriös abgeklärt sind. Dies könnte zu einem internationalen<br />

Konflikt um Wasser in der Region führen. In Gefahr sind die<br />

Nahrungsgrundlage für Millionen von Menschen, der gesellschaftliche<br />

Zusammenhalt und das politische Gleichgewicht der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!