Sommersession Teil 2 - Schweizer Parlament
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sich vorstellen, den unbeschränkte Marktzugang <strong>Schweizer</strong><br />
Dienstleister zum EU Binnenmarkt als Gegenleistung zu fordern?<br />
5. Zahlreiche EU Länder haben heute tiefere Steuern als die<br />
Schweiz. Andere offerieren einzelnen Firmen Tiefststeuersätze<br />
(2% für Apple in Irland). Weshalb scheut sich die Schweiz,<br />
diese in der EU angewandten Sonderregelungen ebenfalls<br />
anzuwenden?<br />
6. Das Alternativregime in der nun vorliegenden (wenig konkreten)<br />
Form wird nicht den erwünschten Effekt haben. Die verschlagene<br />
Lizenzbox hilft einzig Firmen mit hohem<br />
intellektuellem Kapital. Alle anderen Firmen, wie z.B. Handelsfirmen,<br />
profitieren davon jedoch nicht. Zudem können die allgemeinen<br />
Gewinnsteuersatzsenkungen durch die Kantone<br />
aufgrund mangelnder Gegenfinanzierungsmöglichkeiten kaum<br />
so tief abgesenkt werden, dass Firmen nicht wegziehen. Wie<br />
gedenkt der Bundesrat die steuerliche Konkurrenzfähigkeit des<br />
Standortes Schweiz sicherzustellen? Welche Übergangsfristen<br />
sind dafür geplant?<br />
Sprecher: Aeschi Thomas<br />
x 13.3391 n D.Ip. Fraktion CVP-EVP. <strong>Schweizer</strong> Finanzplatz<br />
unter Druck (05.06.2013)<br />
Der internationale Druck auf den <strong>Schweizer</strong> Finanzplatz hat in<br />
den letzten Wochen und Monaten stark zugenommen. Insbesondere<br />
vonseiten der OECD werden immer neue Forderungen<br />
laut. Beim Peer-Review-Prozess des Global Forum on Transparency<br />
and Exchange of Information for Tax Purposes befindet<br />
sich die Schweiz immer noch in der Phase 1. Die OECD stellt<br />
gegenüber der Schweiz immer neue Forderungen auf, um überhaupt<br />
für die Phase 2 zugelassen zu werden, welche bis Ende<br />
2015 abgeschlossen sein muss. Es ist somit dringend notwendig,<br />
die Hürde zur Phase 2 zu schaffen, ansonsten droht der<br />
Schweiz erneut, auf einer schwarzen Liste geführt zu werden.<br />
Wir fordern den Bundesrat auf, folgende Fragen zu beantworten.<br />
Eine Möglichkeit, um in die Phase 2 zu gelangen, ist die Anpassung<br />
von genügend vielen bestehenden Doppelbesteuerungsabkommen<br />
nach revidiertem Standard.<br />
1. Wie viele Doppelbesteuerungsabkommen müssen von der<br />
Schweiz angepasst werden, um in die Phase 2 zu gelangen,<br />
und bis wann müssen diese angepasst sein, damit die Phase 2<br />
noch termingerecht zum Abschluss gebracht werden kann?<br />
2. Welche Anforderungen haben die anderen Staaten diesbezüglich<br />
erfüllt bzw. gelten für sie?<br />
3. Welche Massnahmen müssen getroffen werden, um diese<br />
Bedingungen erfüllen zu können?<br />
4. Wie kann dieser Prozess beschleunigt werden, sodass die<br />
Schweiz möglichst rasch in die Phase 2 gelangte?<br />
5. Welche Folgen hätte es für die Schweiz, wenn sie nicht in die<br />
Phase 2 gelangt?<br />
Der Druck vonseiten der OECD im Finanzbereich hat in den<br />
letzten Monaten auf verschiedenen Ebenen stark zugenommen.<br />
Die Schweiz wird besonders oft und nicht selten zu<br />
Unrecht kritisiert. Diverse OECD-Länder halten sich selbst nicht<br />
an die OECD-Regeln. Grossbritannien mit den karibischen<br />
Inseln und die USA mit Delaware sind nur zwei Beispiele.<br />
Selbst das Tax Justice Network hat beanstandet, dass die<br />
