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1x1 der Holzprodukte - Raiss

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GLOSSAR<br />

„Biozidfreie Methoden und Minimierungsmöglichkeiten aufgrund <strong>der</strong> spezifischen<br />

Eigenschaften von Biozidprodukten birgt die Verwendung von<br />

diesen auch mögliche Risiken für Mensch und Umwelt. Daher sollte die<br />

Verwendung von Bioziden auf ein notwendiges Maß minimiert werden.<br />

Dies kann dadurch geschehen,<br />

- dass man in Bereichen auf Biozide verzichtet, in denen keine<br />

Notwendigkeit hierzu besteht (...),<br />

- dass man durch geeignete vorbeugende Maßnahmen einen Befall<br />

durch Schädlinge verhin<strong>der</strong>t und somit den Einsatz von Bioziden<br />

unnötig macht,<br />

- dass man auf biozidfreie Alternativen zurückgreift.<br />

Brandverhalten<br />

Verhalten eines Bauproduktes im Brandfall bei festgelegten Bedingungen<br />

(gemäß Prüfnorm). Dabei beeinflusst das Produkt infolge seiner Zersetzung<br />

das Brandverhalten. Bezüglich des Brandverhaltens besteht zur<br />

Zeit noch die Koexistenzphase:<br />

• <strong>der</strong> deutschen Norm DIN 4102-1: 1998-05 „Brandverhalten von<br />

Baustoffen“. Hier werden die Baustoffklassen (A1, A2, B1, B2, B3)<br />

definiert. Die Baustoffklasse B3 (leicht entflammbar) darf beim<br />

Bauen nicht verwendet werden (siehe unten).<br />

• <strong>der</strong> DIN EN 13501-1 „Klassifizierung von Bauprodukten (...)“. Auch<br />

als Euroklassen bezeichnet. Die Euroklasse F (leicht<br />

entflammbar 1 ) darf beim Bauen nicht verwendet werden (siehe<br />

unten).<br />

Letzteres ist ein sehr differenziertes Klassifizierungssystem. Detailliert<br />

wird das Thema Brandschutz in Profi-Wissen Holzbau im Abschn. C6<br />

behandelt.<br />

Wird das Brandverhalten eines Produktes in einer <strong>der</strong><br />

beiden Klassifizierungssysteme angegeben, so kann nicht<br />

automatisch auf ein bestimmtes Brandverhalten <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Klasse geschlossen werden.<br />

Das Bauordnungsrecht (Landesbauordnungen) schließt den Einsatz von<br />

„leicht entflammbaren“ Baustoffen aus. Dazu gehören die Baustoffklasse<br />

B3 und die Euroklasse F 1 . So heißt es in §26 MBO: „Baustoffe, die nicht<br />

mindestens „normal entflammbar“ sind (...), dürfen nicht verwendet werden<br />

(...)“.<br />

Holz und Holzwerkstoffe gehören überwiegend zur Baustoffklasse B2.<br />

Dies lässt sich durch DIN 4102 Teil 4 Abschn. 2.3.2 nachweisen:<br />

a) Holz sowie genormte Holzwerkstoffe (...) mit einer Rohdichte<br />

400 kg/m³ und einer Dicke > 2 mm o<strong>der</strong> mit einer Rohdichte 230 kg/<br />

m³ und einer Dicke > 5 mm.<br />

b) Genormte Holzwerkstoffe (...) mit einer Dicke > 2 mm, die vollflächig<br />

durch eine nicht thermoplastische Verbindung mit Holzfurnieren o<strong>der</strong> mit<br />

dekorativen Schichtpressstoffplatten nach DIN EN 438-1 beschichtet sind.<br />

c) Kunststoffbeschichtete dekorative Flachpressplatten (Spanplatten)<br />

nach DIN 68765 mit einer Dicke 4 mm.<br />

d) Kunststoffbeschichtete dekorative Holzfaserplatten nach DIN 68751<br />

mit einer Dicke 3 mm.<br />

e) Dekorative Schichtpressstoffplatten nach DIN EN 438-1.<br />

(...)<br />

1 Die Zuordnung <strong>der</strong> Euroklassen zu <strong>der</strong> deutschen Begrifflichkeit (z. B. „leicht<br />

entflammbar“) erfolgt in <strong>der</strong> Bauregelliste A Teil 1 Anlage 0.2.2, veröffentlicht beim<br />

