14.05.2014 Aufrufe

Sommersession Teil 2 - Schweizer Parlament

Sommersession Teil 2 - Schweizer Parlament

Sommersession Teil 2 - Schweizer Parlament

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

321<br />

sich vorstellen, den unbeschränkte Marktzugang <strong>Schweizer</strong><br />

Dienstleister zum EU Binnenmarkt als Gegenleistung zu fordern?<br />

5. Zahlreiche EU Länder haben heute tiefere Steuern als die<br />

Schweiz. Andere offerieren einzelnen Firmen Tiefststeuersätze<br />

(2% für Apple in Irland). Weshalb scheut sich die Schweiz,<br />

diese in der EU angewandten Sonderregelungen ebenfalls<br />

anzuwenden?<br />

6. Das Alternativregime in der nun vorliegenden (wenig konkreten)<br />

Form wird nicht den erwünschten Effekt haben. Die verschlagene<br />

Lizenzbox hilft einzig Firmen mit hohem<br />

intellektuellem Kapital. Alle anderen Firmen, wie z.B. Handelsfirmen,<br />

profitieren davon jedoch nicht. Zudem können die allgemeinen<br />

Gewinnsteuersatzsenkungen durch die Kantone<br />

aufgrund mangelnder Gegenfinanzierungsmöglichkeiten kaum<br />

so tief abgesenkt werden, dass Firmen nicht wegziehen. Wie<br />

gedenkt der Bundesrat die steuerliche Konkurrenzfähigkeit des<br />

Standortes Schweiz sicherzustellen? Welche Übergangsfristen<br />

sind dafür geplant?<br />

Sprecher: Aeschi Thomas<br />

x 13.3391 n D.Ip. Fraktion CVP-EVP. <strong>Schweizer</strong> Finanzplatz<br />

unter Druck (05.06.2013)<br />

Der internationale Druck auf den <strong>Schweizer</strong> Finanzplatz hat in<br />