OECD die Länder mit ungleichen Ellen misst und kleinere Länder<br />
dadurch oft das Nachsehen haben.<br />
6. Wie kann sich die Schweiz gegen diese Unrechtbehandlung<br />
wehren?<br />
7. Mit welchen anderen Staaten gedenkt der Bundesrat gemeinsam<br />
vorzugehen?<br />
8. Gibt es Möglichkeiten, die Zahlungen an die OECD auszusetzen<br />
oder zumindest auf ein Minimum zu reduzieren?<br />
9. Welche Nachteile sind mit der Nutzung des Vetorechts in der<br />
OECD verbunden, und wieso benutzt die Schweiz dieses Vetorecht<br />
nie?<br />
Sprecherin: Amherd<br />
14.06.2013 Antwort des Bundesrates.<br />
19.06.2013 Nationalrat. Erledigt.<br />
x 13.3392 n D.Ip. Fraktion CVP-EVP. Neueste Entwicklungen<br />
in Sachen automatischer Informationsaustausch<br />
(05.06.2013)<br />
Der internationale Druck auf den <strong>Schweizer</strong> Finanzplatz hat in<br />
den letzten Wochen und Monaten stark zugenommen: Nicht nur<br />
die OECD, sondern auch die G-20, die EU sowie die USA fordern<br />
immer neue Konzessionen von der Schweiz. Es stehen<br />
diverse rechtliche Entscheidungen noch während der <strong>Sommersession</strong><br />
oder über den Sommer an. Die Steuerstreitigkeiten mit<br />
den USA sind nur ein Beispiel, wie dringend das Thema ist. In<br />
absehbarer Zeit, ziemlich sicher noch vor der Herbstsession,<br />
sind konkrete Forderungen vonseiten der OECD bezüglich des<br />
automatischen Informationsaustausches (AIA) zu erwarten. Der<br />
Druck in Richtung AIA nimmt auch von der EU her beständig zu.<br />
Vor Kurzem hat die Ecofin ein Verhandlungsmandat der EU für<br />
Verhandlungen mit der Schweiz bezüglich einer Erweiterung<br />
des Zinsbesteuerungsabkommens beschlossen, welche unter<br />
Umständen auch den AIA enthalten wird. Gleichzeitig erfolgen<br />
Angriffe auf das Bankgeheimnis innerhalb der Schweiz. Es<br />
braucht dringend eine klare Positionierung des Gesamtbundesrates<br />
auf den wichtigsten finanzplatzrelevanten Baustellen und<br />
Klärung gegenüber dem <strong>Parlament</strong>, damit wir nicht wieder von<br />
aktuellen Ereignissen überrollt werden. Ansonsten läuft die<br />
Schweiz Gefahr, planlos und unüberlegt wichtige Entscheide zu<br />
treffen, welche grosse Auswirkungen auf den <strong>Schweizer</strong><br />
Finanzplatz haben werden.<br />
Aus diesem Grund fordern wir den Bundesrat auf, folgende Fragen<br />
zu beantworten:<br />
1. Ist er auch der Meinung, dass die Schweiz einen automatischen<br />
Informationsaustausch mit dem Ausland erst dann in<br />
Betracht ziehen darf, wenn dieser OECD-Standard ist und alle<br />
relevanten internationalen Finanzplätze diesen auch tatsächlich<br />
praktizieren?<br />
2. Ist er auch der Meinung, dass eine etwaige Einführung des<br />
AIA mit dem Ausland keinen Einfluss auf das Bankkundengeheimnis<br />
im Inland haben darf?<br />
3. Wie plant er bei einer Anfrage aus der EU für Verhandlungen<br />
bezüglich eines AIA vorzugehen?<br />
4. Wie wird er bei etwaigen Verhandlungen mit der EU sicherstellen,<br />
dass für die Schweiz die gleichen Bedingungen gelten<br />
werden wie für alle anderen wichtigen Finanzplätze der Welt?<br />
5. Welche negativen volkswirtschaftlichen Auswirkungen hätte<br />
es für die Schweiz, wenn der AIA gegenüber der EU oder der<br />
OECD eingeführt würde, ohne dass der AIA einem umgesetzten<br />
internationalen Standard entspricht? Wie gedenkt der Bundesrat<br />
diesen negativen Auswirkungen zu begegnen?