17.12.2012 Aufrufe

Produktbuch 2012 - Stadt Kaarst

Produktbuch 2012 - Stadt Kaarst

Produktbuch 2012 - Stadt Kaarst

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

* HAUSH ALT <strong>2012</strong><br />

- 45 -<br />

ein erhöhtes Risiko von Abwanderungstendenzen von in <strong>Kaarst</strong> ansässigen Gewerbebetrieben,<br />

deren aktuelle Bedürfnisse an Betriebsgrundstücken weiterhin nicht erfüllt werden können.<br />

Letztlich bedeutet die Realisierung des Gewerbegebietes einen erheblichen Investitionsbedarf,<br />

welcher auch unter ökonomischen Aspekten gerechtfertigt werden muss. Die im Vorfeld bei der<br />

Realisierung einzugehenden Auszahlungsverpflichtungen müssen letztlich durch entsprechende<br />

Einzahlungserwartungen unter Berücksichtigung des zeitlichen Versatzes zu rechtfertigen sein,<br />

so dass die gesamte Investition in der Gesamtschau einen positiven Deckungsbeitrag für die<br />

städtische Aufgabenerfüllung leisten kann. Insoweit stellt das hier benötigte Kapital unter<br />

Berücksichtigung der vorstehenden Risiken sowohl in der zeitlichen Dimension als auch in<br />

Bezug auf den absoluten Erlös ein Risiko im Hinblick auf die gebundenen Finanzmittel dar.<br />

2. Liquiditätsrisiken/ Zinsänderungsrisiken<br />

Die negativen Bankbestände und die für die Folgejahre zu erwartenden Zahlungsströme zeigen,<br />

dass in den nächsten Jahren ein mittelfristig anhaltender Liquiditätsbedarf besteht und noch<br />

weiter ausgebaut werden muss. Insoweit ist in den künftigen Jahren unabhängig von möglichen<br />

Investitionskrediten ein vermehrter Bedarf an der Aufnahme von Fremdkapital in Form von kurz-<br />

bis mittelfristigen Krediten zur Liquiditätssicherung festzustellen, welcher über entsprechende<br />

Geldmarktkredite zu finanzieren sein wird. Die hierfür anfallenden Kreditzinsen werden als<br />

Zinsaufwand die jeweiligen Planperioden belasten und könnten damit die städtischen<br />

Handlungsspielräume einengen.<br />

Auch wenn das aktuelle Zinsniveau weiterhin auf einem historischen Tiefstand liegt, ist weiterhin<br />

mittelfristig mit einem Anstieg der Zinsen zu rechnen. Wann und in welcher Höhe dies erfolgen<br />

wird, hängt insbesondere von den weiteren geldmarktpolitischen Entscheidungen der<br />

Europäischen Zentralbank (EZB) ab, die wiederum von den konjunkturellen Entwicklungen und<br />

währungspolitischen Entscheidungen im gesamt Europäischen Kontext abhängen.<br />

Neben dem absoluten Zinsniveau und dessen mittelfristigem Trendverlauf sowie der<br />

„Endlichkeit“ der erteilten Ermächtigungen zur Aufnahme von langfristigen Investitionskrediten<br />

stellt auch die tagesbezogene Volatilität ein Risiko für die städtische Haushaltswirtschaft dar.<br />

Insoweit sind im Rahmen der Liquiditätsplanung entsprechende Überlegungen im Hinblick auf<br />

eine Zinssicherungsstrategie anzustrengen, um die Finanzierungskosten des aufgenommenen<br />

Fremdkapitals weitestgehend zu minimieren. Im Bereich der langfristig aufgenommenen<br />

Investitionskredite ist in Bezug auf das gesamtstädtische Fremdkapitalportfolio eine<br />

bedarfsorientierte Liquiditätsplanung sowie unter Berücksichtigung von auslaufenden<br />

Zinsbindungen der Schuldendienst insgesamt zu optimieren. Hier gilt es jeweils zwischen<br />

bestehenden Chancen und Risiken abzuwägen.<br />

3. Betriebsrisiken im städtischen Gebäudebestand<br />

Gebäude verursachen im Rahmen ihrer Nutzung grundsätzlich Betriebs- und<br />

Unterhaltungsaufwendungen, die unter anderem stark abhängig von deren jeweiliger baulicher<br />

Ausführungen, dem Alter sowie der Nutzungsintensität sind. Darüber hinaus ergeben sich<br />

weitere Aufwendungsbedarfe, die aus Modernisierungsmaßnahmen oder Maßnahmen zur<br />

Mängelbeseitigung aufgrund sich verändernder Vorschriften im Brandschutz und im<br />

energetischen Bereich resultieren.<br />

Das hieraus abzuleitende Risiko für die zukünftige Haushaltswirtschaft ergibt sich aus der<br />

zumindest mittelfristig bestehenden Notwendigkeit, den Gebäudebestand entsprechend seiner<br />

Nutzung so zu gestalten bzw. wieder herzustellen, dass die einzelnen Gebäude über die<br />

angesetzte Nutzungsdauer -möglicher Weise aber auch darüber hinaus- gewährleistet werden

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!