Neunstündiger Berufsschultag - Institut Arbeit und Qualifikation

Abschlussbericht
Modellversuch „Neunstündiger Berufsschultag“
100%
12,3 11,3
24,2
15,7
22,3
75%
43,2 45,9
38,6
35,1
50%
57,6
25%
44,5 42,9
45,8 42,6
18,2
0%
US 1997/98 MS 1998/99 VG 1998/99 OS 1999/00 VG 1999/00
nie bzw. selten teilweise oft bzw. immer
Quelle:
eigene Erhebung
Abbildung 4.30: „Ich habe in der Freizeit genügend Zeit, um mich auf Klassenarbeiten
vorzubereiten!“
Eine wichtige Einflussgröße hinsichtlich der Begrenzung von Lernzeiten stellt im System der
dualen Berufsausbildung eine potenzielle Belastung der Auszubildenden durch übertarifliche
Mehrarbeiten dar. Wie bereits die Querschnittsanalyse zeigte, sind Auszubildende bereits im
ersten Ausbildungsjahr in beträchtlichem Umfang von Überstunden in ihren Betrieben betroffen.
Dieser außerschulische Belastungsfaktor soll daher auch in der Längsschnittanalyse
über drei Ausbildungsjahre hinweg berücksichtigt werden. Im ersten Ausbildungsjahr gaben
33,7% der Modellversuchsschüler an, „ja, immer bzw. regelmäßig“ Überstunden geleistet zu
haben. Im zweiten Ausbildungsjahr stieg diese Nennung auf 36,2% und im dritten Ausbildungsjahr
zeigt sich ein weiterer Zuwachs bis auf 48,2%, sodass nahezu jeder zweite Auszubildende
in der prüfungsrelevanten Oberstufe regelmäßig Überstunden leisten musste.
Diese Entwicklung stellt einen kontinuierlichen Anstieg während der dreijährigen Untersuchungszeit
im Modellversuch dar. In der Vergleichsgruppe ist ebenfalls eine zunehmende
Entwicklung vom zweiten zum dritten Ausbildungsjahr festzustellen. Die Werte liegen jedoch
signifikant niedriger im Vergleich zur Modellversuchsgruppe (vgl. Abbildung 4.31).
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