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1x1 der Holzprodukte - Raiss

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G. Holz im Garten<br />

G3. Anwendungen<br />

5. Spielgeräte<br />

Bei Spielgeräten im Freien stehen vor allem sicherheitstechnische Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

im Vor<strong>der</strong>grund. Dies spiegelt sich in einer Vielzahl von Normen<br />

wie<strong>der</strong>, die unter an<strong>der</strong>em die sicherheitstechnischen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an Spielgeräte aus Holz regeln.<br />

Richtig geschützt und verbaut, werden vor allem einheimische Holzarten<br />

wie Kiefer und Fichte für Spielgeräten eingesetzt, aber auch dauerhaftere<br />

Holzarten wie Lärche und Douglasie finden Verwendung. Bei <strong>der</strong><br />

Kennzeichnung von Spielgeräten wird zwischen Geräten im öffentlichen<br />

und privaten Bereich unterschieden.<br />

Regeln für die Sicherheit<br />

Geräte für den privaten Bereich müssen den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

DIN EN 71 „Sicherheit von Spielzeug“ entsprechen. Oft sind sie mit dem<br />

TÜV o<strong>der</strong> GS-Prüfzeichen versehen. Diese Geräte dürfen nicht im<br />

öffentlichen Bereich aufgestellt werden. Die öffentlich zugänglichen<br />

Geräte müssen nach <strong>der</strong> DIN EN 1176 geprüft und gekennzeichnet sein.<br />

Auszüge aus den wichtigsten Regelungen <strong>der</strong> DIN EN 1176-1:<br />

• Werkstoffe sollen fachgerecht verarbeitet werden.<br />

• Mögliche toxische Risiken beim Oberflächenanstrich sollten<br />

beson<strong>der</strong>s beachtet werden.<br />

• Werkstoffe müssen so ausgewählt sein, dass die Standsicherheit <strong>der</strong><br />

Konstruktion nicht vor <strong>der</strong> nächsten fälligen Wartungsinspektion<br />

beeinträchtigt wird.<br />

• Beson<strong>der</strong>e Sorgfalt sollte auf die Auswahl von Werkstoffen verwendet<br />

werden, die für Geräte vorgesehen sind, die extremen Klima- o<strong>der</strong><br />

Witterungsbedingungen ausgesetzt sind.<br />

• Bei vorauszusehenden sehr niedrigen o<strong>der</strong> sehr hohen Temperaturen<br />

sollten die Werkstoffe sorgfältig ausgewählt werden, um mögliche<br />

Risiken durch direkten Hautkontakt zu vermeiden.<br />

• Bauteile aus Bauholz müssen so ausgebildet sein, dass<br />

Nie<strong>der</strong>schläge ungehin<strong>der</strong>t ablaufen o<strong>der</strong> abtropfen können und ein<br />

Wasserstau vermieden wird.<br />

Holzschutz<br />

Spielplatzeinrichtungen aus Holz sind nach DIN 68800 hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Dauerhaftigkeit zu beurteilen. In Frage kommen die Gebrauchsklassen<br />

GK 3.1 / 3.2 / 4. Die verschiedenen Bauteile werden den<br />

Gebrauchsklassen zugeordnet, woraus sich die erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen<br />

zum Holzschutz ableiten. Dies bedeutet allerdings nicht<br />

zwangsläufig, dass ein chemischer Holzschutz einzusetzen wäre.<br />

Vielmehr sind zunächst die baulichen (konstruktiven) Maßnahmen zu<br />

ergreifen, um einerseits die Auffeuchtung mit Nie<strong>der</strong>schlagswasser und<br />

Bodenfeuchte zu minimieren und an<strong>der</strong>erseits die Austrocknung <strong>der</strong><br />

Bauteile zu ermöglichen.<br />

Fällt ein Bauteil immer wie<strong>der</strong> in den hinreichend trockenen Zustand<br />

zurück, so handelt es sich um die Gebrauchsklasse GK 3.1 und es<br />

kann mit natürlichem Kernholz <strong>der</strong> Lärche o<strong>der</strong> Douglasie gearbeitet<br />

werden.<br />

Der direkte Kontakt von Holz und Kin<strong>der</strong>händen ist auf Spielplätzen<br />

etwas ganz Alltägliches, aber daraus entstehende Gefahren sind nicht<br />

sofort ersichtlich. Da Kin<strong>der</strong> direkten Kontakt zum Holz haben und oft<br />

Dinge in den Mund stecken, sollte man bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Hölzer, <strong>der</strong>en<br />

Verarbeitung und insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> verwendeten Holzschutzmittel<br />

beson<strong>der</strong>e Vorsicht walten lassen.<br />

Unfallschutz<br />

Holzschutzmittel müssen für die Verwendung bei<br />

Spielgeräten geeignet sein. Im Zweifel sollte eine<br />

Unbedenklichkeitserklärung des Herstellers<br />

angefor<strong>der</strong>t werden.<br />

In DIN EN 1176 sind Bestimmungen zu Brandschutz, Materialverarbeitung,<br />

Unfallschutz sowie zur Wartung enthalten. Dabei sind folgende<br />

konstruktive Maßnahmen von beson<strong>der</strong>er Bedeutung bei Geräten aus<br />

Holz.<br />

• Keine Hölzer mit waagerecht liegenden Flächen einbauen<br />

(Rutschgefahr).<br />

• Horizontale Hölzer so einbauen, dass keine Risse nach oben zeigen.<br />

• Rissarme, kerngetrennte Hölzer verwenden.<br />

• Stirnflächen sollten abgeschrägt (noch besser: abgedeckt) sein.<br />

• Stöße sollen mit Luftfugen ausgeführt werden.<br />

• Hölzer mit Erdkontakt vermeiden, durch Verwendung von<br />

Pfostenschuhen o. ä.<br />

• Hölzer mit entsprechenden Dauerhaftigkeitsklassen verwenden.<br />

• Schraubenverbindungen in das Holz einsenken bzw. vorbohren, so<br />

dass keine unnötigen Risse o<strong>der</strong> Ausbrechungen entstehen.<br />

• Stauflächen von Wasser durch angeschrägte Flächen vermeiden.<br />

Bild: Siegfried Meyer<br />

Abb. G3.10<br />

Bei Spielgeräten steht die Sicherheit im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

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