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1x1 der Holzprodukte - Raiss

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GLOSSAR<br />

K<br />

Kantenausführung bei Plattenwerkstoffen<br />

Stumpfe Kanten sind bei vielen Anwendungen ausreichend. Zur Aufnahme<br />

von Plattendehnungen aufgrund von Feuchte (insbeson<strong>der</strong>e bei<br />

Holzwerkstoffen) kann eine Verarbeitung mit Fuge notwendig sein (siehe<br />

z. B. Herstellerangaben).<br />

Die Nut-Fe<strong>der</strong>-Ausführung dient zum Herstellen einer formschlüssigen<br />

Oberfläche. Es ist eine reine konstruktive Verbindung, statische Lasten<br />

können nicht übertragen werden. Zu beachten ist bei Nut-Fe<strong>der</strong>-Verbindung<br />

<strong>der</strong> Unterschied zwischen Deckmaß und Abrechnungsmaß.<br />

Kehlbalkendach<br />

Das Kehlbalkendach ist eine Variante des Sparrendaches, bei dem<br />

die Sparrenpaare durch einen waagerechten Druckbalken (Kehlbalken)<br />

ausgesteift werden. Der Kehlbalken als Druckstab nimmt die Druckkräfte<br />

auf und verhin<strong>der</strong>t so das Durchbiegen <strong>der</strong> Sparren.<br />

Kehlbalken<br />

Der Vorteil dieser Konstruktion ist die höhere Stabilität gegenüber einem<br />

einfachen Sparrendach. Es können größere Spannweiten hergestellt<br />

werden. Häufig wird <strong>der</strong> Kehlbalken durch zwei zangenartige, gegeneinan<strong>der</strong><br />

mit Futterklötzen ausgesteifte Holzbalken gebildet, die mit dem<br />

Sparren durch Bolzen und Dübeln bzw. Nägel verbunden sind.<br />

Keilzinken<br />

Bretter, Bohlen o<strong>der</strong> Kanthölzer können<br />

in Längsrichtung mit Keilzinken<br />

verbunden werden (Bildquelle: Ante-<br />

Holz GmbH). Vorteil ist, dass die<br />

Rohware in beliebiger Grundlänge<br />

verwendet werden kann. Dazu können<br />

Schadstellen ausgekappt werden. Die Stäbe werden quasi als Endlosstrang<br />

gefertigt und auf die Bedarfslänge gekappt. Dieses Verfahren<br />

erhöht die Ausnutzung <strong>der</strong> Rohware erheblich. Für die Keilzinkenverbindung<br />

gibt es verschiedene Normen. Beson<strong>der</strong>s ist bei tragenden Hölzern<br />

im Holzbau auf die Kennzeichnung zu achten.<br />

Kernholz<br />

innere Zone des Holzes, die im stehenden Baum aufgehört hat, lebende<br />

Zellen zu enthalten o<strong>der</strong> Saft zu führen. Kernholz ist häufig dunkler als<br />

Splintholz, aber nicht immer deutlich vom Splintholz unterscheidbar<br />

(DIN EN 844-7:1997). Farbkernhölzer besitzen ein unterschiedlich<br />

intensiv gefärbtes Kernholz, das eine gegenüber dem äußeren Splint<br />

höhere Dauerhaftigkeit aufweist. Kernholz weist eine wesentlich<br />

höhere Menge an Inhaltsstoffen auf.<br />

Klebstoffe<br />

sollen eine Verbindung zweier fester Körper herstellen. Die Klebkraft ist<br />

dann beson<strong>der</strong>s hoch, wenn die Klebefuge möglichst dünn ist und die<br />

Verankerung zu den Körpern stark. Hier wirken Adhäsionskräfte, d. h.<br />

Bindekräfte zwischen zwei verschiedenen Materialien (z. B. Holz und<br />

Klebstoff).<br />

Was beeinflusst die Klebkraft?<br />

• Klebstoffe müssen somit auf die Art des Untergrundes abgestimmt<br />

sein.<br />

• Die Vorbereitung <strong>der</strong> Oberflächen (z. B. Rauigkeit, Staub, Fett)<br />

• Das Umgebungsklima (Temperatur, Luftfeuchte) bei <strong>der</strong><br />

Verarbeitung.<br />

• Die Art des Aushärteprozesses.<br />

Leime sind eine beson<strong>der</strong>e Art von Klebstoff und beziehen sich auf die<br />

Verklebung von Holz. Eine beson<strong>der</strong>e Art von Klebstoff sind Kontaktkleber.<br />

Hier werden die zwei Körper mit Klebstoff bestrichen und nach dem<br />

Ablüften (Reifezeit als Teil des Abbindeprozess) zusammen gepresst.<br />

Hier wirken zwischen den Klebeflächen Kohäsionskräfte, d. h. Bindekräfte<br />

zwischen zwei identischen Materialien.<br />

Bei <strong>der</strong> Verarbeitung spielen viele Eigenschaften <strong>der</strong> Klebstoffe eine<br />

Rolle:<br />

• Topfzeit, ist die Zeitspanne, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Kleber verarbeitet werden<br />

kann.<br />

• Offene Zeit ist die Zeitspanne, die nach dem Auftragen und vor dem<br />

Verpressen vergehen darf.<br />

• Reifezeit ist die Zeitspanne, die <strong>der</strong> Kleber nach dem Auftragen und<br />

vor dem Verpressen ruhen muss (z. B bei Kontaktklebern).<br />

Bei Klebstoffen werden verschiedene Arten unterschieden:<br />

• Thermoplaste<br />

• Duroplaste<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Form von Klebstoffen sind Dispersionen zu denen<br />

auch <strong>der</strong> Weißleim (PVAc) gehört.<br />

Für den Möbelbau werden verschiedene Beanspruchungsgruppen definiert<br />

(siehe Seite 271).<br />

Konstruktionsholz<br />

wird in diesem Handbuch als Synonym für „Vollholz und daraus hergestellte<br />

Produkte“ verwendet. Die Auswahl von Konstruktionsholzes ist<br />

vielfältig, siehe ab Seite 38.<br />

Wichtig: Keilzinken sind im Außenbereich (bewitterte<br />

Konstruktion) nicht einsetzbar (Ausnahme: bei Freigabe<br />

für die Nutzungsklasse NKL 3, siehe Brettschichtholz<br />

Seite 58).<br />

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