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Produktbuch 2012 - Stadt Kaarst

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Chancen und Risiken in der künftigen Entwicklung des städtischen Haushalts <strong>2012</strong><br />

* HAUSH ALT 2 0 1 2<br />

Konnte im Jahresabschluss 2010 noch ein Überschuss in Höhe von 2.241 Tsd. EUR erwirtschaftet<br />

werden so zeichnet sich bereits im Rahmen der Haushaltsausführung des Haushaltsjahres 2011 trotz<br />

weiter positiver Ertragsentwicklung mit entsprechenden Ergebnisverbesserungen eine solche Tendenz<br />

nicht mehr ab. Auch für die Planjahre <strong>2012</strong> bis 2015 kann ein Haushaltsausgleich mittelfristig nicht<br />

mehr dargestellt werden. Dabei werden die Ertragsverbesserungen, die insbesondere im Anstieg der<br />

städtischen Steuerkraft begründet sind, über weite Teile durch nicht beeinflussbare Abführungen an<br />

andere staatliche Stellen wieder aufgezerrt. Ein weiterer wesentlicher Punkt des stetig ansteigenden<br />

Aufwandsbedarfes, der über die normale Preisindizierung hinaus geht, sind die durch den Ausbau der<br />

Betreuung unter Dreijähriger in Kindertagesbetreuung entstehenden Betriebs- und Personalkosten.<br />

Hierbei sind die entstehenden Folgekosten durch den erhöhten Investitionsbedarf in den Jahren <strong>2012</strong><br />

bis 2015 noch nicht dargestellt. Letztlich werden die Zinsaufwendungen aufgrund der sich<br />

verschlechternden Liquiditätslage und dem hohen Bedarf an Fremdkapital zu einer zunehmend<br />

relevanteren Position im Gesamtergebnis. So steigen die diesbezüglichen Aufwendungen von 2010 bis<br />

2015 innerhalb von nur sechs Jahren um 266,10 % auf rund 994 Tsd. EUR.<br />

Mithin bleibt der verstärkte Konsolidierungsdruck auf den städtischen Haushalt auch in den künftigen<br />

Haushaltsjahren <strong>2012</strong> ff. in der Grundausrichtung bestehen.<br />

Die in weiten Teilen bestehende Fremdbestimmung in den städtischen Ergebnisgrößen sowie deren<br />

dominierende Relevanz für den städtischen Haushaltsausgleich stellt dabei einhergehend mit der<br />

mangelnden Belastbarkeit von diesbezüglichen mittel-/ langfristigen Prognosen ein systemisches Risiko<br />

in der städtischen Haushaltswirtschaft dar. Verstärkt wird dieses Risiko durch die nur begrenzt<br />

mögliche, kurzfristige Einflussnahme auf wesentliche Aufwandspositionen im städtischen Haushalt. Im<br />

Ergebnis führt dies dazu, dass die <strong>Stadt</strong> grundsätzlich nur begrenzte Möglichkeiten für kurzfristige<br />

Gegensteuerungsmaßnahmen hat, um auf negative Entwicklungen innerhalb eines Haushaltsjahres<br />

reagieren zu können. Auch wird hierdurch eine strategische Ausrichtung der städtischen<br />

Haushaltswirtschaft erschwert.<br />

Umso bedeutender ist eine im Rahmen einer Risikoanalyse vorzunehmende Identifikation der<br />

bestehenden Risiken für die kommunale Haushaltswirtschaft und deren Bewertung in der<br />

Eintrittswahrscheinlichkeit, der Auswirkungsbedeutung für den Gesamthaushalt sowie deren zeitliche<br />

Dimension. Dabei steht im Vordergrund der Risikobewertung nicht die exakte Quantifizierung der<br />

einzelnen Risiken, sondern vielmehr eine Priorisierung der Risiken gemäß eines konsistenten und<br />

transparenten Schemas.<br />

Als Risiko sind hierbei nicht nur die sich negativ auf den Haushalt auswirkenden Einflussfaktoren<br />

(= Gefahren) zu definieren, sondern sich ggf. auch entlastend darstellende Rahmenbedingungen im<br />

Sinne eines „Risikos“ für die Zielerreichung in der Planerfüllung (= Chancen).<br />

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