den letzten Wochen und Monaten stark zugenommen. Insbesondere<br />

vonseiten der OECD werden immer neue Forderungen<br />

laut. Beim Peer-Review-Prozess des Global Forum on Transparency<br />

and Exchange of Information for Tax Purposes befindet<br />

sich die Schweiz immer noch in der Phase 1. Die OECD stellt<br />

gegenüber der Schweiz immer neue Forderungen auf, um überhaupt<br />

für die Phase 2 zugelassen zu werden, welche bis Ende<br />

2015 abgeschlossen sein muss. Es ist somit dringend notwendig,<br />

die Hürde zur Phase 2 zu schaffen, ansonsten droht der<br />

Schweiz erneut, auf einer schwarzen Liste geführt zu werden.<br />

Wir fordern den Bundesrat auf, folgende Fragen zu beantworten.<br />

Eine Möglichkeit, um in die Phase 2 zu gelangen, ist die Anpassung<br />

von genügend vielen bestehenden Doppelbesteuerungsabkommen<br />

nach revidiertem Standard.<br />

1. Wie viele Doppelbesteuerungsabkommen müssen von der<br />

Schweiz angepasst werden, um in die Phase 2 zu gelangen,<br />

und bis wann müssen diese angepasst sein, damit die Phase 2<br />

noch termingerecht zum Abschluss gebracht werden kann?<br />

2. Welche Anforderungen haben die anderen Staaten diesbezüglich<br />

erfüllt bzw. gelten für sie?<br />

3. Welche Massnahmen müssen getroffen werden, um diese<br />

Bedingungen erfüllen zu können?<br />

4. Wie kann dieser Prozess beschleunigt werden, sodass die<br />

Schweiz möglichst rasch in die Phase 2 gelangte?<br />

5. Welche Folgen hätte es für die Schweiz, wenn sie nicht in die<br />

Phase 2 gelangt?<br />

Der Druck vonseiten der OECD im Finanzbereich hat in den<br />

letzten Monaten auf verschiedenen Ebenen stark zugenommen.<br />

Die Schweiz wird besonders oft und nicht selten zu<br />

Unrecht kritisiert. Diverse OECD-Länder halten sich selbst nicht<br />

an die OECD-Regeln. Grossbritannien mit den karibischen<br />

Inseln und die USA mit Delaware sind nur zwei Beispiele.<br />

Selbst das Tax Justice Network hat beanstandet, dass die<br />

OECD die Länder mit ungleichen Ellen misst und kleinere Länder<br />

dadurch oft das Nachsehen haben.<br />

6. Wie kann sich die Schweiz gegen diese Unrechtbehandlung<br />

wehren?<br />

7. Mit welchen anderen Staaten gedenkt der Bundesrat gemeinsam<br />

vorzugehen?<br />

8. Gibt es Möglichkeiten, die Zahlungen an die OECD auszusetzen<br />

oder zumindest auf ein Minimum zu reduzieren?<br />

9. Welche Nachteile sind mit der Nutzung des Vetorechts in der<br />

OECD verbunden, und wieso benutzt die Schweiz dieses Vetorecht<br />

nie?<br />

Sprecherin: Amherd<br />

14.06.2013 Antwort des Bundesrates.<br />

19.06.2013 Nationalrat. Erledigt.<br />

x 13.3392 n D.Ip. Fraktion CVP-EVP. Neueste Entwicklungen<br />

in Sachen automatischer Informationsaustausch<br />

(05.06.2013)<br />

Der internationale Druck auf den <strong>Schweizer</strong> Finanzplatz hat in<br />

den letzten Wochen und Monaten stark zugenommen: Nicht nur<br />

die OECD, sondern auch die G-20, die EU sowie die USA fordern<br />

immer neue Konzessionen von der Schweiz. Es stehen<br />

diverse rechtliche Entscheidungen noch während der <strong>Sommersession</strong><br />

oder über den Sommer an. Die Steuerstreitigkeiten mit<br />

den USA sind nur ein Beispiel, wie dringend das Thema ist. In<br />

absehbarer Zeit, ziemlich sicher noch vor der Herbstsession,<br />

sind konkrete Forderungen vonseiten der OECD bezüglich des<br />

automatischen Informationsaustausches (AIA) zu erwarten. Der<br />

Druck in Richtung AIA nimmt auch von der EU her beständig zu.<br />

Vor Kurzem hat die Ecofin ein Verhandlungsmandat der EU für<br />

Verhandlungen mit der Schweiz bezüglich einer Erweiterung<br />

des Zinsbesteuerungsabkommens beschlossen, welche unter<br />

Umständen auch den AIA enthalten wird. Gleichzeitig erfolgen<br />

Angriffe auf das Bankgeheimnis innerhalb der Schweiz. Es<br />

braucht dringend eine klare Positionierung des Gesamtbundesrates<br />

auf den wichtigsten finanzplatzrelevanten Baustellen und<br />

Klärung gegenüber dem <strong>Parlament</strong>, damit wir nicht wieder von<br />

aktuellen Ereignissen überrollt werden. Ansonsten läuft die<br />

Schweiz Gefahr, planlos und unüberlegt wichtige Entscheide zu<br />

treffen, welche grosse Auswirkungen auf den <strong>Schweizer</strong><br />

Finanzplatz haben werden.<br />

Aus diesem Grund fordern wir den Bundesrat auf, folgende Fragen<br />

zu beantworten:<br />

1. Ist er auch der Meinung, dass die Schweiz einen automatischen<br />

Informationsaustausch mit dem Ausland erst dann in<br />

Betracht ziehen darf, wenn dieser OECD-Standard ist und alle<br />

relevanten internationalen Finanzplätze diesen auch tatsächlich<br />

praktizieren?<br />

2. Ist er auch der Meinung, dass eine etwaige Einführung des<br />

AIA mit dem Ausland keinen Einfluss auf das Bankkundengeheimnis<br />

im Inland haben darf?<br />

3. Wie plant er bei einer Anfrage aus der EU für Verhandlungen<br />

bezüglich eines AIA vorzugehen?<br />

4. Wie wird er bei etwaigen Verhandlungen mit der EU sicherstellen,<br />

dass für die Schweiz die gleichen Bedingungen gelten<br />

werden wie für alle anderen wichtigen Finanzplätze der Welt?<br />

5. Welche negativen volkswirtschaftlichen Auswirkungen hätte<br />

es für die Schweiz, wenn der AIA gegenüber der EU oder der<br />

OECD eingeführt würde, ohne dass der AIA einem umgesetzten<br />

internationalen Standard entspricht? Wie gedenkt der Bundesrat<br />

diesen negativen Auswirkungen zu begegnen?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!