1x1 der Holzprodukte - Raiss
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0. Einführung, Hinweise<br />
0. Einführung, Hinweise<br />
Hintergrund und Geschichte des Bauholzes<br />
Holz ist ein dekorativer Werkstoff. Dieses Verkaufsargument gilt nicht nur<br />
für den Innenausbau. Auch im Holzbau schätzen viele Kunden den<br />
Charme von sichtbaren Tragkonstruktionen aus Holz.<br />
Doch zunächst einige Hintergründe. Bauholz hat sich von einem lokal<br />
hergestellten Material zu einem Industrieprodukt entwickelt. Über Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
verlief die Wert-schöpfungskette vom Forst über das örtliche<br />
Sägewerk zum Zimmerer. Dies ist insofern bedauerlich, weil die örtliche<br />
Strukturen vermutlich unwie<strong>der</strong>bringlich ersetzt wurden. Holz wurde viele<br />
Jahrzehnte zu einem sehr geringen Preis gehandelt. Der andauernde<br />
Kostendruck und <strong>der</strong> Bedarf an Investitionen im Sägewerk haben zu vielen<br />
Schließungen und auch Insolvenzen geführt. Trotz des steigenden<br />
Bedarfs konnten kleine Sägewerke nicht mithalten.<br />
Sinnvollerweise wurden zwei Qualitätslinien entwickelt: „NSi“ für die<br />
Anwendung in geschlossenen Konstruktionen und „Si“ für die Anwendungen<br />
bei sichtbaren Tragkonstruktionen. Heute ist festzustellen, dass<br />
das Konstruktionsvollholz sich etabliert hat. Die Qualität „NSi“ ist lagermäßig<br />
verfügbar und hat sich über den Holzrahmenbau hinaus in sehr<br />
vielen Anwendungen verbreitet. Als Marke wird „KVH ® “ von <strong>der</strong> Überwachungsgemeinschaft<br />
Konstruktionsvollholz e.V. erfolgreich gepflegt.<br />
Das Konstruktionsvollholz hat dem Zimmererhandwerk<br />
einen erheblichen Qualitäts- und<br />
Leistungsschub ermöglicht. Die Vereinbarung über<br />
das Konstruktionsvollholz aus dem Jahr 1995 ist eine<br />
Sternstunde in <strong>der</strong> Verbandsarbeit des Holzbaus.<br />
Bild: Bin<strong>der</strong>holz Oberrot<br />
Abb. H3.1 Bauholz wurde noch lange in vielen kleinen örtlichen<br />
Sägewerken produziert.<br />
Im Jahr 1995 ist für das Holzbaugewerbe etwas sehr Bedeutendes<br />
geschehen. Die Zimmererverbände und die Sägewerksverbände haben<br />
sich auf dem Hintergrund zunehmen<strong>der</strong> Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen des<br />
Holzhausbaus zu einer Vereinbarung über das „Konstruktionsvollholz“<br />
verständigt. Wie schon das Brettschichtholz sollte sich nun auch das<br />
Konstruktionsvollholz im Markt etablieren. Das produzierende Sägewerk<br />
und das verarbeitende Zimmererhandwerk sollten sich gleichermaßen<br />
an <strong>der</strong> standardisierten Qualität des Konstruktionsvollholzes orientieren.<br />
Abb. H3.2 Als Marke für<br />
Konstruktionsvollholz wurde das<br />
KVH ® geschaffen, was eine<br />
dynamische Entwicklung im<br />
Holzbau ermöglicht hat. Kurze<br />
Lieferzeiten und optimale<br />
Qualität sind verlässliche<br />
Attribute.<br />
Bild: Ing.-Büro Meyer<br />
Bild: Rettenmeier<br />
Abb. H3.3 Produktion in einem<br />
mo<strong>der</strong>nen Sägewerk. Oben die<br />
Überwachung des Einschnitts. Rechts<br />
das auskappen und vorbereiten <strong>der</strong><br />
Keilzinkung im Zuge <strong>der</strong> Holzsortierung.<br />
Bild: Ante<br />
Zwei Fehlentwicklungen beim Konstruktionsholz<br />
Selbstkritisch müssen wir allerdings auch Fehlentwicklungen erkennen.<br />
Es werden zwei grundlegende Fehler im Sortiment Konstruktionsvollholz<br />
begangen (siehe Folgeseiten):<br />
• Zu große Querschnitte - „Holztrocknung“ auf Seite 43<br />
• „NSi wird missbraucht!“ auf Seite 48<br />
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