Neunstündiger Berufsschultag - Institut Arbeit und Qualifikation

Abschlussbericht
Modellversuch „Neunstündiger Berufsschultag“
betrachtet werden, denn auf die Frage nach der Akzeptanz des früheren Schulbesuchs der
Auszubildenden ergab sich keine signifikante Differenz zwischen den Modellversuchs- und
Vergleichsgruppen. Die motivationalen Zugangsvoraussetzungen der Befragten für das
Berufskolleg sind demnach identisch und haben daher keinen Einfluss auf die unterschiedliche
Beurteilung des Lernortes Berufskolleg in den Modell- und Vergleichsgruppen ausüben
können.
Die Lernmotivation der Auszubildenden zu Beginn ihrer Berufsausbildung ist auf den Lernort
Betrieb gerichtet. In den drei Modellversuchsunterstufen liegt die Zustimmung für den Ausbildungsbetrieb
bei rd. 70% (vgl. Abbildung 4.4)
100%
75%
70,6
73,9
66,3 69,4 70,2
50%
25%
20,9
19,3
25,1
25,4 23
0%
8,5 6,7 8,6 5,2 6,7
US 1997/98 US 1998/99 VG 1998/99 US 1999/00 VG 1999/00
trifft gar nicht zu/eher nicht zu trifft teilweise zu trifft eher zu/voll zu
Quelle: eigene Erhebung
Abbildung 4.4: „Ich gehe gern zur Arbeit in den Ausbildungsbetrieb!“
Die Anzahl der Auszubildenden, die nicht gern in den Betrieb gehen, reduzierte sich in den
Modellversuchsgruppen von 8,5 auf 5,2%. Differenzen zwischen den Modellversuchs- und
den Vergleichsgruppen haben sich nicht ergeben. Für die Unterstufen des Modellversuchs
und der Vergleichsgruppen bleibt festzuhalten, dass die Auszubildenden eine größere
Motivation für den Lernort Betrieb zu Beginn ihrer Ausbildung mitbringen als für den Lernort
Berufskolleg. Dieses Ergebnis sollte auch nur wenig verwundern, da sich die Aufnahme einer
Berufsausbildung im Handwerk auf den Wunsch gründet, berufspraktisches Fachwissen zu
erlernen.
4.2.4 Auswirkungen des neunstündigen Berufsschultages auf die Auszubildenden
Die Erfahrungen der Auszubildenden mit dem neunstündigen Berufsschultag zum Ende des
ersten Ausbildungsjahres zeichnen das Bild einer deutlichen Ablehnung. Vom ersten Unter-
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