Sommersession Teil 2 - Schweizer Parlament
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Bedeutung, als sich die delegierten Experten mancher Entwicklungsländer<br />
die Reise- und Aufenthaltskosten nicht leisten können,<br />
und die Repräsentanz dieser Länder somit nur auf dem<br />
Papier besteht.<br />
Industrieländer tendieren zu einer ablehnenden Haltung mit<br />
dem Hinweis auf OECD-Aktivitäten gegen die internationale<br />
Steuerflucht. Diese Haltung ist aber insofern schlecht begründet,<br />
als die Entwicklungsländer in den OECD-Gremien ungenügend<br />
vertreten sind, und vom internationalen Netz der<br />
Steuerabkommen gemäss OECD-Standards zur Steuertransparenz<br />
weitgehend ausgeschlossen sind. Es würden also nicht<br />
Doppelspurigkeiten geschaffen, sondern es würde jenes Gremium<br />
gestärkt, in dem die unter der Steuerflucht besonders leidenden<br />
Entwicklungsländer überhaupt eine angemessene<br />
Vertretung haben.<br />
Ich frage den Bundesrat daher:<br />
1. Ist er bereit, sich im Ecosoc zusammen mit den Entwicklungsländern<br />
für die Aufwertung des Uno-Komitees für die internationale<br />
Zusammenarbeit in Steuerfragen zu einer<br />
Kommission von Regierungsvertretern auszusprechen?<br />
2. Ist er bereit, den beim Ecosoc seit 2008 bestehenden Fonds<br />
zur finanziellen Unterstützung des notorisch unterfinanzierten<br />
Komitees mit namhaften Einzahlungen zu dotieren? Gemäss<br />
Bericht des Uno-Generalsekretärs ist dieser Fonds bisher leer<br />
geblieben.<br />
3. Wie will er sicherstellen, dass allfällige zusätzliche Ressourcen<br />
für das Komitee-Sekretariat in erster Linie den delegierten<br />
Experten aus Entwicklungsländern zugute kommen und nicht<br />
weiteren Experten aus Industrieländern?<br />
Mitunterzeichnende: Aubert, Bernasconi, Birrer-Heimo, Carobbio<br />
Guscetti, Daguet, Fässler Hildegard, Fehr Jacqueline, Heim,<br />
Jans, Kiener Nellen, Marra, Nordmann, Pedrina, Rechsteiner<br />
Paul, Schenker Silvia, Steiert, Stöckli (17)<br />
10.06.2011 Antwort des Bundesrates.<br />
17.06.2011 Nationalrat. Die Diskussion wird verschoben.<br />
17.04.2013 Abgeschrieben, weil seit mehr als zwei Jahren hängig.<br />
x 11.3325 n Ip. Fehr Hans-Jürg. Fernverkehr Zürich-Stuttgart.<br />
Unterläuft Deutschland den Staatsvertrag?<br />
(11.04.2011)<br />
Im Jahr 1996 unterzeichneten Deutschland und die Schweiz in<br />
Lugano die Vereinbarung über die Zulaufstrecken zur Neat.<br />
Diese Vereinbarung sieht für die Fernverkehrsverbindung zwischen<br />
Zürich und Stuttgart vor, dass durch den Einsatz von<br />
Fahrzeugen mit Neigetechnik und mit Streckenausbauten die<br />
Fahrzeit auf 2,15 Stunden verkürzt wird. Um dieses Ziel erreichen<br />
zu können, hat die Schweiz im Rahmen der Beschlüsse<br />
zum Anschluss der Schweiz an das europäische Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetz<br />
(HGV) 130 Millionen Franken<br />
bereitgestellt, damit die für die Beschleunigung notwendigen<br />
Doppelspurinseln auf <strong>Schweizer</strong> Gebiet gebaut werden können.<br />
Der Bau der zwei Doppelspurinseln ist im Gang und wird nächstes<br />
Jahr abgeschlossen. Damit hat die Schweiz ihre Vorleistungen<br />
im Bereich Infrastruktur erbracht. Um die angestrebte<br />
und zwischenstaatlich vereinbarte Fahrzeitverkürzung erreichen<br />
