Sommersession Teil 2 - Schweizer Parlament
Sommersession Teil 2 - Schweizer Parlament
Sommersession Teil 2 - Schweizer Parlament
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
76<br />
schoben. Niemand hat die Verantwortung übernommen, während<br />
die AKW weiter am Netz waren.<br />
4. Der Ensi-Rat ist durch die Affäre Peter Hufschmied in die Kritik<br />
geraten. Auch bei weiteren Mitgliedern des Rats, wie etwa<br />
Horst-Michael Prasser, sind die gesetzlichen Anforderungen der<br />
Unabhängigkeit infrage gestellt, da seine Professur von einem<br />
AKW-Betreiber finanziert wird.<br />
Der Bundesrat ist eingeladen, folgende Fragen zu beantworten:<br />
1. Ist er ebenfalls der Meinung, das Ensi muss eine offensive<br />
und vollständige Risikoabschätzung vornehmen, um die Sicherheit<br />
der <strong>Schweizer</strong> AKW zu beurteilen? Wie gedenkt er diese<br />
Lücke zu schliessen?<br />
2. Was gedenkt er zu unternehmen, um obenbeschriebene<br />
rechtswidrige Handlung in Zukunft zu vermeiden?<br />
3. Wer ist nach Ansicht des Bundesrats dafür verantwortlich,<br />
eine Ausserbetriebnahme aus Sicherheitsgründen zu verordnen?<br />
4. Wie gedenkt er die bis anhin nicht sichergestellte Unabhängigkeit<br />
des Ensi-Rats zu gewährleisten?<br />
Sprecher: Müller Geri<br />
09.11.2011 Antwort des Bundesrates.<br />
23.12.2011 Nationalrat. Die Diskussion wird verschoben.<br />
11.3772 n Ip. Grüne Fraktion. Tätigkeits- und Geschäftsbericht<br />
2010 des Ensi-Rates. Genehmigung durch den<br />
Bundesrat (14.09.2011)<br />
Der Bundesrat wird im Oktober die Erneuerungswahlen für den<br />
Ensi-Rat vornehmen. "Fukushima hat die Aufgaben und die<br />
Rolle des Ensi verändert" - so steht es auf der Homepage des<br />
Ensi. Nach der Atomkatastrophe in Fukushima vom 11. März<br />
2011 stellte das Ensi bei allen fünf AKW in der Schweiz Sicherheitsmängel<br />
fest; am längsten ist die Liste der Sicherheitsmängel<br />
beim AKW Mühleberg. An seiner Sitzung vom 29. Juni 2011<br />
hat der Bundesrat wie jedes Jahr den Tätigkeits- und<br />
Geschäftsbericht 2010 des Ensi-Rates zum Stand der Qualitätssicherung<br />
und zum Zustand der Kernanlagen genehmigt und<br />
damit dem Ensi-Rat Entlastung erteilt. Der Bundesrat wird<br />
gebeten, im Zusammenhang mit diesem Geschäftsbericht folgende<br />
Fragen zu beantworten:<br />
1. Inwiefern hat Fukushima die Aufgaben und die Rolle des Ensi<br />
verändert?<br />
2. Wie geht das Ensi mit der veränderten Situation um? Ist eine<br />
Reorganisation des Ensi geplant?<br />
3. Eine der Kernaufgaben des Ensi ist die Erstellung von<br />
Sicherheitsgutachten. Seit der Atomkatastrophe in Fukushima<br />
wurde dieses Sicherheitsgutachten in der Öffentlichkeit wiederholt<br />
angezweifelt. Prüft der Bundesrat Massnahmen, um die<br />
Gutachtertätigkeit des Ensi zu verbessern und damit das verlorengegangene<br />
Vertrauen der <strong>Schweizer</strong> Bevölkerung in die<br />
Atomaufsichtsbehörden wiederherzustellen?<br />
Der Bundesrat hat die Mandate des ehemaligen Ensi-Rats-Präsidenten<br />
untersucht und ist zum Schluss gekommen, dass<br />
diese Mandate mit den Bestimmungen zur Unabhängigkeit vereinbar<br />
gewesen sind.<br />
4. Wo liegen für den Bundesrat die Grenzen einer wirtschaftlichen<br />
Tätigkeit für die Mitglieder des Ensi-Rates?<br />
