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Neunstündiger Berufsschultag - Institut Arbeit und Qualifikation

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Abschlussbericht<br />

Modellversuch „<strong>Neunstündiger</strong> <strong>Berufsschultag</strong>“<br />

Die Evaluation der bisher durchgeführten Betriebsprojekttage erfolgt durch das FBH <strong>und</strong><br />

ergab bislang einerseits Vorteile im Hinblick auf eine verbesserte Lernortkooperation sowie<br />

eine erhöhte Anwesenheitszeit der Auszubildenden im Betrieb. Daneben sind jedoch auch<br />

Probleme zu verzeichnen, die in der weiteren Erprobung ins Auge gefasst werden müssen.<br />

Hierzu zählen vorrangig folgende Bereiche:<br />

• Eine gewisse Anzahl an Betrieben betrachtet die hinzukommende Anwesenheitszeit als<br />

reine <strong>Arbeit</strong>szeit <strong>und</strong> räumt den Schülern nur in geringem Maße die Möglichkeit ein, die<br />

Projekte komplett wie vorgesehen im Betrieb zu bearbeiten. Einige Schüler sind daher<br />

zum Teil gezwungen, die Projekte in ihrer Freizeit zu bearbeiten, was nicht dem Sinn der<br />

Betriebsprojekte entsprechen kann.<br />

• Die Zurechnung der Noten zu Fächern im Berufskolleg erfordert erhöhte Koordination<br />

zwischen den Lehrern <strong>und</strong> ist zum Teil noch zu konkretisieren.<br />

• die Information von Schülern, Lehrern <strong>und</strong> Betrieben ist in einigen Bereichen zu verbessern,<br />

insbesondere wenn es um inhaltsbezogene Fragen geht. Hierzu wurde inzwischen<br />

jedoch eine Möglichkeit zur telefonischen Kontaktaufnahme mit der Schule <strong>und</strong> den dort<br />

zuständigen Lehrern für die Auszubildenden eingeräumt.<br />

• Die Inhalte, die in den Betriebsprojekten vermittelt werden, sollten noch direkteren Bezug<br />

zum Unterricht am verbleibenden Unterrichtstag haben. Somit ist eine stärkere Parallelisierung<br />

von Unterricht <strong>und</strong> Betriebsprojekttagen auf Gr<strong>und</strong>lage der didaktischen Jahresplanung<br />

der Schule nötig.<br />

• Die Projektaufgaben müssen noch stärker praktische, betriebliche Tätigkeiten <strong>und</strong> Notwendigkeiten<br />

berücksichtigen.<br />

Die Betriebsprojekttage stellen somit eine Variante dar, bei der im starken Maße standortspezifische<br />

Spielräume genutzt werden. Demgegenüber ist an der entsprechenden Modellversuchsschule<br />

für das Gewerk Friseur/-in, nämlich das Berufskolleg in Wuppertal, dadurch<br />

gekennzeichnet, dass während des Modellversuchs alle offiziellen Regelungen strikt eingehalten<br />

werden mussten, so dass keine Unterrichtsst<strong>und</strong>en entfallen sollten. Dies schränkt<br />

den Verhandlungs- <strong>und</strong> Abstimmungsspielraum mit der dortigen Innung stark ein. Es liegen<br />

zwar keine übergroßen Spannungen zwischen dem Berufskolleg <strong>und</strong> der Innung bzw. den<br />

Betrieben vor, jedoch stießen wir im Rahmen unserer dortigen Interviews sowie im Rahmen<br />

einer Telefonbefragung von Betrieben häufig auf Unverständnis hinsichtlich der schulischen<br />

Lerninhalte sowie eine geringere Akzeptanz der Berufsschule.<br />

Die Hypothese zur Lernortkooperation:<br />

• ´Je geringer der Spielraum für regionale Absprachen zwischen den Lernorten ist, desto<br />

geringer ist die Akzeptanz des schulischen Lernortes aus Sicht der betrieblichen Ausbildung.´<br />

ist somit ebenfalls als bestätigt anzusehen.<br />

2.3.4 Teilprojekt 4: Gewerksspezifische didaktisch-curriculare Analyse<br />

An dieser Stelle werden die im Hinblick auf die Diskussion um den neunstündigen <strong>Berufsschultag</strong><br />

relevanten Ergebnisse vorgestellt. Eine differenziert inhaltliche Betrachtung erfolgt<br />

ebenfalls im Rahmen des Abschlussberichts zum entsprechenden BLK-Modellversuch.<br />

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