zu können, braucht es aber auch auf deutscher Seite Ausbauten<br />
der Infrastruktur. Von der Realisierung der notwendigen<br />
drei Doppelspurabschnitte ist man aber weit entfernt. Nur<br />
gerade der erste (Horb-Neckarhausen) soll gemäss Finanzierungsplan<br />
der Deutschen Bahn (DB) zwischen 2013 und 2014<br />
für 13 Millionen Euro gebaut werden, für die beiden anderen<br />
gibt es aufseiten der DB keinerlei Planung. Damit wird die Vereinbarung<br />
von Lugano de facto zu Makulatur gemacht.<br />
Zu dieser inakzeptablen Verschleppungstaktik passen die fortlaufenden<br />
Verschlechterungen des Angebots auf der Linie<br />
Zürich-Stuttgart, die die Fahrzeit verlängern statt verkürzen und<br />
die sich bereits in sinkenden Passagierzahlen niederschlagen.<br />
Die Schweiz darf sich dieses Verhalten der DB nicht länger bieten<br />
lassen.<br />
Ich frage den Bundesrat:<br />
1. <strong>Teil</strong>t er die Meinung, dass die schweizerischen Investitionen<br />
in den Streckenausbau ihre Wirkung nach Stuttgart nur entfalten<br />
können, wenn auf deutscher Seite die notwendigen Investitionen<br />
zeitgleich getätigt werden?<br />
2. <strong>Teil</strong>t er die Meinung, dass die in den letzten Jahren stattgefundene<br />
Entwicklung des Angebots auf der Strecke Zürich-<br />
Stuttgart in vollständigem Widerspruch zur Vereinbarung von<br />
Lugano und zu den Zielen der schweizerischen HGV-<br />
Beschlüsse steht?<br />
3. Ist er bereit, bei den zuständigen Stellen in Deutschland zu<br />
intervenieren und die Einhaltung der Vereinbarung von Lugano<br />
mit Nachdruck einzufordern?<br />
4. Ist der Bundesrat bereit, sich bei der DB dafür einzusetzen,<br />
dass die für die Strecke Zürich-Stuttgart notwendigen Neigezüge<br />
(ICE-T) unverzüglich auf diese Strecke zurückgeholt oder<br />
durch andere Neigezüge ersetzt werden?<br />
5. Ist er bereit, mit Deutschland über den beschleunigten Bau<br />
der notwendigen Doppelspurabschnitte in dem Sinne zu verhandeln,<br />
dass er zur Finanzierung Darlehen anbietet, wie es<br />
derzeit auf der HGV-Strecke Zürich-München praktiziert wird?<br />
Mitunterzeichnende: Aubert, Birrer-Heimo, Carobbio Guscetti,<br />
Fässler Hildegard, Fehr Jacqueline, Heim, Jans, Kiener Nellen,<br />
Leutenegger Oberholzer, Maire Jacques-André, Marra, Nordmann,<br />
Pedrina, Rechsteiner Paul, Schenker Silvia, Steiert,<br />
Stöckli, Voruz (18)<br />
06.06.2011 Antwort des Bundesrates.<br />
17.06.2011 Nationalrat. Die Diskussion wird verschoben.<br />
17.04.2013 Abgeschrieben, weil seit mehr als zwei Jahren hängig.<br />
x 11.3326 n Mo. Fraktion der <strong>Schweizer</strong>ischen<br />
Volkspartei. Wahrung der Privatsphäre im Rahmen einer<br />
Abgeltungssteuer (11.04.2011)<br />
Der Bundesrat wird beauftragt, bei den laufenden Verhandlungen<br />
über eine Abgeltungssteuer mit anderen Staaten (insbesondere<br />
Deutschland und Grossbritannien) nur Abkommen<br />
abzuschliessen, welche die Möglichkeit der Amtshilfe auf jene<br />
Steuerarten und Vermögenswerte beschränken, die nicht der<br />
Abgeltungssteuer unterliegen. Bei der Beantwortung von Amtshilfebegehren<br />
ist die Privatsphäre der Bankkunden zu schützen.<br />
Sprecher: Walter<br />
31.08.2011 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.<br />
17.04.2013 Abgeschrieben, weil seit mehr als zwei Jahren hängig.