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1x1 der Holzprodukte - Raiss

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3. Pflegeöle<br />

Abb. G4.3 Die Beschichtung sollte auf die Art des Bauteils<br />

angepasst werden. Schutz vor eindringendem Wasser und <strong>der</strong> Chance<br />

des Austrocknens sind abzuwägen. Dickschichtlasuren bieten einen<br />

beson<strong>der</strong>s hochwertigen Schutz für viele Anwendungen.<br />

Lasuren haften beson<strong>der</strong>s gut auf feingesägten und<br />

gebürsteten Oberflächen.<br />

Gehobeltes Bauholz sollte vor dem Beschichten mit<br />

Lasuren geschliffen werden.<br />

Bild: Saicos<br />

Kunstharzlacke<br />

bilden einen geschlossenen Anstrichfilm, die Holzstruktur scheint kaum<br />

durch. Der Untergrund sollte glatt sein. Lacke sind gut wasserabweisend<br />

und haben bei Vollpigmentierung einen hohen UV-Schutz. Sie werden<br />

für „maßhaltige“ Bauteile wie Fenster eingesetzt.<br />

Ölbasierende Anstrichsysteme<br />

Ölbasierende Anstrichsysteme sind wie Lacke und Lasuren im<br />

gesamten Farbspektrum erhältlich, auch als biozidhaltige Anstrichmittel.<br />

Sie dringen tief in das Holz ein und stellen auf diese Weise eine gute<br />

Haftung zum Untergrund her. Durch die Verbindung kann <strong>der</strong> Beschichtungsfilm<br />

nicht reißen. Anstriche auf Ölbasis sind mit unterschiedlichen<br />

Lösungsmitteln auf dem Markt. Öle haben eine langsamere Trockenzeit<br />

gegenüber wasserbasierenden Systemen, was von Vorteil bei starker<br />

Sonneneinstrahlung sein kann.<br />

Bei <strong>der</strong> Verarbeitung von Ölen muss darauf geachtet werden, dass Lappen,<br />

Pinsel etc. erst an <strong>der</strong> Luft trocknen müssen, da das Material zur<br />

Selbstentzündung neigt.<br />

Ist bei Anstrichen eine gewisse Schichtdicke vorgeschrieben, sind ölbasierende<br />

Anstrichsysteme nicht zulässig.<br />

Deckende Beschichtungen<br />

Zu den deckenden Beschichtungen gehören:<br />

• Dispersions-Beschichtungen (wasserverdünnbar), auch als<br />

Holzfarben o<strong>der</strong> „Wetterschutzfarben“ bezeichnet<br />

• Dispersionslackfarben (wasserverdünnbare Kunststoffdispersionen)<br />

• Lackfarben (lösemittelverdünnbar), i. d. R. mit Alkydharzen als<br />

Bindemittelbasis<br />

Je nach Bindemittel und Zusammensetzung können auch deckende<br />

Beschichtungen auf UV-Licht empfindlich reagieren. Die Beschichtung<br />

verwittert und wird spröde. Es können Risse entstehen, durch die Wasser<br />

eindringen kann. Gut geeignet sind dauerelastische deckende<br />

Beschichtungen, die weniger zu Rissbildung neigen. Verbreitet sind<br />

Systeme auf Basis wasserverdünnbarer Acrylat- / Alkydharze. Bei nicht<br />

„maßhaltigen“ Bauteilen im Außenbereich ist auf die Diffusionsoffenheit<br />

<strong>der</strong> Beschichtung zu achten.<br />

3. Pflegeöle<br />

Einsatzbereiche von Pflegeölen sind oftmals Dielenbeläge und Terrassenmöbel.<br />

Öle sind nicht filmbildend. Das Holz behält seine offenporige<br />

Oberfläche. Es wirkt hydrophobierend, dabei wird die Feuchtigkeit<br />

nicht völlig aus dem Holz ausgesperrt, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Feuchteaustausch<br />

wird verlangsamt. Das Öl kann bei einigen Holzarten im Laufe <strong>der</strong> Zeit<br />

absacken, so dass häufiger als bei schichtbildenden Anstrichen eine<br />

weitere Behandlung erfor<strong>der</strong>lich wird.<br />

Der UV-Schutz ist bei Pflegeölen begrenzt. Der Vergrauungsprozess<br />

wird verlangsamt, aber nicht aufgehoben. An<strong>der</strong>s als bei Lasuren können<br />

die Pflegeöle auch auf angewittertem, vergrautem Holz aufgetragen<br />

werden. Es ist lediglich eine Reinigung notwendig, ggf. Entgrauer einsetzen.<br />

An die Oberflächenqualität des Holzes werden bei Pflegeölen weit<br />

geringere Anfor<strong>der</strong>ungen gestellt, als gegenüber Beschichtungen.<br />

Bild: Obermeier<br />

Abb. G4.4 Die Behandlung von Holz mit Pflegeölen ist eine<br />

Hydrophobierung und weniger eine Beschichtung.<br />

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