DIBt.<br />

Holzwerkstoffe, die nicht den Eigenschaften aus den o. g.<br />

Normen entsprechen, benötigen zum Nachweis des<br />

Brandverhaltens ein bauaufsichtliches Prüfzeugnis.<br />

Brettbin<strong>der</strong> (Bohlenbin<strong>der</strong>)<br />

gehören zu den traditionellen Dachbin<strong>der</strong>konstruktionen, die bereits ab<br />

1800 gefertigt wurden. Wie bei allen Fachwerkbin<strong>der</strong>n werden sie aus<br />

Gurten sowie Druck- und Zugstäben gefertigt. Brettbin<strong>der</strong> bestehen aus<br />

mehrteiligen Stäben, die an den Knotenpunkten mittels Nägel bzw. Bolzen<br />

und Dübeln verbunden wurden. Genagelte Brettbin<strong>der</strong> werden auch<br />

als Nagelbin<strong>der</strong> genannt. Im Zuge <strong>der</strong> statischen Berechnungen werden<br />

die Knotenlasten ermittelt, woraus <strong>der</strong> Zimmerer die Nagelbil<strong>der</strong> für<br />

einen kraftschlüssig Verbund entwickelt.<br />

Brettbin<strong>der</strong> wurden seit den 1970er Jahren zunehmend durch Nagelplattenbin<strong>der</strong><br />

ersetzt.<br />

Bohlenbin<strong>der</strong> für größere Lasten und Spannweiten wurden durch Greimbin<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> Stahlblech-Holz-Nagelbin<strong>der</strong> ersetzt. Bei diesen Fachwerkbin<strong>der</strong>n<br />

aus Kanthölzern werden an den Knoten Stahlbleche in das Holz<br />

eingeschlitzt und danach in einem vorgegebenen Bild mit Druckluftnägeln<br />

durchschossen.<br />

Brinellhärte<br />

Die Härte wird in „Brinell“ (schwedischer Ingenieur Johan August Brinell)<br />

angegeben [N/mm²].<br />

Bei <strong>der</strong> Ermittlung des Härtewertes Brinell wird eine Kugel eines<br />

bestimmten Durchmessers über einen bestimmten Zeitraum o<strong>der</strong><br />

schlagartig mit einer bestimmten Prüfkraft auf den Prüfkörper gebracht.<br />

Das Maß <strong>der</strong> Verformung im Holz bestimmt den Härtewert. Je höher <strong>der</strong><br />

Wert, desto härter das Holz.<br />

Angaben zu Holzarten siehe „Holz im Garten, Werkstoffe für Terrassendielen“<br />

auf Seite 156 und „Innenausbau“ Seite 224.<br />

C<br />

CE-Kennzeichnung<br />

ist die Deklaration eines Produktes auf Grundlage einer europäischen<br />

Produktnorm o<strong>der</strong> einer ETA und stellt die Konformität des Produktes<br />

dar. Der Hersteller stellt in diesem Zusammenhang eine Leistungserklärung<br />

zur Verfügung, um die Klassifizierung des Produktes eindeutig<br />

zu dokumentieren.<br />

Cellulose<br />

bildet den Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände. Chemisch handelt es<br />

sich um das häufigste Polysaccharid (Vielfachzucker). Die hochmolekularen<br />

Celluloseketten lagern sich zu höheren Strukturen zusammen, die<br />

als reißfeste Fasern in Pflanzen häufig statische Funktionen haben.<br />

Beim Holz wird die Festigkeit durch das Zusammenwirken von Cellulose,<br />

Hemicellulose und Lignin bestimmt.<br />

Charakteristische Festigkeits- und Steifigkeitswerte<br />

geben Aussage über die Tragfähigkeit und das Tragverhalten eines Bauproduktes.<br />

Im Holzbau werden die Werte als materialbezogene mechanische<br />

Kennwerte als Berechnungsgrundlage für die statischen<br />

Nachweise gemäß dem Eurocode EC 5 verwendet.<br />

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