1x1 der Holzprodukte - Raiss
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1. Trockenestriche<br />
Arten von Trockenestrichen<br />
Gipsplatten<br />
Für Trockenestriche werden am häufigsten Gipsfaserplatten verwendet.<br />
Die Fertigteil-Estrichelemente werden in zwei Varianten hergestellt:<br />
• zwei werkseitig miteinan<strong>der</strong> verklebte Gipsfaserplatten mit versetzt<br />
angeordneten Plattenlagen, die einen Stufenfalz bilden<br />
• homogene Gipsfaser-Elemente mit eingefrästem Stufenfalz<br />
Schallschutz<br />
Bei Holzbalkendecken mit Trockenestrichelementen ist ein guter Trittschallschutz<br />
im Wohnungsbau nur durch Ausführung einer zusätzlichen<br />
Rohdeckenbeschwerung zu erreichen (Abb. I3.5). Diese muss ein Flächengewicht<br />
von m‘ 45 kg/m² aufweisen. Die Kombination mit den<br />
empfohlenen Trittschalldämmplatten und <strong>der</strong> Beschwerung ist mit dem<br />
Hersteller <strong>der</strong> Trockenestrichelemente abzustimmen.<br />
Trockenestriche aus Gipsfaserplatten können zulässige Flächenlasten<br />
von 5,0 kN/m² erreichen bei zulässigen Einzellasten von 4,0 kN. Das entspricht<br />
z. B. den Nutzlasten bei Konzertsälen, Eingangsbereichen o<strong>der</strong><br />
Flächen mit großen Menschenansammlungen (Kategorie C5 nach Tab.<br />
I3.1). Auch Geschäfte o<strong>der</strong> Warenhäuser ohne hohe Lagerregale (Kategorie<br />
D2 nach Tab. I3.1) erfor<strong>der</strong>n diese Nutzlasten.<br />
Die Herstellerangaben für die Ausführung von<br />
zusätzlichen Dämmlagen o<strong>der</strong> Schüttungen in<br />
Abhängigkeit von den Nutzlasten sind zu beachten.<br />
Holzwerkstoffe<br />
Als Trockenestriche werden z. B. OSB-Verlegeplatten o<strong>der</strong> Spanplatten<br />
mit Nut und Fe<strong>der</strong> verwendet. Um bei Holzbalkendecken einen guten<br />
Trittschallschutz zu erreichen, kommen aufgrund <strong>der</strong> höheren flächenbezogenen<br />
Masse m‘ [kg/m²] Trockenestriche aus zementgebundenen<br />
Spanplatten zum Einsatz. Diese bieten gegenüber an<strong>der</strong>en Holzwerkstoffplatten<br />
eine hohe Druckfestigkeit und Stuhlrolleneignung.<br />
Brandverhalten<br />
Durch Trockenestriche ist eine Verbesserung <strong>der</strong> brandschutztechnischen<br />
Klassifizierung von Holzbalkendecken möglich. Die Prüfzeugnisse<br />
<strong>der</strong> Hersteller sind zu beachten. Bei Brandschutzanfor<strong>der</strong>ungen sind<br />
Randdämmstreifen <strong>der</strong> Baustoffklasse A, Schmelzpunkt 1000 °C einzubauen,<br />
z. B. Randdämmstreifen aus Mineralwolle. Bei geschlossenen<br />
Holzbalkendecken ist eine Klassifizierung F30B möglich mit<br />
• Holzwerkstoffplatten, 600 kg/m³, d 16 mm<br />
• Gipsplatten, d 9,5 mm<br />
• Bretter, Parkett gespundet, d 16 mm<br />
jeweils in Verbindung mit einer Trittschalldämmung aus Mineralwolle<br />
(DES), 30 kg/m³, d 15 mm<br />
Wärmeschutz<br />
Verbundelemente aus Holzwerkstoff- o<strong>der</strong> Gipsplatten und einer Dämmschicht<br />
aus EPS-Hartschaum werden insbeson<strong>der</strong>e für die nachträgliche<br />
Dämmung <strong>der</strong> obersten Geschossdecke hergestellt. Die Verlegespanplatten,<br />
OSB- o<strong>der</strong> Gipsplatten sind auf den Dämmstoff aufkaschiert und<br />
verfügen über eine umlaufende Nut- und Fe<strong>der</strong>verbindung.<br />
Abb. I3.5<br />
Rohdeckenbeschwerung als<br />
Wabenschüttung zur Verbesserung<br />
des Trittschalls<br />
bei Wohnungstrenndecken.<br />
Verlegung<br />
Bild: James Hardie Europe<br />
Bei Holzwerkstoff-Verlegeplatten mit Nut-Fe<strong>der</strong> sind folgende Punkte zu<br />
beachten:<br />
• Verlegung im Verband mit Versatz <strong>der</strong> Plattenstöße größer 40 cm.<br />
• Randabstand zu Wänden etc. 10 mm, ggf. 15 mm.<br />
• Anordnung von Dehnfugen in Räumen mit Kantenlangen > 10 m.<br />
Dehnfugen sind dauerelastisch auszubilden.<br />
• Verleimung <strong>der</strong> Platten in Nut und Fe<strong>der</strong> mit PVAC-Klebstoffen <strong>der</strong><br />
Beanspruchungsgruppe D3 und D4 nach DIN EN 204. Aushärtung<br />
mindestens 24 Stunden unter Druck, z. B. mittels Spannkeilen.<br />
Trockenestriche benötigen einen ebenen Untergrund. Ist <strong>der</strong> Rohboden<br />
nicht eben genug, so wird häufig eine Trockenschüttungen eingebaut.<br />
Damit lassen sich in <strong>der</strong> Regel Höhen von 10 mm bis 100 mm ausführen.<br />
Die Schicht für den Höhenausgleich kann zur Führung von Installationen<br />
genutzt werden.<br />
Bei Holzwerkstoffen als Verlegeuntergrund für Bodenbeläge ist zu<br />
beachten:<br />
• Parkett werden auf Holzwerkstoffplatten aufgrund des ähnlichen<br />
Quell- und Schwindverhaltens meist verklebt. Bei schwimmendem<br />
Aufbau sind Mindestdicken zu beachten.<br />
• Für die direkte Verlegung von keramischen Belagen sind<br />
Holzwerkstoffplatten nicht geeignet. Eine Zwischenlage aus<br />
Gipsfaserplatten ist notwendig.<br />
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