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1x1 der Holzprodukte - Raiss

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5. Brettsperrholz<br />

Begriffe<br />

• Brettsperrholz (BSP) ist als herstellerneutrale Produktbezeichnung in<br />

Deutschland eingeführt.<br />

• Die englischen Bezeichnungen sind Cross Laminated Timber (CLT<br />

o<strong>der</strong> auch X-Lam).<br />

• Hersteller führen an<strong>der</strong>e Produktnamen mit eigenen Definitionen von<br />

Güteanfor<strong>der</strong>ungen (z. B. Kreuzlagenholz).<br />

Produktregel, Anwendungsgebiet und Kennzeichnung<br />

Für Brettsperrholz erwirken die Hersteller Verwendbarkeitsnachweise.<br />

Dies können sein:<br />

• Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ), dokumentiert mit dem<br />

Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen). Die Hersteller verfügen<br />

über einen Befähigungsnachweis für Klebearbeiten („Leimgenehmigung“),<br />

zur Verklebung tragen<strong>der</strong> Holzbauteile gemäß DIN 1052,<br />

Anhang A.<br />

• Europäischen Zulassungen ETA führen zu einer CE-Kennzeichnung.<br />

Diese Produkte sind in Europa frei handelbar.<br />

• Noch nicht anwendbar ist z. Zt. DIN EN 16351. Dazu fehlt die<br />

Anwendungsnorm DIN 20000-x und die bauaufsichtliche Einführung.<br />

Eine CE-Kennzeichnung ist somit z. Zt. nicht möglich<br />

Das Anwendungsgebiet für Brettsperrholz wird in den<br />

Verwendbarkeitsnachweisen genannt. In <strong>der</strong> Regel<br />

beschränkt sich dies auf die Nutzungsklasse NKL 1<br />

und NKL 2.<br />

Hintergrundinformationen zum Brettsperrholz bietet das Heft „Bauen mit<br />

Brettsperrholz“, www.brettsperrholz.org.<br />

Maßhaltigkeit<br />

Die Toleranzmaße bei maßgenauem Zuschnitt sind mit dem Hersteller<br />

zu vereinbaren. Die Abweichungen in Bezug auf die Dicke sind den Herstellerangaben<br />

zu entnehmen.<br />

Holzfeuchte<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Art des Werkstoffes mit <strong>der</strong> Verleimung des Querschnittes,<br />

wird die Holzfeuchte auf u = 12 % ± 2 % begrenzt.<br />

Die Verformung ist bei Brettsperrholz in Länge und Breite sehr gering.<br />

Die „2,5 mm-Formel“ darf nur in <strong>der</strong> Dicke angewendet werden.<br />

(Hinweise zu „Schwinden und Quellen“ siehe Seite 42)<br />

Die Quell- und Schwindverformung von Brettsperrholz wird von den Herstellern<br />

angegeben und beträgt ca.:<br />

• in Plattenebene: 0,02 % je 1 % Holzfeuchteän<strong>der</strong>ung<br />

• senkrecht zur Plattenebene: 0,24 % je 1 % Holzfeuchteän<strong>der</strong>ung<br />

Holzschutz nach DIN 68800<br />

Brettsperrholz verbleibt ohne chemischen Holzschutz:<br />

• Das Risiko für einen Befall mit Holz zerstörenden Insekten kann in <strong>der</strong><br />

Nutzungsklasse NKL 1 und NKL 2 vernachlässigt werden, weil die<br />

Bretter des Brettsperrholzes im Produktionsprozess technisch<br />

getrocknet wurden (DIN 68800-1 Abschn. 8.2).<br />

• Die Gefährdung durch einen Befall mit Holz zerstörenden Pilzen kann<br />

bei Holzfeuchten unterhalb 20 % ausgeschlossen werden.<br />

(Hinweise zu „Holzschutz“ siehe Seite 43)<br />

Festigkeitsklassen<br />

Die charakteristischen Festigkeits- und Steifigkeitswerte sind den<br />

Zulassungen <strong>der</strong> Hersteller zu entnehmen.<br />

Alle Hersteller bieten Vorbemessungshilfen für übliche Laststellungen<br />

und Tragsysteme an.<br />

Diffusionsfähigkeit<br />

Der µ-Wert beträgt je nach Herstellung zwischen 30 und 80.<br />

Oberflächenqualitäten<br />

Brettsperrholz gilt zunächst als konstruktives Element und wird aus<br />

Fichte hergestellt. Die einzelnen Bretter werden entsprechend <strong>der</strong> Kriterien<br />

auf Festigkeit sortiert (Festigkeitsklassen). Weitergehende Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

bei z. B. sichtbar bleibenden Elementen müssen einzeln<br />

vereinbart werden. Dazu gehören:<br />

• Verwendung an<strong>der</strong>er Holzarten wie Tanne, Kiefer, Lärche und<br />

Douglasie.<br />

• Dekorative Oberflächen mit speziellen Sortierungen o<strong>der</strong><br />

Bearbeitungen für Äste o<strong>der</strong> größeren Harzgallen.<br />

• Akustikprofilierungen.<br />

• Gehobelte o<strong>der</strong> geschliffene Oberflächen.<br />

• Grundierungen o<strong>der</strong> Beschichtungen.<br />

Bild: Eugen Decker Holzindustrie<br />

Abb. H3.36 Für Geschossdecken, die unterseitig sichtbar bleiben,<br />

bietet Brettsperrholz ein schönes Bild, manche sagen dazu „Parkett für<br />

die Decke“.<br />

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