1x1 der Holzprodukte - Raiss
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6. Aufdachdämmung<br />
Maßtoleranzen<br />
DIN EN 13171 stellt Anfor<strong>der</strong>ungen an die Maßhaltigkeit. Bei <strong>der</strong> Länge<br />
und Breite darf kein Messwert die Grenzmaße überschreiten.<br />
• Länge ± 2 %<br />
• Breite ± 1,5 %<br />
• Rechtwinkligkeit max. 5 mm/m<br />
• Ebenheit max. 6 mm<br />
Für die Dicke sind die zulässigen Abweichungen abhängig von <strong>der</strong> Art<br />
des Dämmstoffes. Eine Überprüfung ist nur begrenzt möglich, weil die<br />
Prüfung <strong>der</strong> Grenzabmaße unter einem Prüfdruck von 250 Pa 1 bei druckfesten<br />
Dämmstoffen erfolgt.<br />
Stufe / Klasse Grenzabmaße für die Dicke<br />
T3 -4 mm +10 % o<strong>der</strong> +10 mm a<br />
T4 -3 mm +5 % o<strong>der</strong> +5 mm a<br />
Tab. H5.32 Zulässige Abweichungen für die Dicke (Grenzabmaße).<br />
a Das kleinste numerische Grenzabmaß ist maßgebend.<br />
Feuchte<br />
Bei <strong>der</strong> Anwendung als Aufdachdämmung wird die gesamte Platte o<strong>der</strong><br />
oberste Plattenlage hydrophobiert. Dazu werden wasserabweisende<br />
Zusätze in <strong>der</strong> Produktion beigegeben. Der Hersteller deklariert die Stufe<br />
für die kurzzeitige Wasseraufnahme:<br />
• WS2,0 mit Anfor<strong>der</strong>ung 2,0 kg/m² o<strong>der</strong><br />
• WS1,0 mit Anfor<strong>der</strong>ung 1,0 kg/m²<br />
Die Hersteller geben an, ob die Holzfaserdämmplatten für eine gewisse<br />
Zeit <strong>der</strong> Bewitterung ausgesetzt werden dürfen. In <strong>der</strong> Regel werden<br />
Aufdachdämmungen durch Unterdeckplatten geschützt (Abb. H5.33).<br />
Brandverhalten<br />
Die Hersteller weisen in ihrer Leistungserklärung zu den einzelnen Produkten<br />
die Euroklasse nach DIN EN 13501-1 aus. Dies ist bei Holzfaser<br />
üblicherweise E „normal entflammbar“.<br />
Anwendungsgebiete<br />
Wärmeschutz<br />
Der übliche Bemessungswert <strong>der</strong> Wärmeleitfähigkeit für Aufdachdämmungen<br />
aus Holzfaserplatten beträgt B = 0,040 - 0,050 W/mK.<br />
Zur Abschätzung des Wärmeschutzes sind Wärmedurchlasswi<strong>der</strong>stände<br />
(R-Werte, siehe Seite 91) in Tab. H5.34 aufgeführt.<br />
Dicke<br />
Befestigung<br />
Wärmeleitfähigkeit B [W/mK]<br />
d [mm] 0,050 0,045 0,040<br />
80 1,60 1,78 2,00<br />
100 2,00 2,22 2,50<br />
120 2,40 2,67 3,00<br />
140 2,80 3,11 3,50<br />
160 3,20 3,56 4,00<br />
180 3,60 4,00 4,50<br />
200 4,00 4,44 5,00<br />
220 4,40 4,89 5,50<br />
240 4,80 5,33 6,00<br />
Tab. H5.34 R-Werte für Aufdachdämmung aus Holzfaser.<br />
Je nach Druckfestigkeit <strong>der</strong> Holzfaserdämmplatten sind zwei Befestigungsvarianten<br />
zu unterscheiden:<br />
Abb. H5.33<br />
Aufdachdämmung auf<br />
tragen<strong>der</strong> und aussteifen<strong>der</strong><br />
Schalung.<br />
Nicht bewitterbare<br />
Holzfaserdämmplatten<br />
werden häufig mit<br />
Holzfaser-Unterdeckplatten<br />
abgedeckt.<br />
Bild: Gutex<br />
• Druckfestigkeit < 50 kPa: Doppelgewindeschrauben in V-förmiger<br />
Anordnung, <strong>der</strong>en Unterkopfgewinde die Konterlattung und damit die<br />
Eigen- und Schneelasten des Daches trägt. Einzelne Schrau-ben zur<br />
Windsogsicherung werden senkrecht zu den Sparren eingeschraubt.<br />
• Druckfestigkeit ab 50 kPa: Einfachgewindeschrauben in sogenannter<br />
„kontinuierlicher Verschraubung“. Hierbei trägt <strong>der</strong> Dämmstoff die<br />
Belastung und es werden auch einige Schrauben zur Windsogsicherung<br />
senkrecht eingeschraubt.<br />
Für beide Befestigungstechniken stehen Typenstatiken <strong>der</strong> Schraubenhersteller<br />
zur Verfügung.<br />
1 Der Prüfdruck von 250 Pa lässt sich erzeugen durch ein Flächengewicht von<br />
ca. 25 kg/m².<br />
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