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Neunstündiger Berufsschultag - Institut Arbeit und Qualifikation

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Abschlussbericht<br />

Modellversuch „<strong>Neunstündiger</strong> <strong>Berufsschultag</strong>“<br />

konnten sich 33,1% der Modellversuchsschüler mit dieser Aussage identifizieren, in der<br />

Unterstufe 1999/2000 waren das mit 50,4% die Hälfte der Befragten. Dementsprechend sank<br />

die Ablehnung dieser Aussage im gleichen Zeitraum von 33,1 auf 20,3%. Ein Vergleich der<br />

Modellversuchs- mit den Kontrollgruppen zeigt, dass in den Unterstufen 1998/99 <strong>und</strong><br />

1999/2000 deutliche Unterschiede in der Beurteilung dieser Aussage auftreten. Die Daten für<br />

beide Jahrgänge der Kontrollgruppen sind nahezu gleichverteilt <strong>und</strong> die signifikanten Differenzen<br />

zur Modellversuchsgruppe sind in der Unterstufe 1999/2000 besonders ausgeprägt.<br />

Dort fühlen sich ca. 14% der Modellversuchsschüler bereits zu Unterrichtsbeginn zusätzlich<br />

belastet, in der Erwartung eines langen <strong>Berufsschultag</strong>es (vgl. Abbildung 4.7). 9 St<strong>und</strong>en<br />

Berufsschule bewirken demnach eine zunehmende Anspannung bei den Schülern bereits zu<br />

Beginn des <strong>Berufsschultag</strong>es.<br />

100%<br />

75%<br />

33,1<br />

44,9<br />

36,8<br />

50,4<br />

36,3<br />

50%<br />

33,8<br />

25,4<br />

29,9<br />

29,3<br />

29,1<br />

25%<br />

33,1 29,7 33,3<br />

20,3<br />

34,6<br />

0%<br />

US 1997/98 US 1998/99 VG 1998/99 US 1999/00 VG 1999/00<br />

trifft gar nicht zu/eher nicht zu trifft teilweise zu trifft eher zu/voll zu<br />

Quelle:<br />

Abbildung 4.7:<br />

eigene Erhebung<br />

„Wenn ich weiß, dass ich 8 oder 9 St<strong>und</strong>en vor mir habe, bin ich schon ab<br />

der ersten St<strong>und</strong>e schlecht gelaunt!“<br />

9 St<strong>und</strong>en Berufsschule wirken sich nicht nur auf das Freizeitverhalten der Modellversuchsschüler<br />

aus, sondern tragen bereits im Vorfeld des <strong>Berufsschultag</strong>es zu einer schwierigeren<br />

Lernsituation bei. Hierzu schließt sich die Fragestellung an, wie die Schüler 9 St<strong>und</strong>en<br />

Berufsschule erfahren. Im Hinblick auf die Beurteilung der eigenen Konzentrationsfähigkeit<br />

lehnten die Schüler in allen drei Modellversuchsunterstufen - mit einer ansteigenden Tendenz<br />

- den neunstündigen <strong>Berufsschultag</strong> mehrheitlich ab. In der Unterstufe des Schuljahres<br />

1999/2000 haben sich 83,5% der Schüler gegen den Modellversuch aufgr<strong>und</strong> von Konzentrationsproblemen<br />

ab der 7. Unterrichtsst<strong>und</strong>e ausgesprochen (vgl. Abbildung 4.8). In beiden<br />

Unterstufen der achtstündigen Vergleichsgruppen wurden Konzentrationsprobleme von ca.<br />

51% der Auszubildenden eingeräumt. Diese Differenzen sind hinsichtlich der vorliegenden<br />

Zeitreihe als keinesfalls zufallsbedingt zu interpretieren. Mithin muss davon ausgegangen<br />

werden, dass der neunstündige <strong>Berufsschultag</strong> zu einer psychischen wie auch physischen<br />

Belastung der Schüler insbesondere in den letzten Unterrichtsst<strong>und</strong>en beiträgt. Unterrichtsbeobachtungen<br />

in den Modellversuchsklassen bestätigen dieses Ergebnis.<br />

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