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1x1 der Holzprodukte - Raiss

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GLOSSAR<br />

Schalung<br />

Flächiger Belag aus Holzbrettern o<strong>der</strong> Holzwerkstoffplatten auf einer<br />

Holzkonstruktion. Dieser Begriff ist eher umgangssprachlich geprägt und<br />

technisch oft unkonkret. Zudem wird „Schalung“ unterschiedlich angewendet<br />

und ist für sich stehend somit uneindeutig.<br />

• Bretter, die für Schalungen verwendet werden.<br />

• Betonschalung als Hilfskonstruktion zur Formgebung vor dem<br />

betonieren.<br />

• Dachschalung haben verschiedene Anwendungen:<br />

1. Tragende Beplankungen unter:<br />

- Dachabdichtungen,<br />

- flächigen Dämmlagen,<br />

- nicht selbsttragenden Metalldeckungen (z. B. Stehfalzdeckung).<br />

Bei Brettern min. 24 mm dick, bei Holzwerkstoffen min. 22 mm. Es ist<br />

eine Nut-Fe<strong>der</strong>-Verbindung erfor<strong>der</strong>lich.<br />

2. Nicht tragende Unterdachschalungen bei Steildächern o<strong>der</strong> flach<br />

geneigten Dächern. Sie dient als Unterlage für Unterdeckbahnen<br />

und Unterdachbahnen mit einer Mindestdicke von 18 mm, Nut +<br />

Fe<strong>der</strong> ist bei Brettern nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />

• Gesimsschalung sind Bekleidungen von Dachrän<strong>der</strong>n und<br />

Dachüberständen.<br />

Von dem Begriff „Schalung“ leiten sich we<strong>der</strong><br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die Güte von Brettern noch <strong>der</strong>en<br />

Querschnitt o<strong>der</strong> Profil ab.<br />

Schichtstoffe / Schichtpressstoffe<br />

HPL-Verfahren<br />

HPL ist die Abkürzung für High Pressure Laminate (HPL ab einer Dicke<br />

von = 2 mm sind gemäß Norm EN 438 Kompaktplatten) Durch das Herstellverfahren<br />

begründet können Kompaktplatten (Schichtstoffe ≥ 2 mm<br />

Dicke) und Oberflächen mit tiefen Strukturen hergestellt werden. In Verbindung<br />

mit den Mehretagenpressen ist theoretisch auch die Herstellung<br />

von Stückzahl eins denkbar, wobei die Wirtschaftlichkeit dann außer<br />

Acht gelassen wird.<br />

CPL-Verfahren<br />

CPL ist die Abkürzung für Continuous Pressed Laminates. Die kontinuierliche<br />

Fertigung von CPL beinhaltet die Unabhängigkeit vom Längenverschnitt<br />

sowie die Online-Nachbearbeitung. Das heißt, auftragsbezogene<br />

Längen sind flexibel und wirtschaftlich herstellbar. Hinzu<br />

kommt die Möglichkeit dünne Schichtstoffe < 0,5 mm Dicke herstellen zu<br />

können und ein bestimmtes Dickenspektrum als Rollenware zu liefern.<br />

CPL-Platten (Continuous Pressed Laminate) werden im Durchlauf- o<strong>der</strong><br />

Endlosverfahren in zweiseitig beheizten Rollenbandpressen in einer Art<br />

Endlosplatte verpresst. Der Pressdruck ist geringer als bei HPL-Platten.<br />

Schmelzkleber<br />

(engl. Hotmelt) gehören als Klebstoffe zu den synthetischen Thermoplasten.<br />

Sie werden im geschmolzenem Zustand (heiß) verarbeitet<br />

und erzielen nach dem Abkühlen, dem Erstarren ihre Klebkraft. Durch<br />

die Zuführung von Wärme lässt sich <strong>der</strong> Prozess wie<strong>der</strong> umkehren.<br />

