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Neunstündiger Berufsschultag - Institut Arbeit und Qualifikation

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Abschlussbericht<br />

Modellversuch „<strong>Neunstündiger</strong> <strong>Berufsschultag</strong>“<br />

<strong>und</strong> ausgewertet. Hier zeigte sich ein recht unauffälliges Bild mit geringen, nicht signifikanten<br />

Differenzen (zur detaillierten Analyse vgl. den Abschnitt 3.2.1.3).<br />

Eine Verschlechterung der Lernleistungen der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler durch die<br />

einzelnen Flexibilisierungsmodelle war auf dieser formalen Ebene der Leistungsbeurteilungen<br />

nicht festzustellen.<br />

Für den Bereich der Verbesserung des Ausbildungsplatzangebotes wurden durch das IBBP<br />

qualitative, leitfadenstrukturierte Interviews (vgl. auch den Interviewleitfaden im Anhang, Teil<br />

B) Ausbildungsbetrieben des Kfz-Bereiches 43 geführt. Hierbei wurde festgestellt, dass die<br />

Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen durch eine Vielzahl von Kriterien beeinflusst wird.<br />

Der Aspekt „Flexibilisierung der Schulzeiten“ übt unter diesen nur einen sehr geringen<br />

Einfluss aus – eine Verbesserung der Ausbildungsbereitschaft nur durch diesen Faktor<br />

konnte nicht festgestellt werden (zur detaillierten Analyse vgl. den Abschnitt 3.2.3).<br />

Eine signifikante Veränderung des Ausbildungsbereitschaft durch die einzelnen<br />

Flexibilisierungsmodelle – insbesondere eine Erhöhung der Zahl der Ausbildungsplätze<br />

durch den neunstündigen <strong>Berufsschultag</strong> – konnte nicht festgestellt werden.<br />

Um das Ziel des Ausbildungskonsenses – die vermehrte Bereitstellung von Ausbildungsplätzen<br />

– zu erreichen, genügt demnach eine isolierte Maßnahme nicht. Deshalb sollten die vom<br />

FBH geforderten „Maßnahmenbündel“ (vgl. Abschnitt 2.3.1.3) in Erwägung gezogen werden.<br />

Die Untersuchungen haben weiterhin gezeigt, dass die Motivation der Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler, zur Berufsschule zu gehen, in den Modellversuchsklassen generell geringer ausfällt<br />

als in den Vergleichsklassen (vgl. die Abschnitte 3.2.2.2 <strong>und</strong> 3.2.2.4, insbesondere auch den<br />

Abschnitt 3.2.2.5 sowie die Ausführungen des IAT im Abschnitt 4.3.3). Dies liegt vornehmlich<br />

an den Auswirkungen des neunstündigen <strong>Berufsschultag</strong>es: Der stärkeren physischen (vgl.<br />

insbesondere auch die Ausführungen des IAT im Abschnitt 4.1.3) <strong>und</strong> psychischen Belastung<br />

der Auszubildenden. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der Modellversuchsklassen betonen<br />

starke Konzentrationsprobleme. der Unterricht wird durch die Modellversuchsklassen insgesamt<br />

als anstrengender eingeschätzt <strong>und</strong> negativer beurteilt. Die Motivation, zur Berufsschule<br />

zu gehen, fällt generell geringer aus als in den Vergleichsklassen.<br />

Auch deshalb bleibt abschließend in Anlehnung an AEBLI 44 festzustellen:<br />

„Wo aber die Lernmotivation fehlt, findet kein Lernen statt. Lehrer <strong>und</strong> Schüler<br />

verlieren ihre Zeit. Beide täten besser etwas anderes!“<br />

43<br />

44<br />

Vgl. auch die Ergebnisse der vornehmlich quantitativ, aber auch qualitativ angelegten Studie des FBH<br />

zur Ausbildungsbereitschaft generell im Abschnitt 2.3.1.<br />

AEBLI, HANS [1987]: Gr<strong>und</strong>lagen des Lehrens. Stuttgart: 1987. S. 135.<br />

160

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