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Neunstündiger Berufsschultag - Institut Arbeit und Qualifikation

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Abschlussbericht<br />

Modellversuch „<strong>Neunstündiger</strong> <strong>Berufsschultag</strong>“<br />

Die erheblichen Differenzen des jahrgangsübergreifenden 8-St<strong>und</strong>en-Modells im Vergleich<br />

zum 8-St<strong>und</strong>en-Regel-Modell <strong>und</strong> zum 9-St<strong>und</strong>en-Modell – insbesondere im Bereich des<br />

prozentualen Ausfalles (vgl. Tabelle 3.3) – sind durch schulorganisatorisch bedingte Minderplanungen<br />

entstanden (vgl. den Punkt 2 der Aufzählung im Abschnitt 3.2.1.1).<br />

Lässt man die o. g. Besonderheiten am Standort mit jahrgangsübergreifendem 8-St<strong>und</strong>en-<br />

Modell <strong>und</strong> demzufolge den entsprechenden Standort sozusagen „außen vor“, so zeigt ein<br />

Vergleich des jahrgangsbezogenen 8-St<strong>und</strong>en-Regel-Modells mit dem 9-St<strong>und</strong>en-Modell<br />

(Modellversuch), dass ähnliche bis identische St<strong>und</strong>enverhältnisse bzw. Ausfallquoten zu<br />

verzeichnen sind. Die <strong>Arbeit</strong>shypothese, dass jahresspezifische bzw. schulorganisatorische<br />

Besonderheiten gerade im 9-St<strong>und</strong>en-Modell vermehrt zu zeitlichen Differenzen führen – da<br />

ja jeweils eine St<strong>und</strong>e zusätzlich ausfällt – kann somit nicht gestützt werden.<br />

Allerdings kann die eingangs aufgestellte Hypothese nicht vollends falsifiziert werden,<br />

denn das Beispiel eines Standortes zeigt, dass für den Modellversuch ein gewisser<br />

„Schonraum“ geschaffen wurde, denn auch an diesem Schulstandort wurde nach der<br />

Vorgabe der Schulaufsicht verfahren: „Wenn schon Unterricht ausfällt, dann nicht in<br />

den 9-St<strong>und</strong>en-Klassen!“<br />

3.2.1.3 Lernleistungen<br />

Gemäß dem Ausbildungskonsens NRW sind Maßstäbe für die Bewertung der Flexibilisierungsmodelle<br />

der Lernerfolg der Lernenden <strong>und</strong> die Verbesserung der Ausbildungsplatzsituation.<br />

Auf den ersten Blick scheint eine Analyse der Jahresabschluss- sowie der Zwischenprüfungs-<br />

<strong>und</strong> Abschlussprüfungszensuren ein aussagefähiges Instrument für den<br />

Lernerfolg <strong>und</strong> die Leistungsfähigkeit der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zu sein. Insbesondere<br />

angeregt durch die von verschiedenen Seiten geäußerten Befürchtungen, der Lernerfolg der<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler könnte durch verstärkte Belastungen, erhöhten Stress <strong>und</strong> verminderte<br />

Motivation eines 9-stündigen <strong>Berufsschultag</strong>es leiden, wurden die entsprechenden<br />

Zensuren ausgewertet.<br />

Zu diesem Zweck wurden die Zensurenlisten der Jahresabschlusszensuren sowie die Zwischenprüfungsergebnisse<br />

der Kfz-Mechaniker/-innen von den entsprechenden Schulstandorten<br />

<strong>und</strong> Innungen nach jedem Schuljahr angefordert.<br />

Es traten drei gr<strong>und</strong>legende Probleme auf:<br />

1. Die Schulleitung der Vergleichsschule in Essen war, wie bereits gesagt (vgl. den Punkt 1<br />

der Aufzählung auf S. 98), aus „datenschutzrechtlichen Gründen“ nicht bereit, die Zensurenlisten<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

2. Aufgr<strong>und</strong> der an einem Standort entstandenen erheblichen Differenz zwischen den<br />

eigentlich zu erteilenden <strong>und</strong> den tatsächlich erteilten St<strong>und</strong>en (vgl. dazu den Abschnitt<br />

3.2.1.2; insbesondere Tabelle 3.3), wurden die Zensurenlisten zwar angefordert, die Daten<br />

auch eingegeben, bei der Auswertung aber aus o. g. Gründen nicht detailliert betrachtet,<br />

da eine mögliche Differenz der Durchschnitte vielleicht gerade dem Umstand der<br />

schulorganisatorisch bedingten Minderplanung zu schulden wäre. Die erhaltenen Daten<br />

werden deshalb lediglich in ihrer Tendenz betrachtet.<br />

3. Vom Schulstandort Recklinghausen lagen bis zum Abschluss der Auswertungen – trotz<br />

rechtzeitiger Anfrage <strong>und</strong> mehrmaligem Nachfragen – die Zensurenlisten für das Schuljahr<br />

1999/2000 nicht vor. So konnten die Zensuren für dieses Schuljahr nicht in die Analyse<br />

einbezogen werden.<br />

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