5. Ist die Unabhängigkeit von Professor Horst-Michael Prasser,<br />
dessen Lehrstuhl an der ETH bekanntlich von den <strong>Schweizer</strong><br />
Atomkraftwerken finanziert wird, beeinträchtigt? Falls nicht,<br />
warum nicht?<br />
6. Wurde die Unabhängigkeit der anderen Mitglieder des Ensi-<br />
Rates ebenfalls überprüft?<br />
7. Wurde die angekündigte Klärung der Bestimmungen zur<br />
Unabhängigkeit vorgenommen?<br />
8. Werden neue Mitglieder des Ensi-Rates bereits nach den<br />
strengeren Bestimmungen zur Unabhängigkeit ausgewählt?<br />
Sprecherin: Wyss Brigit<br />
09.11.2011 Antwort des Bundesrates.<br />
23.12.2011 Nationalrat. Die Diskussion wird verschoben.<br />
x 11.3773 n Ip. Fraktion der <strong>Schweizer</strong>ischen<br />
Volkspartei. Chaos im Asylwesen und im Bundesamt für<br />
Migration (14.09.2011)<br />
Die massive Zuwanderung über den Asylweg führt zu Beherbergungsproblemen<br />
und zu einer Zunahme von Kriminalität.<br />
Sowohl die Migrationsämter wie auch die Polizei sind weitgehend<br />
machtlos. Die schon lange bekannten Missstände im Bundesamt<br />
für Migration (BFM) aufgrund der schädlichen<br />
Reorganisation verschlimmern diese Zustände zusätzlich.<br />
Diese alarmierenden Tatsachen drängen uns zu folgenden<br />
dringlichen Fragen:<br />
1. Wie gedenkt der Bundesrat gegen kriminelle Asylbewerber<br />
vorzugehen? Welche Massnahmen trifft er, damit straffällige<br />
Asylbewerber, insbesondere jene ohne Flüchtlingseigenschaft,<br />
in einem Schnellverfahren zurückgeschafft werden?<br />
2. Warum weigert er sich, die Ausschaffungs-Initiative schnell<br />
und in der vom Volk angenommenen Form dem <strong>Parlament</strong> vorzulegen?<br />
3. Mit welchen Staaten ist der Bundesrat in Verhandlungen für<br />
neue Rückführungsabkommen und mit welchem Zeitplan?<br />
4. Welche Rückführungsabkommen wurden abgeschlossen,<br />
aber von den betroffenen Staaten noch nicht ratifiziert und mit<br />
welcher Begründung?<br />
5. Wie gedenkt er die kantonalen Migrationsämter zu verpflichten,<br />
die möglichen Rückführungen konsequenter durchzuführen?<br />
6. Welche Kantone führen proportional am meisten Rückführungen<br />
durch, welche am wenigsten (Liste aller Kantone mit prozentualem<br />
Anteil aller möglichen Rückführungen)?<br />
7. Wann gedenkt er die vielen vorläufig Aufgenommenen insbesondere<br />
aus sicheren Ländern wie den Balkanstaaten wieder<br />
zurückzuschaffen?<br />
8. Warum hat der Bundesrat keinen dringlichen Bundesbeschluss<br />
zur Lösung des Eritreer-Problems unterbreitet und in<br />
Kraft gesetzt?<br />
9. Warum überwacht Frontex nicht konsequent die Küste Nordafrikas,<br />
um Boote mit Auswanderern aus sicheren Staaten<br />
unmittelbar nach dem Auslaufen abzufangen und wieder<br />
zurückzuführen? Wird sich der Bundesrat im Schengen-Verbund<br />
dafür einsetzen?<br />
10. Warum werden Dublin-Gesuche nicht unmittelbar nach<br />
Erhalt eines Treffers gestellt, sondern erst einige Wochen später?<br />
11. Wie kann es sein, dass etwa 50 Prozent der via Italien eingereisten<br />
Personen ohne dortige Registrierung der Fingerabdrücke<br />
in die Schweiz gelangen?<br />
12. Ist das BFM nach dem riesigen Know-how-Verlust durch<br />
Abgänge aufgrund der Reorganisation und dem seither herrschenden<br />
Chaos überhaupt noch handlungsfähig?