Neunstündiger Berufsschultag - Institut Arbeit und Qualifikation

Abschlussbericht
Modellversuch „Neunstündiger Berufsschultag“
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welche Lehrerinnen und Lehrer welche Unterrichtsfächer unterrichteten.
Diese Bestandsaufnahme ist ein wesentliches Systematisierungsinstrument für die einzelnen
Organisationsmodelle des Berufsschulunterrichts. Einerseits können Phasen der Verdichtung
erkannt werden, andererseits lassen sich, durch Abgleich mit den derzeit gültigen
Lehrplänen und Ausbildungsordnungen, Abschnitte des Vorlaufs, des Gleichlaufs oder des
Nachlaufs von Ausbildungsinhalten kennzeichnen. Diese vorläufigen Ergebnisse mussten
allerdings durch Gespräche an den Schulen sowie weitere Instrumente validiert und fundiert
werden. Zudem wurde die sozialdemographische Klassenstruktur erfasst. Die jahres- und
tagesmäßige Stundenverteilung ergab sich ebenfalls. Die Bestandsaufnahme bildete somit
insgesamt eine erste Ausgangsgrundlage für weitere Instrumente.
3.1.4.2 Klassenbuchanalyse zu Inhaltsstrukturen des Unterrichts
Nach jedem Schuljahr wurden die Klassenbücher und die Zensurenlisten von den Schulen
mit 9-Stunden-Modell und jahrgangsübergreifendem 8-Stunden-Modell abgefordert.
Durch eine Analyse der Klassenbücher sollten Phasen der curricularen und pädagogischen
Ausgestaltung der jahrgangsübergreifenden Unterrichtung innerhalb der einzelnen Flexibilisierungsmodelle
erfasst werden. Die Ergebnisse dienten einerseits der Identifizierung curricularer
Verdichtungen, die unter den Aspekten Vorlauf, Gleichlauf und Nachlauf mit den
Lehrkräften diskutiert wurden, andererseits als Grundlage und Anregung zur Gestaltung von
Lernfeldern.
Die Klassenbücher wurden in drei Schritten ausgewertet:
1. Es erfolgte eine wochenbezogene Aufstellung über das gesamte Schuljahr, in der die
erteilten Wochenstunden, schulunabhängige und schulbedingte Ausfälle, außerplanmäßige
schulische Veranstaltungen sowie Zeiten für Klassenarbeiten und Tests aufgelistet
wurden (vgl. Abschnitt 2.3.2.2.2, insbesondere Abbildung 2.8).
Dieser erste Teil schließt mit einer Übersicht, in der die Sollstundenzahl, die durch Ferien
und Feiertage (schulunabhängig) reduzierte Sollstundenzahl, die durch die Einschulung
sowie bewegliche Ferientage und Klassenfahrten schulbedingt reduzierte Sollstundenzahl,
die außerplanmäßigen schulischen Veranstaltungen sowie die insgesamt erteilten
bzw. vertretenen Stunden und die Anzahl der ausgefallenen Stunden ausgewiesen werden.
Der Soll- und Iststand der laut Planung zu unterrichtenden und tatsächlich erteilten
Unterrichtsstunden je Fach wird ebenfalls aufgeführt. Der prozentuale Unterrichtsausfall
ergibt sich ebenfalls (vgl. Abschnitt 3.2.1.2).
Hieran anschließend wurde ein Abgleich zwischen den tatsächlich erteilten und den laut
Lehrplan geforderten Themenbereichen vorgenommen. In dieser rein themenbezogenen
Zusammenstellung werden zudem die Soll- und Iststunden innerhalb der einzelnen Themenbereiche
weiter ausdifferenziert. Dadurch lassen sich Unterrichtsfächer und Themenbereiche
charakterisieren, die – so die Hypothese – von den Lehrkräften als wichtig eingeschätzt
und bei denen deshalb darauf geachtet wird, dass diese auch ausreichend
unterrichtet werden. Darüber hinaus lassen sich auch Themenbereiche kennzeichnen, die
aus dem zweiten bzw. dritten Ausbildungsjahr vorgezogen oder in die folgenden Ausbildungsjahre
verschoben wurden. Diese Auflistung dient als Hilfe, um einzelne Unterrichtseinheiten
zu erkennen.
Diese vorerst noch groben Hinweise auf Unterrichtseinheiten können durch eine wochenund
fächerbezogene Auflistung der Inhalte weiter untersetzt werden. Hierbei werden die
einzelnen Inhalte in ihrer spezifischen (fachgebundenen) Abfolge dargestellt. Dies ermöglicht
es, die fächerbezogenen Lerneinheiten stärker auszudifferenzieren.
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