Neunstündiger Berufsschultag - Institut Arbeit und Qualifikation

Abschlussbericht
Modellversuch „Neunstündiger Berufsschultag“
Für die Modellversuchsklassen wurde deshalb die Bewertung des Lernortes Betrieb (Aussage:
Ich gehe gerne arbeiten.) mit den wahrgenommenen Konzentrationsschwierigkeiten
(Aussage: Ich kann mich in den letzten Stunden nicht konzentrieren.) über die gesamte
Ausbildungsdauer in Beziehung gesetzt (vgl. Abbildung 3.21).
Modellversuchsklassen:
Bewertung der Lernorte und Konzentrationsprobleme
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
71%
61% 62% 59%
48% 46%
Unterstufe Mittelstufe Oberstufe
trifft voll/eher zu
Ich gehe
gerne
arbeiten.
Ich kann mich
in den letzten
Stunden nicht
konzentrieren.
Abbildung 3.21: Zusammenhang zwischen der Bewertung der Lernorte und wahrgenommenen
Konzentrationsproblemen in den Modellversuchsklassen
(jahrgangsstufenbezogene Analyse)
Wie oben vermutet, werden die Konzentrationsprobleme in der Unterstufe (zwei 9-stündige
Berufsschultage) häufiger hervorgehoben als in den anderen Ausbildungsabschnitten (je ein
9-stündiger Berufsschultag). In der Oberstufe sind diese zudem am geringsten (vgl.
Abbildung 3.21).
Die positive Bewertung des Lernortes Ausbildungsbetrieb sinkt in dem gleichen Maße wie
die wahrgenommenen Konzentrationsprobleme abnehmen. Ein enger Zusammenhang
zwischen der Bewertung der Lernorte und den Konzentrationsschwierigkeiten der Schülerinnen
und Schüler in den Modellversuchsklassen ist deshalb anzunehmen. Darüber hinaus
stützt dies die bei der berufsübergreifenden Analyse getroffenen Aussagen (vgl. Abschnitt
3.2.2.2).
Weiterhin sollte sich auch bei den Wahrnehmungen des Unterrichts – insbesondere des als
anstrengend empfundenen Unterrichts – ein ähnliches Verhältnis einstellen. D. h., je anstrengender
der Unterricht in der Berufsschule wahrgenommen wird, um so höher sollte die
Bewertung des anderen Lernortes (Betrieb) ausfallen. Deshalb wurde die Bewertung dieses
Lernortes zu dem als anstrengend gekennzeichneten Unterricht über die Ausbildungsdauer
in Beziehung gesetzt (vgl. Abbildung 3.22).
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