17.01.2014 Aufrufe

Neunstündiger Berufsschultag - Institut Arbeit und Qualifikation

Neunstündiger Berufsschultag - Institut Arbeit und Qualifikation

Neunstündiger Berufsschultag - Institut Arbeit und Qualifikation

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Abschlussbericht<br />

Modellversuch „<strong>Neunstündiger</strong> <strong>Berufsschultag</strong>“<br />

100%<br />

15,7<br />

75%<br />

33,1<br />

39,2<br />

18,8<br />

46,9 44,6<br />

50%<br />

25%<br />

33,8<br />

28,9<br />

33,1 31,9<br />

65,7<br />

29,6<br />

23,4<br />

20,7<br />

34,8<br />

0%<br />

US 1997/98 MS 1998/99 VG 1998/99 OS 1999/00 VG 1999/00<br />

trifft gar nicht zu/eher nicht zu trifft teilweise zu trifft eher zu/voll zu<br />

Quelle:<br />

eigene Erhebung<br />

Abbildung 4.22: „Wenn ich weiß, dass ich 8 oder 9 St<strong>und</strong>en vor mir habe, bin ich schon ab<br />

der ersten St<strong>und</strong>e schlecht gelaunt!“<br />

Diese negative Bedingung für die Lernstoffvermittlung wächst im dritten Ausbildungsjahr auf<br />

46,9% an. Besonders deutlich treten im 2. Ausbildungsjahr Belastungsunterschiede zwischen<br />

den Modell- <strong>und</strong> Vergleichsschülern auf. Dies ist auf die Unterrichtung nur noch eines<br />

<strong>Berufsschultag</strong>es pro Woche im Modellversuch zurückzuführen. Im dritten Ausbildungsjahr<br />

lässt sich statistisch jedoch kein signifikanter Nachweis im Vergleich beider Gruppen führen,<br />

sodass offenbar infolge der insgesamt ansteigenden Lernbelastungen der Auszubildenden<br />

vor den Abschlussprüfungen das „Lernklima“, unabhängig vom gewählten Unterrichtszeitmodell,<br />

als angespannt bereits zu Schulbeginn zu charakterisieren ist.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der gemessenen Ergebnisse lässt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass<br />

die Belastungen der Auszubildenden im Modellversuch in Erwartung des ausgedehnten<br />

Schultages insbesondere im ersten <strong>und</strong> zweiten Ausbildungsjahr bereits ein erhebliches<br />

Niveau erzielen. Dies war unter den besonderen Prüfungsbedingungen lediglich im dritten<br />

Ausbildungsjahr des Normalmodells mit achtstündigen <strong>Berufsschultag</strong>en vorzufinden. Die<br />

Diskussionen mit den Auszubildenden <strong>und</strong> aus den offenen Antwortfeldern der Fragebögen<br />

haben verdeutlicht, dass der Belastungsaspekt „Zeitdruck“ ab dem zweiten Ausbildungsjahr<br />

eine wachsende Bedeutung im Berufsschulalltag des Modellversuchs erhält. Das folgende<br />

Schülerzitat stellt insofern keinen Einzelfall dar: „Ein <strong>Berufsschultag</strong> ist zu wenig, um den<br />

ganzen Stoff für die Abschlussprüfung zu lernen!“<br />

Diese Belastungsentwicklung der Auszubildenden im Modellversuch zeigt sich in ihrer<br />

Tendenz auch am Beispiel der Frage: „Wie empfinden Sie den <strong>Berufsschultag</strong> gegenüber<br />

einem normalen <strong>Arbeit</strong>stag in Ihrem Ausbildungsbetrieb?“ (vgl. Abbildung 4.23).<br />

197

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!