1x1 der Holzprodukte - Raiss
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GLOSSAR<br />
V<br />
Verschleißbauteil<br />
nichttragende Bauteile, welche aufgrund von Abnutzungsbeanspruchungen<br />
(z. B. Bewitterung) geringere Nutzungsdauern aufweisen als sie für<br />
tragende Bauteile gefor<strong>der</strong>t werden; sie können ohne größeren Aufwand<br />
und Kosten erneuert und ausgetauscht werden (Quelle: [6])<br />
Es wird empfohlen <strong>der</strong>artige Bauteile in den Planungsunterlagen deutlich<br />
zu kennzeichnen und mit dem Auftraggeber darüber eine Vereinbarung<br />
zu treffen.<br />
Vollholz<br />
ist die Bezeichnung für entrindete Rundhölzer und Bauhölzer (Kanthölzer,<br />
Bohlen, Bretter, Latten) aus Nadel- o<strong>der</strong> Laubholz (DIN EN 14081).<br />
Vordeckung<br />
ist eine Abdeckung z. B. von Holzschalungen vor <strong>der</strong> Weiterarbeit, also<br />
vor dem Ausführen <strong>der</strong> eigentlichen Dachdeckung, Abdichtung o<strong>der</strong><br />
Außenwandbekleidung. Je nach Art und Ausführung <strong>der</strong> Vordeckung<br />
kann sie auch als Behelfsdeckung dienen o<strong>der</strong> zu einem Unterdach<br />
o<strong>der</strong> einer Unterdeckung beitragen.<br />
W<br />
Wärmekapazität, spezifische c<br />
gibt an, wie groß die Wärmemenge in Joule ist, die 1 kg eines Stoffes<br />
aufnimmt o<strong>der</strong> abgibt, wenn dessen Temperatur um 1 K (Kelvin) erhöht<br />
o<strong>der</strong> gesenkt wird. Für einige Baustoffe sind in DIN EN 12524 Rechenwerte<br />
<strong>der</strong> spezifischen Wärmekapazität angegeben, o<strong>der</strong> es liegen Herstellerprüfwerte<br />
vor.<br />
Je größer die spezifische Wärmekapazität, um so größer ist die Fähigkeit<br />
eines Baustoffes (pro kg) Wärmeenergie zu speichern! Wasser hat<br />
eine hohe Speicherfähigkeit mit c = 4182 J/kg K (bei 20 °C), Luft dagegen<br />
eher gering mit c = 1005 J/kg K, ähnliche Werte wie Luft haben<br />
Beton und Gips.<br />
Die spezifische Wärmekapazität wird bei den Berechnungen zum sommerlichen<br />
Hitzeschutz benötigt.<br />
Wärmeleitfähigkeit, Wärmeleitzahl [W/m K]<br />
ist diejenige Wärmemenge [J = Joule], die in einer Sekunde durch einen<br />
Quadratmeter einer einen Meter dicken Baustoffschicht hindurch strömt,<br />
wenn <strong>der</strong> Temperaturunterschied zwischen den beiden Oberflächen ein<br />
Kelvin (K) beträgt.<br />
(Ein Joule J entspricht einer Wattsekunde Ws).<br />
In <strong>der</strong> Bautechnik wird ausschließlich mit dem Bemessungswert <strong>der</strong><br />
Wärmeleitfähigkeit zur Berechnung des U-Wertes verwendet. In den<br />
Leistungserklärungen für Bauprodukte nach europäischen Normen wird<br />
<strong>der</strong> Nennwert <strong>der</strong> Wärmeleitfähigkeit D angegeben. Bemessungswerte<br />
<strong>der</strong> Wärmeleitfähigkeit B sind in DIN 4108-4 aufgeführt.<br />
Wärmeschutz<br />
Angabe bei Außenbauteilen von beheizten Gebäuden bezüglich des<br />
Wärmedurchganges. Als Maß wird <strong>der</strong> Wärmedurchgangskoeffizient<br />
(U-Werte) errechnet. Dabei wird die ungestörte Bauteilfläche betrachtet.<br />
Seitliche Anschlüsse <strong>der</strong> Bauteile werden über die Beurteilung <strong>der</strong> Wärmebrücken<br />
berücksichtigt.<br />
In den weiteren Berechnungen zum Wärmeschutz wird <strong>der</strong> Energiebedarf<br />
des Gebäudes nach den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes<br />
GEG ermittelt.<br />
Wasserdampfdiffusion<br />
Wan<strong>der</strong>ung von Wassermolekülen in einem Gasgemisch, z. B. Luft bzw.<br />
Luft in den Porenräumen von Baustoffen, aufgrund von Dampfteildruckunterschieden.<br />
Wasseraufnahme<br />
wird in den Produktnormen für Dämmstoffe definiert (siehe ab Seite 87).<br />
Danach unterscheidet man für die unterschiedlichen Anwendungsgebiete<br />
die „kurzzeitige Wasseraufnahme“ W p und die „langzeitige Wasseraufnahme“<br />
W lp .<br />
Wasser ableitende Schicht<br />
Unter Eindeckungen und Fassaden sind u.U. zusätzlich Wasser ableitende<br />
Schichten erfor<strong>der</strong>lich. Nach dem Fachregelwerk des ZVDH [10]<br />
werden dafür Unterspannungen, Unterdeckungen und Unterdächer<br />
unterschiedlicher Ausführung vorgesehen. Der ZVDH hat dazu<br />
das „Merkblatt für Unterdächer, Unterdeckungen und Unterspannungen“<br />
herausgegeben.<br />
Wasserdampfdiffusionswi<strong>der</strong>stand []<br />
wird für viele Bauprodukte mit den Werten für feucht / trocken angegeben,<br />
z. B. 50 / 100. Das bedeutet, dass sich das Diffusionsverhalten mit<br />
zunehmen<strong>der</strong> Feuchteaufnahme verän<strong>der</strong>t. Die meisten Baustoffe werden<br />
dabei diffusionsoffener.<br />
Für den Nachweis bezüglich Dampfdiffusion ist als µ-Wert <strong>der</strong> ungünstige<br />
Wert anzunehmen (i. d. R. bei Innenanwendung <strong>der</strong> niedrige Wert<br />
und bei <strong>der</strong> Außenanwendung <strong>der</strong> höhere Wert).<br />
Im Zusammenhang mit dem µ-Wert steht <strong>der</strong> s d -Wert.<br />
Herleitung:<br />
Quotient aus Wasserdampf-Diffusionsleitkoeffizient in Luft δ 0 und Wasserdampf-Diffusionsleitkoeffizient<br />
in einem Stoff δ zu:<br />
µ = δ 0 / δ<br />
Wassersäule<br />
<strong>der</strong> Prüfwert für die Wassersäule (Wasserdichtheit für Bahnen mit wasserableiten<strong>der</strong><br />
Funktion) wird nach DIN EN 20811 in Meter [m] ermittelt.<br />
Diese Prüfung wird abgelöst durch den „Wi<strong>der</strong>stand gegen Wasserdurchgang“.<br />
Wärmeleitfähigkeitsgruppen (WLG) werden heute nicht<br />
mehr definiert. Von den Herstellern werden stattdessen die<br />
„Bemessungswerte <strong>der</strong> Wärmeleitfähigkeit“ angegeben.<br />
Bitte weiter lesen ab Seite 131.<br />
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