1x1 der Holzprodukte - Raiss
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3. Trocken-, Ausgleichsschüttungen<br />
Auswahl <strong>der</strong> Schüttung<br />
Folgende Arten von Schüttungen werden unterschieden:<br />
• Ungebundene Schüttungen / lose Schüttungen – Die Stabilität wird<br />
durch Reibung bzw. Verkrallung <strong>der</strong> Körnung erreicht. Beim Ausbau<br />
zerfallen sie wie<strong>der</strong> in ihre Ursprungsform. 1<br />
• In Form gefasste Schüttungen – In <strong>der</strong> Baupraxis werden z. B.<br />
Pappwaben eingesetzt, die mit einer Schüttung verfüllt werden.<br />
• Gebundene Schüttungen – Die Körnung verklebt beim Verdichten.<br />
Beim Ausbau können zusammenhängende Teile entnommen werden,<br />
die manuell wie<strong>der</strong> in Körnung zerbröselt werden können.<br />
Brandverhalten<br />
Trocken- und Ausfgleichsschüttungen aus Gesteinskörnungen können<br />
bezüglich ihres Brandverhalten als „nicht brennbar“ A1 nach DIN 4102<br />
eingestuft werden. Bei einer Bitumenumhüllung <strong>der</strong> Körner wird das Produkt<br />
<strong>der</strong> Klasse E nach DIN EN 13501-1 zugeordnet, was <strong>der</strong> bautechnischen<br />
Benennung „normal entflammbar“ entspricht.<br />
Feuchteverhalten<br />
Zur Verbesserung des Schallschutzes von Holzbalken- und Massivholzdecken<br />
werden schwere Schüttungen mit einem Flächengewicht von<br />
mindestens 15 kg/m² je cm Höhe eingebaut (Deckenbeschwerung).<br />
Die Schüttung auf Holzdecken sollte möglichst „weich“ sein. Eine Ungebundene<br />
Schüttung ist daher gut geeignet, muss jedoch gegen „Verrutschen“<br />
gesichert sein. Folgende Beschwerungen könnnen als<br />
bauakustisch gleichwertig angesehen werden:<br />
• Schüttung im Lattenraster<br />
• Wabenschüttung<br />
• elastisch gebundene Schüttung (Bindemittel Latex o<strong>der</strong><br />
polymerbasiert)<br />
Verlegung<br />
Installationsleitungen, wie Rohre, Kabel etc. sind auf dem Rohboden zu<br />
befestigen. Durch eine Ausgleichsschicht ist wie<strong>der</strong> eine ebene und tragfähige<br />
Oberfläche zur Aufnahme <strong>der</strong> Dämmschicht, zumindest jedoch<br />
<strong>der</strong> Trittschalldämmung, zu schaffen. Die erfor<strong>der</strong>liche Konstruktionshöhe<br />
ist einzuplanen. Die Ausgleichsschicht muss im eingebauten<br />
Zustand eine gebundene Form aufweisen. Ungebundene Schüttungen<br />
dürfen verwendet werden, wenn <strong>der</strong>en Brauchbarkeit nachgewiesen ist.<br />
Durch eine Hydrophobierung werden Schüttungen wasserabweisend<br />
hergestellt. Bei Stahlbetondecken ist gegebenenfalls eine PE-Folie unter<br />
<strong>der</strong> Schüttung anzuordnen als Schutz vor evtl. aufsteigen<strong>der</strong> Restfeuchte.<br />
Wärmeschutz<br />
Schüttungen als Wärmedämmung von Bodenplatten können mit einer<br />
Dicke bis 200 mm eingebaut werden. Ein Lattenraster erleichtert den<br />
Einbau und dient als Unterkonstruktion für den Fußbodenaufbau. Siehe<br />
„Wärmeschutz“ auf Seite 215.<br />
Schallschutz<br />
Durch die Anordnung einer Trockenschüttung mit d 30 mm unter Trittschalldämmplatten<br />
mit Fertigteilestrich kann z. B. eine Verbesserung des<br />
Norm-Trittschallpegels von ca. 3 bis 4 dB erreicht werden (Herstellerangabe).<br />
Das Flächengewicht von Trockenschüttungen beträgt je nach eingesetztem<br />
Material ca. 4 bis 7,5 kg/m² je cm Höhe (Herstellerangaben).<br />
Bild: Knauf Gips KG<br />
Abb. I3.9 Trockenschüttung aus Blähperlit. Durch die spezielle,<br />
teilweise Ummantelung mit Bitumen geeignet als Ausgleichsschicht in<br />
„gebundener Form“ unter schwimmenden Estrichen nach DIN 18560-2.<br />
1 Quelle: Merkblatt des Bundesverbandes Estrich und Belag (BEB), Nr. 4.6 Hinweise<br />
zur Planung und Ausführung von Fußbodenkonstruktionen bei Rohren, Leitungen<br />
und Einbauteilen auf Rohdecken, Stand: Januar 2015<br />
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