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Neunstündiger Berufsschultag - Institut Arbeit und Qualifikation

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Abschlussbericht<br />

Modellversuch „<strong>Neunstündiger</strong> <strong>Berufsschultag</strong>“<br />

4.2.1.2 Die Unterstufe 1998/1999<br />

Es wurden insgesamt 294 Auszubildende in diesem Jahrgang befragt. Davon gehörten 117<br />

den Modell- <strong>und</strong> 175 den Vergleichsklassen an. Zu Ausbildungsbeginn bilden die 17 jährigen<br />

mit einem Anteil von einem guten Drittel weiterhin die größte Gruppe in der Altersverteilung.<br />

Die 18-jährigen besitzen einen Anteil von rd. 25% <strong>und</strong> die 19-jährigen immerhin von rd.<br />

20%. Zwischen den Modell- <strong>und</strong> Vergleichsgruppen bestehen bezüglich dieser Strukturdaten<br />

keine statistisch relevanten Unterschiede. Auffallend ist jedoch, dass die Auszubildenden<br />

insgesamt im Vergleich zum Vorjahr im Durchschnitt etwas älter sind. Der Anteil der deutschen<br />

Auszubildenden beträgt in beiden Gruppen ca. 84%, der türkischen ca. 8%. Dies<br />

bedeutet eine leichte Steigerung zum Vorjahr. Häufigster allgemeinbildender Schulabschluss<br />

war in den Modellklassen die Fachoberschulreife, gefolgt von dem Sek<strong>und</strong>arabschluss<br />

Hauptschule Klasse 10 Typ A <strong>und</strong> der Fachoberschulreife mit <strong>Qualifikation</strong>. In den Vergleichsgruppen<br />

bildete der Hauptschulabschluss nach Klasse 10 Typ A die größte Ausprägung.<br />

Auch hier bewegen sich die Abweichungen jedoch in statistisch nicht relevanten<br />

Größenbereichen. Die Auszubildenden besuchten zuvor überwiegend die Hauptschule <strong>und</strong><br />

die Gesamtschule. In der Modellversuchsgruppe bildete zudem das Berufsvorbereitungsjahr<br />

vor Ausbildungsbeginn die letzte Schulform, gefolgt von der Realschule.<br />

4.2.1.3 Die Unterstufe 1999/2000<br />

An dieser letzten Unterstufenbefragung nahmen insgesamt 316 Auszubildende teil. 135<br />

Auszubildende zählten die Modellversuchsklassen, 181 Auszubildende besuchten die Vergleichsklassen.<br />

Mit jeweils ca. 31% sind die Jahrgänge der 17- <strong>und</strong> 18-jährigen in etwa<br />

gleich stark ausgeprägt <strong>und</strong> sie sind somit auch die vorherrschenden Altersgruppen. In den<br />

Modellversuchsgruppen nahm der Anteil der deutschen Auszubildenden leicht zu <strong>und</strong> stieg<br />

auf 85,6%, in der Vergleichsgruppe sank er leicht auf 82%. Dafür verantwortlich dürften die<br />

regionalen Einzugsgebiete der jeweiligen Berufskollegs sein. Die türkischen Auszubildenden<br />

stellen mit ca. 6% in Modell- <strong>und</strong> Vergleichsklassen die nächstgrößte Nationalitätengruppe<br />

dar. Wiederum bringen die Auszubildenden als schulische Zugangsqualifikation zu 40%<br />

einen Hauptschulabschluss nach Klasse 10 Typ A mit. Zweithäufigste Nennung war in<br />

beiden Gruppen die Fachoberschulreife, gefolgt von der Fachoberschulreife mit <strong>Qualifikation</strong>svermerk<br />

für die gymnasiale Oberstufe.<br />

4.2.2 Mobilität<br />

Um die Lernorte Berufskolleg <strong>und</strong> Ausbildungsbetrieb zu erreichen, müssen die meisten<br />

Auszubildenden längere Wegstrecken bewältigen, die nicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad<br />

absolviert werden können. Die wichtigsten Transportmittel waren im ersten Ausbildungsjahr<br />

der öffentliche Personennahverkehr (ca. 60%), gefolgt vom Auto (ca. 40%) einschließlich der<br />

Fahrgemeinschaften. Letztere wurden durch den Modellversuch jedoch erheblich erschwert,<br />

da berufsübergreifende Fahrgemeinschaften aufgr<strong>und</strong> der unterschiedlichen Unterrichtszeiten<br />

kaum noch möglich waren. Auch waren an keinem Standort im Modellversuch die Taktzeiten<br />

des Personennahverkehrs an den neunstündigen <strong>Berufsschultag</strong> angepasst, was zum<br />

Teil zusätzliche Wartezeiten für die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler bedeutete 54 .<br />

54<br />

Eine umfangreiche Anpassung der Fahrzeiten wäre aufgr<strong>und</strong> der vergleichsweise geringen Zahl an<br />

betroffenen Auszubildenden an den einzelnen Standorten auch nicht zu rechtfertigen gewesen.<br />

174

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