Durch Modifikation und mit an<strong>der</strong>en Zusatzstoffen können Schmelzkleber<br />

für unterschiedliche Verfahrens- und Anwendungsbereiche modifiziert<br />

werden. Hierdurch kann z. B. eine Nachvernetzung erzielt werden,<br />

welche nach <strong>der</strong> Unterschreitung <strong>der</strong> Schmelztemperatur durch eine von<br />

außen einwirkende Feuchtigkeit entsteht.<br />

Verbreiteter Grundstoff für Schmelzkleber ist Ethylenvinylacetat (EVA-<br />

Schmelzkleber).<br />

Angewendet werden Schmelzkleber bei <strong>der</strong> Schmalflächenbeschichtung<br />

bei Holzwerkstoffplatten im Möbelbau (ab Seite 294). Auf das Beschichtungsmaterial<br />

wird in <strong>der</strong> Produktion zunächst Klebstoff heiß aufgetragen.<br />

Bei <strong>der</strong> Verarbeitung wird <strong>der</strong> Klebstoff geschmolzen und heiß<br />

(100 °C bis 210 °C) mit dem Werkstück verklebt.<br />

Schnittklassen (SKL)<br />

wurde bis zum Jahr 2008 in <strong>der</strong> DIN 68365 definiert. Es handelt sich um<br />

Definitionen über das Ausmaß von Baumkanten (Waldkanten) an einem<br />

Holzquerschnitt für Zimmererarbeiten. Es wurden die Schnittklassen S,<br />

A, B, C definiert. „S“ bedeutete scharfkantig. Mit <strong>der</strong> Neubearbeitung<br />

(Ausgabe 2008-12) sind die Schnittklassen abgeschafft.<br />

Auch heute sind in Ausschreibungen noch die Anfor<strong>der</strong>ung Schnittklasse<br />

zu finden, oft als SKL A/B. Dies hat keine Regelgrundlage und ist unnötig.<br />

Die heute obligatorische Festigkeitsklasse / Sortierklasse implementiert<br />

das Ausmaß <strong>der</strong> Baumkante. Nur bei höheren Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

sollte das Ausmaß <strong>der</strong> Baumkante beschrieben werden, z. B. „scharfkantig“.<br />

Handelt es sich um sichtbar bleibende Querschnitte, so ist die<br />

Güteklasse 1 nach DIN 68365 empfehlenswert (Tabelle H3.33 auf<br />

Seite 52).<br />

Schwinden und Quellen<br />

Nimmt Holz Feuchtigkeit auf o<strong>der</strong> gibt Holz Feuchtigkeit ab, verän<strong>der</strong>t<br />

sich sein Format. Bei Abgabe schrumpft das Holz - „schwinden“, bei<br />

Zunahme quillt das Holz - „quellen“. Das Maß hängt von <strong>der</strong> Schnittrichtung<br />

ab (siehe Abb. Glossar 16):<br />

• durch den Kern geschnitten - „radial“ - 0,16 %/%<br />

• an <strong>der</strong> Stammseite geschnitten - „tangential“ - 0,32 %/%<br />

• in Richtung <strong>der</strong> Fasern - „axial“ - 0,01 %/%<br />

Die Werte gelten für Nadelholz als Durchschnittswerte. Genaue Werte<br />

siehe Tab. Glossar. 17<br />

Der Sprung zwischen radialer und tangentialer Richtung verursacht u. a.<br />

das unterschiedliche Verformungsverhalten <strong>der</strong> verschiedenen Holzarten.<br />

Dabei gibt <strong>der</strong> Differenzfaktor einen Anhaltspunkt. In <strong>der</strong> Einschätzung<br />

<strong>der</strong> Formstabilität spricht man von: Ein Holz „steht“ besser als ein<br />

an<strong>der</strong>es. Die Erfahrung zeigt, dass eine Douglasie tatsächlich besser<br />

„steht“ als eine Tanne o<strong>der</strong> eine Lärche.<br />

Abb. Glossar 16<br />

Holz verformt sich bei Holzfeuchteän<strong>der</strong>ung<br />

unterschiedlich:<br />

radial = Schnitt durch die Markröhre;<br />

tangential = entlang <strong>der</strong> Jahrringe.<br />

Auf Grund dieser Unterschiedlichkeit<br />

entstehen bei den Holzarten<br />

unterschiedlich ausgeprägt<br />

Trockenrisse, Verformungen.<br />

radial 0,16 %<br />

axial 0,01 %<br />

tangential<br />

0,32 %<br />

Schwinden und Quellen finden statt bei Holzfeuchteän<strong>der</strong>ungen<br />

unterhalb <strong>der</strong> Fasersättigungsfeuchte.<br />

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