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1x1 der Holzprodukte - Raiss

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I. Innenausbau<br />

I1. Türen<br />

Einbruchschutz<br />

In DIN EN 1627 1 sind u. a. die Wi<strong>der</strong>standsklassen aufgeführt, die für<br />

einbruchhemmende Bauteile gelten. Nach dem englischen Begriff<br />

Resistance Class werden acht Wi<strong>der</strong>standsklassen unterschieden:<br />

RC 1 N, RC 2 N sowie RC 1 bis RC 6. Das N in den ersten beiden<br />

Kategorien verweist auf die Möglichkeit <strong>der</strong> nationalen Regelung<br />

bestimmter Inhalte. Die Wi<strong>der</strong>standsklassen werden wie folgt definiert:<br />

a Keine Zuordnung möglich, da Prüfanfor<strong>der</strong>ungen erhöht wurden.<br />

b Zusatzprüfung mit dem Spalthammer nach DIN EN 1630:2011-09.<br />

• Die niedrigsten Wi<strong>der</strong>standsklassen RC 1 N / RC 1 sollten bei<br />

gefor<strong>der</strong>ter Einbruchhemmung nur dort eingesetzt werden, wo kein<br />

ebenerdiger Zugang möglich ist.<br />

• Bei <strong>der</strong> Klasse RC 2 besteht das Türelement in <strong>der</strong> Prüfung einen<br />

dreiminütigen Wi<strong>der</strong>stand bei Verwendung von einfachem Werkzeug<br />

wie z. B. Schraubendreher.<br />

Hier geht es um den Schutz vor „Gelegenheitseinbrechern“.<br />

• Die Wi<strong>der</strong>standsklassen RC 4 bis RC 6 erfor<strong>der</strong>n aufwändige und<br />

schwere Konstruktionen, die im Wohn- und Bürobereich nur sehr<br />

selten zum Einsatz kommen.<br />

Strahlenschutz<br />

Wi<strong>der</strong>standsklasse nach<br />

DIN EN 1627<br />

DIN 18106 (veraltet)<br />

RC 1 N<br />

— a<br />

RC 1<br />

— a<br />

RC 2 N —<br />

RC 2 WK 2<br />

RC 3 WK 3<br />

RC 4 WK 4<br />

RC 5 WK 5<br />

RC 6<br />

WK 6 b<br />

Strahlenschutztüren werden vorwiegend in medizinischen Einrichtungen<br />

eingesetzt und dienen dem Schutz vor Röntgen-, Gamma- und Elektronenstrahlung.<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an Strahlenschutztüren sind in DIN 6834-1<br />

festgelegt. Der Strahlenschutz wird durch Bleieinlagen erzielt, die in das<br />

Türblatt und ggf. in die Zarge integriert sind. Die Dicke <strong>der</strong> Bleieinlage<br />

bestimmt das Maß <strong>der</strong> Schutzwirkung. Üblicherweise wird im Rahmen<br />

eines Strahlenschutzplanes des Geräteherstellers ein „Bleigleichwert“<br />

gefor<strong>der</strong>t. Dieser wird in Pb + mm ausgedrückt.<br />

• Die Türhersteller geben den Bleigleichwert nach DIN EN 61331 an.<br />

• Ab PB-2mm ist ein Spezialschloss einzusetzen, das den direkten<br />

Strahlendurchgang über Drücker und Schlüssellöcher verhin<strong>der</strong>t.<br />

• Pro mm Bleieinlage erhöht sich das Gewicht des Türblatts um ca.<br />

11 kg/m².<br />

• Holzzargen eignen sich wegen <strong>der</strong> großen Türgewichte nur für<br />

Bleigleichwerte bis Pb-2mm.<br />

1 DIN EN 1627, „Türen, Fenster, Vorhangfassaden, Gitterelemente und Abschlüsse –<br />

Einbruchhemmung – Anfor<strong>der</strong>ungen und Klassifizierung“<br />

Schallschutz<br />

In DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ werden für Türelemente je nach<br />

Gebäude- bzw. Raumart Mindestanfor<strong>der</strong>ungen an den Schallschutz<br />

festgelegt. Bei Geschosshäusern mit Wohnungen und Arbeitsräumen,<br />

bei Beherbergungsstätten o<strong>der</strong> Schulen müssen Türen folgende Werte<br />

für R w (bewertetes Schalldämm-Maß) erfüllen:<br />

Bereiche, zwischen denen eine Tür eingesetzt wird<br />

Über die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> DIN 4109 hinaus können individuelle R w -<br />

Werte vereinbart werden. Kriterien hierfür sind in <strong>der</strong> Richtlinie VDI 3728<br />

aufgeführt. Es werden 5 Schallschutzklassen (SSK) unterschieden.<br />

Dabei sind die Schallschutzklassen 1 - 3 in <strong>der</strong> Praxis relevant:<br />

Die Eignungsprüfung einer betriebsfertigen Tür erfolgt in einem Prüfstand.<br />

Die Schallübertragung erfolgt nur über das geprüfte Bauteil, d. h.<br />

des Türblatts mit Zarge, Dichtungen und Beschlägen. Der Einfluss von<br />

an<strong>der</strong>en Bauteilen wie Wand, Decke o<strong>der</strong> Fußboden ist unterdrückt.<br />

Beschusshemmung<br />

erf. R w<br />

Raum 1 Raum 2 (SSK)<br />

Hausflure o<strong>der</strong><br />

Treppenräume<br />

Flure in Hotels<br />

o<strong>der</strong> Schulen<br />

Hausflure o<strong>der</strong><br />

Treppenräume<br />

Schallschutzklasse<br />

Flure, Dielen von Wohnungen<br />

Übernachtungsräume in Hotels,<br />

Unterrichtsräume in Schulen<br />

Aufenthaltsräume von Wohnungen<br />

(Großraumwohnung)<br />

erf. R w<br />

27 dB<br />

(SSK 1)<br />

32 dB<br />

(SSK 2)<br />

37 dB<br />

(SSK 3)<br />

R w<br />

(Laborprüfwert)<br />

SSK 1 25 - 29 (ca. 27) dB 32 dB<br />

SSK 2 30 - 34 (ca. 32) dB 37 dB<br />

SSK 3 35 - 39 (ca. 37) dB 42 dB<br />

Tab. I1.21 Schallschutzklassen nach VDI 3728.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> hohen Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen hat ein durchschusshemmendes<br />

Türblatt als Son<strong>der</strong>konstruktion keinen Rahmen, son<strong>der</strong>n eine<br />

durchgehende Einlage aus vielschichtigem Furnier (Panzerholz). Für<br />

eine Klassifizierung nach DIN EN 1522 werden die Einlagen am Prüfstand<br />

mit unterschiedlichen Waffen und Munitionen beschossen. Es werden<br />

7 Beschussklassen definiert (FB1 bis FB7), Glas (BR1 bis BR7).<br />

Auf <strong>der</strong> Innenseite <strong>der</strong> Tür wird darauf geachtet, ob bei einem Beschuss<br />

des Prüfkörpers Material- o<strong>der</strong> Glassplitter abgeplatzt sind. Die Prüfergebnisse<br />

erhalten deshalb den Zusatz:<br />

• S - Splitterabgang<br />

• NS - kein Splitterabgang<br />

Durchschusshemmende Türen dienen dem Personen- und Objektschutz.<br />

Mögliche Einsatzorte sind Flughäfen, Polizeidienststellen, EDV-<br />

Anlagen, Banken, Sparkassen, Ministerien und Behörden, Botschaften,<br />

Arzneidepots, etc.<br />

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