Sommersession Teil 2 - Schweizer Parlament
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11.4022 n Ip. Pfister Gerhard. Geplante Anpassung der<br />
Expatriates-Verordnung (30.09.2011)<br />
2001 erliess der Bundesrat die Expatriates-Verordnung im Rahmen<br />
eines Wirtschaftsförderungsprojekts. Seither können ausländische<br />
Fachkräfte, die für maximal fünf Jahre in die Schweiz<br />
entsandt werden, für besondere Berufskosten Steuerabzüge<br />
vornehmen (u. a. Wohn- und Schulungskosten der Kinder in<br />
fremdsprachigen Schulen). Zahlreiche internationale Unternehmen<br />
sind existenziell auf ausländische Kader angewiesen.<br />
Diese kommen nur in die Schweiz, wenn die Kinder in unserem<br />
Land eine meistens angelsächsische und international anerkannte<br />
Ausbildung absolvieren können. Solche Schulen stehen<br />
auch nicht in Konkurrenz zu den staatlichen Schulen, sondern<br />
ergänzen diese und sind ohne direkte staatliche Hilfe über<br />
Schulgelder der Eltern finanziert.<br />
In diesem Zusammenhang bitte ich den Bundesrat um die<br />
Beantwortung folgender Fragen:<br />
1. Plant er tatsächlich, die Steuerabzüge für Expatriates unter<br />
dem Titel der Rechtsgleichheit anzupassen oder abzuschaffen?<br />
2. Ist ihm klar, dass er damit einen zentralen Standortvorteil der<br />
Schweiz aufs Spiel setzt?<br />
3. Ist es tatsächlich eine Rechtsungleichheit, wenn die Mehrkosten<br />
aufgrund der internationalen Mobilität der Arbeitskräfte und<br />
des Bedürfnisses nach einer internationalen Ausbildung der<br />
Kinder entstehen und die Steuerabzüge erst noch auf fünf Jahre<br />
limitiert sind?<br />
4. Trägt der Bundesrat der makroökonomischen Situation Rechnung,<br />
wonach die Schweiz weltweit betrachtet den höchsten<br />
Anteil an "internationalen" Schülerinnen und Schülern an internationalen<br />
Schulen hat, was einen direkten Rückschluss auf die<br />
beträchtliche Anzahl der in der Schweiz ansässigen internationalen<br />
Unternehmen zulässt?<br />
5. Ist er sich bewusst, dass bei einer wesentlichen Verschlechterung<br />
des Standortvorteils für die Schweiz die internationalen<br />
Firmen so schnell weg sind, wie sie einst zugezogen sind?<br />
6. Wie gross ist das (geschätzte) Volumen an Steuersubstrat,<br />
das dem Staat durch diese Verordnung entgeht? Wie gross ist<br />
der volkswirtschaftliche Schaden, der durch den drohenden<br />
Wegzug solcher internationaler Unternehmen entstünde?<br />
7. Ist er bereit, einen Verzicht auf eine Verordnungsänderung in<br />
Erwägung zu ziehen, sofern sich die volkswirtschaftlichen Konsequenzen<br />
als mehrheitlich schädlich erweisen?<br />
30.11.2011 Antwort des Bundesrates.<br />
23.12.2011 Nationalrat. Die Diskussion wird verschoben.<br />
11.4023 n Ip. Pfister Gerhard. Ausländische Studierende in<br />
der Schweiz (30.09.2011)<br />
Die Zahl der ausländischen Studierenden hat sich seit Beginn<br />
der Neunzigerjahre mehr als verdoppelt. Dies stellt die schweizerischen<br />
Hochschulen vor neue Herausforderungen. Fehlende<br />
Infrastruktur, überfüllte Hörsäle, finanzielle oder qualitative Probleme<br />
sind nur einige, die von verschiedenen Seiten angeführt<br />
werden. Zudem bezahlt die Schweiz für jeden ausländischen<br />
Studierenden pro Jahr bis zu 15 000 Franken. Um die Situation<br />
an den schweizerischen Hochschulen besser beurteilen und<br />
effektive Massnahmen ergreifen zu können, wird der Bundesrat<br />
ersucht, folgende Fragen zu beantworten:<br />
1. Gibt es in der Finanzierung Unterschiede zwischen schweizerischen<br />
und ausländischen Studierenden?<br />
2. Wie werden die Studienplätze ausländischer Studierender an<br />
schweizerischen Hochschulen finanziert?<br />
3. Wie lösen Hochschulen im Ausland das Finanzierungsproblem<br />
von ausländischen Studierenden?<br />
4. Wie kann der Zustrom ausländischer Studierender besser auf<br />
die existierenden Bildungsinstitutionen verteilt werden?<br />
5. Welche negativen Folgen bringen ausländische Studierende<br />
mit sich für:<br />
a. die entsprechenden Hochschulen?<br />
b. die Volkswirtschaft?<br />
c. die Gesellschaft?<br />
6. Welche positiven Auswirkungen haben ausländische Studierende<br />
auf:<br />
a. die entsprechenden Hochschulen?<br />
b. die Volkswirtschaft?<br />
c. die Gesellschaft?<br />
Mitunterzeichnende: Amherd, Bader Elvira, Darbellay, Häberli-<br />
Koller, Hany, Meier-Schatz, Segmüller, Zemp (8)<br />
09.12.2011 Antwort des Bundesrates.<br />
23.12.2011 Nationalrat. Die Diskussion wird verschoben.<br />
11.4026 n Po. Pfister Gerhard. Einwanderung reduzieren<br />
dank Aus- und Weiterbildung (30.09.2011)<br />
Der Bundesrat wird beauftragt darzulegen, wie dank gezielter<br />
Aus- und Weiterbildung die in der Schweiz bereits anwesenden<br />
Personen in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Dabei<br />
sollen folgende Eckwerte berücksichtigt werden:<br />
- verkürzte Ausbildungsgänge, Weiterbildungen oder Umschulungen;<br />
- klare Zulassungskriterien für verkürzte Ausbildungsgänge;<br />
- Berücksichtigung formeller Abschlüsse sowie beruflicher und<br />
aussercurriculärer Erfahrungen;<br />
- besondere Berücksichtigung von Frauen, welche sich während<br />
einer gewisser Zeit der Kinder- und Familienarbeit gewidmet<br />
haben;<br />
- Schaffung von Perspektiven für Wiedereinsteigerinnen und<br />
Wiedereinsteiger.<br />
16.11.2011 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.<br />
11.4027 n Mo. Riklin Kathy. Aktionsplan für die Geothermie<br />
(30.09.2011)<br />
Der Bundesrat wird gebeten, einen Aktionsplan vorzulegen,<br />
welcher die Förderung der Geothermie in der Schweiz zusammen<br />
mit den Stromproduzenten und anderen Akteuren in konkreten<br />
Schritten darlegt.<br />
Der Aktionsplan soll folgende Bereiche beinhalten:<br />
- Exploration und Erforschung von Standorten mit Bohrungen<br />
und seismischen Messungen;<br />
- Erstellung eines nationalen Richtplans zur Erfassung der für<br />
Tiefengeothermie geeigneten Standorte;<br />
- Schaffung einer praktikablen Risikoabdeckung für die teuren<br />
Tiefbohrungen;<br />
- Entwicklung allgemeiner Richtlinien auf Bundesebene für tiefengeothermische<br />
Energieprojekte, inklusive Überwachung des<br />
Risikos induzierter Seismizität;<br />
- Planung und Bau von Pilot- und Demokraftwerken mit finanzieller<br />
Unterstützung von Bund und Kantonen;