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Neunstündiger Berufsschultag - Institut Arbeit und Qualifikation

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Abschlussbericht<br />

Modellversuch „<strong>Neunstündiger</strong> <strong>Berufsschultag</strong>“<br />

Damit wird die „pessimistische“ Anfangserwartung aus dem ersten Ausbildungsjahr von<br />

67,6% zum Ende der Ausbildung noch einmal deutlich übertroffen. Mithin ist zu erwarten,<br />

dass diesem Meinungsbild beeinflussende Faktoren zu Gr<strong>und</strong>e liegen, die im folgenden<br />

erörtert werden.<br />

Ein vordringliches Belastungsmoment des neunstündigen <strong>Berufsschultag</strong>es liegt - das zeigt<br />

auch die Längsschnittanalyse über drei Jahrgangsstufen hinweg - in der Verdichtung des<br />

Unterrichts <strong>und</strong> damit im Umfang des Schultages begründet. Es besteht ein signifikant<br />

gegenläufiger Zusammenhang zwischen der Zufriedenheitsbeurteilung des Modellversuchs<br />

<strong>und</strong> der Konzentrationsfähigkeit der Auszubildenden. Diese Kausalbeziehung lässt sich in<br />

ihrer Aussage zu folgendem Inhalt zusammenfassen: Je mehr die Auszubildenden der<br />

Variable „Der <strong>Berufsschultag</strong> ist viel zu lang. Spätestens ab der 7. St<strong>und</strong>e kann ich mich<br />

nicht mehr auf den Unterricht konzentrieren!“ zustimmen, desto mehr zeigen sie sich mit dem<br />

Modellversuch unzufrieden 58 . Dieser Zusammenhang trifft auf alle Jahrgangsstufen der<br />

Modellversuchsklassen zu <strong>und</strong> ist auch in der Oberstufe deutlich wahrzunehmen. Der ausgedehnte<br />

Schultag beeinflusst demnach deutlich die ablehnende Haltung der Schüler gegenüber<br />

dem Modellversuch. Bereits im ersten Ausbildungsjahr klagten 73,4% der Modellversuchsschüler<br />

über eine erschöpfte Konzentrationsfähigkeit zu Beginn der siebten<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>e <strong>und</strong> wiesen darauf hin, dass ihnen dadurch Unterrichtsinhalte verloren<br />

gehen, bzw. die Sinnhaftigkeit dieser Schulst<strong>und</strong>en infrage gestellt wird (vgl. Abbildung<br />

4.21). Die Schüler werteten dies als eine Chancenungleichheit gegenüber ihren Altersgenossen<br />

in anderen Unterrichtsmodellen.<br />

100%<br />

17,8<br />

75%<br />

73,4<br />

66,9<br />

73,5<br />

49,4<br />

50%<br />

59,4<br />

25,8<br />

25%<br />

0%<br />

22,8<br />

18,2<br />

24,1<br />

18,8<br />

24,7<br />

8,4 10,3<br />

2,4<br />

US 1997/98 MS 1998/99 VG 1998/99 OS 1999/00 VG 1999/00<br />

trifft gar nicht zu/eher nicht zu trifft teilweise zu trifft eher zu/voll zu<br />

Quelle:<br />

eigene Erhebung<br />

Abbildung 4.21: „Der <strong>Berufsschultag</strong> ist viel zu lang. Spätestens ab der 7. St<strong>und</strong>e kann ich<br />

mich nicht mehr auf den Unterricht konzentrieren!“<br />

58<br />

r = - 0,532; die Korrelation ist auf dem Niveau von 1% (zweiseitig) signifikant!<br />

195

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