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Neunstündiger Berufsschultag - Institut Arbeit und Qualifikation

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Abschlussbericht<br />

Modellversuch „<strong>Neunstündiger</strong> <strong>Berufsschultag</strong>“<br />

Ein aussagefähiger Vergleich der einzelnen Flexibilisierungsmodelle kann aus o. g. Gründen<br />

nur zwischen dem jahrgangsbezogenen 8-St<strong>und</strong>en-Regel-Modell <strong>und</strong> dem 9-St<strong>und</strong>en-Modell<br />

(Modellversuch) vorgenommen werden. In Ansätzen ist dies auch für das jahrgangübergreifende<br />

8-St<strong>und</strong>en-Modell möglich, dort jedoch allenfalls bzgl. der Jahresabschlusszensuren<br />

<strong>und</strong> lediglich in ihrer generellen Tendenz.<br />

3.2.1.2 St<strong>und</strong>enverhältnisse<br />

In den einzelnen Flexibilisierungsmodellen ergeben sich durch die unterschiedliche Verdichtung<br />

des Berufsschulunterrichts für den Referenzzeitraum der ersten drei Ausbildungsjahre<br />

(vgl. den Abschnitt 3.1.1 sowie insbesondere Tabelle 3.1) folgende Sollst<strong>und</strong>enzahlen:<br />

• Im jahrgangsbezogenen 8-St<strong>und</strong>en-Regel-Modell können 480 Jahresst<strong>und</strong>en in jedem<br />

Ausbildungsjahr erteilt werden.<br />

• Im jahrgangsübergreifenden 8-St<strong>und</strong>en-Modell kann durch eine Verdichtung im ersten<br />

Ausbildungsjahr der St<strong>und</strong>enumfang im dritten Ausbildungsjahr deutlich reduziert werden.<br />

So wird es möglich, 640 Jahresst<strong>und</strong>en im ersten, 480 St<strong>und</strong>en im zweiten <strong>und</strong> lediglich<br />

320 St<strong>und</strong>en im dritten Ausbildungsjahr zu erteilen.<br />

• Das 9-St<strong>und</strong>en-Modell bedingt durch eine noch stärkere Verdichtung eine theoretische<br />

Sollst<strong>und</strong>enzahl von 720 Jahresst<strong>und</strong>en im ersten Ausbildungsjahr. In den weiteren Ausbildungsjahren<br />

könnten (theoretisch) jeweils 360 St<strong>und</strong>en gehalten werden.<br />

Diese Sollst<strong>und</strong>enzahlen geben den planmäßigen Unterricht innerhalb der einzelnen Flexibilisierungsmodelle<br />

wieder. „Planmäßiger Unterricht ist der im St<strong>und</strong>enplan ausgewiesene<br />

Unterricht. Er richtet sich nach den St<strong>und</strong>entafeln für die einzelnen Schulformen.“ 31 Diese<br />

Gesamtanzahl zu erteilender Unterrichtsst<strong>und</strong>en kann durch verschiedene Bedingungen<br />

niemals in vollem Umfang erreicht werden: Einerseits erfolgt eine Verringerung der Sollst<strong>und</strong>enzahl<br />

schulunabhängig durch gesetzliche Feiertage <strong>und</strong> die Lage des Ferienanfanges<br />

bzw. -endes (reduzierte Sollst<strong>und</strong>enzahl), andererseits vermindert sich diese nochmals<br />

durch schulorganisatorisch bedingte Aspekte wie z. B. bewegliche Ferientage. Damit ergibt<br />

sich eine schulbedingt reduzierte Sollst<strong>und</strong>enzahl. Außerplanmäßige schulische Veranstaltungen<br />

bedingen weiterhin, dass selbst die schulbedingt reduzierte Sollst<strong>und</strong>enzahl nicht im<br />

vollen Umfang erteilt werden kann. „Außerplanmäßige schulische Veranstaltungen sind<br />

Schulwanderungen <strong>und</strong> Schulfahrten [...] Schulsportfeste, Betriebspraktika, Exkursionen,<br />

Erk<strong>und</strong>ungen, Unterrichtsgänge, Besichtigungen u. ä.. Solche außerplanmäßigen schulischen<br />

Veranstaltungen sind unverzichtbarer Teil der schulischen <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> des Schullebens.<br />

Sie können zeitlich begrenzt an die Stelle des im St<strong>und</strong>enplan ausgewiesenen Unterrichts<br />

treten.“ 32<br />

Eine Analyse der oben beschriebenen St<strong>und</strong>enverhältnisse war insofern von Bedeutung, als<br />

die in Tabelle 3.1 ausgewiesenen Sollst<strong>und</strong>en nur einen groben Rahmen beschreiben. Eine<br />

Verlängerung des <strong>Berufsschultag</strong>es auf neun St<strong>und</strong>en bedingt darüber hinaus – so die<br />

Hypothese – besondere Aspekte bezüglich der Ausnutzung dieser Sollst<strong>und</strong>enzahl:<br />

31<br />

32<br />

Gabriele Behler (Ministerin für Schule <strong>und</strong> Weiterbildung, Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen): Elterninformation zur Sicherung des planmäßigen Unterrichts an den Schulen in<br />

Nordrhein-Westfalen. GEW NW. Allgem. Information A 126/99. August 1999. S. 4.<br />

Ebenda, S. 4.<br />

99

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